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Welche Praxis pflegst du?

Gut 100 Jahre alt ist das Zitat aus Steiners Vortrag, wie ein Geistesleben ausschauen könnte. Heute würden wir es nicht anders formulieren. Eine geisterfüllte, durchwärmte Praxis – womit verbinden wir immer wieder unseren eigenen Geist, um uns zu stärken, uns einzunorden im Chaos? Welche Praxis pflegen wir jeden Tag, um uns in die innere Mitte und Ruhe zu bringen? Was ist unser geistig-seelischer Stern, dem wir folgen, um Kraft für alle Herausforderungen zu finden?

Wenn wir aus der Vielzahl der Möglichkeiten gewählt haben – welche Praxis wird täglich gepflegt, neu ergriffen, gelebt und gestaltet? Eine geistige Verortung ist sinnstiftend, Halt gebend und stabilisierend.

 

Wo und wie findet man den Geist? (So lautet übrigens auch der Titel von 18 Vorträgen, die Rudolf Steiner 1908/1909 im Architektenhaus Berlin gehalten hat)

 

In der Natur findet man sehr viel Geist, Halt, Seelennahrung, Stärkung, Ruhe und Angenommensein. Hier ein Baumriese vom Goetheanum in Dornach.

Was brauchen wir?

Das brauchen wir: ein Geistesleben, das nicht im Wolkenkuckucksheim lebt, sondern das hinuntersteigt bis in die Praxis, ein praktisches Leben, das nicht verächtlich zu der weltfremden Geistigkeit hinaufschaut, sondern das sich durchdringen lässt in Liebe von den wirklichkeitsgetragenen Ideen. Einen Geist brauchen wir, der nicht wesenlos in Wolken schwebt, sondern der in der Praxis lebt. Eine Praxis brauchen wir, die nicht ideenlose Routine wird, sondern eine Praxis, die geisterfüllt ist. Einen Geist brauchen wir, der die Praxis durchleuchtet; eine Praxis brauchen wir, die vom Geiste durchwärmt ist. Dann können wir einen fruchtbringenden Weg in die Zukunft antreten.

 

Rudolf Steiner, in GA 255b, S. 260. Basel, 3. Dezember 1920

 

Goetheanum. Hinter den unteren Fenstern findet sich meine Lieblingsbuchhandlung.

Wachstum, inneres

 

Ein inhaltsreiches Wochenende in der Coachingausbildung. Teamcoaching ist ein sehr weites Feld. Wir haben es ergänzt mit Aspekten der Sozialethik und -gestaltung. Teams bilden einen geistigen Raum, den wir mit einer Geste erfassen können. Welche Geste kommt uns aus einer Gemeinschaft von Menschen entgegen? Welches Bedürfnis drückt sich darin aus, welche Stärken zeigt sie? Mit welchen Antworten ist dem Team am meisten gedient, auf welcher Ebene bewegen sich die Fragen?

Teamarbeit ist Entwicklung, denn manchmal darf erst das Thema interne Kommunikation auf neue Wege kommen, ehe über Werte und mehr Austausch und Wachstum stattfinden kann. Teams springen nicht von hierarchischer Gliederung auf neue agile Denkweisen und selbstverantwortliche Arbeitsformen.

Für mich war es spannend zu erleben, wie die Gruppe ihr eigenes Team als Geste oder Gestalt beschrieb. Alle erlebten sich in einem Kreis, der sich offen einander zuwendet. Jeder sieht den anderen, darf sich in die Mitte stellen und frei sprechen. Das ist ein schönes Bild und passte gut zum Sonn(en)tag. So entstehen Wärme- und Lichtqualitäten, die Wachstum fördern.

Wer als helfender Mensch gern in den Austausch über gelingende Selbstfürsorge gehen möchte, ist heute, 18. 3.,  und am 25. 3. eingeladen, am Workshop teilzunehmen, der 19.30 – 21 Uhr über die Psymento-Plattform stattfindet. Hier ist der Anmeldelink: https://www.psymento.de/selbstfrsorge-fr-therapeuten

 

Allen einen sonnigen Start in eine hoffentlich wunderschöne Frühlingswoche.

 

Bald erleben wir Baumblüten vor löwenzahngesprenkelten frühlingsgrünen Wiesen wie auf Manuelas wunderschönem Foto. Danke dafür.

Werdelust

Es spricht zum Menschen-Ich,

Sich machtvoll offenbarend

Und seines Wesens Kräfte lösend,

Des Weltendaseins Werdelust:

In dich mein Leben tragend

Aus seinem Zauberbanne,

Erreiche ich mein wahres Ziel.

Wochenspruch für diese Woche aus dem anthroposophischen Seelenkalender von Rudolf Steiner.

Diese Hyazinthen erleben derzeit auch des Weltendaseins Werdelust. Vermutlich riechen sie traumhaft, wenn die Sonne so schön auf sie scheint. Danke an Sigrid für das Bild aus ihrem Garten.

Das Wochenende wird BUNT

Agile Lernformate wie ShipIt-Days, Lunch & Learn. Dynamische Urteilsbildung nach Lex Bos. Kunst. Denken üben. Kommunikation! Bewegung bis hin zur Sozialeurythmie. Das Wochenende wird bunt! Die angehenden Coaches haben Teamcoaching-Wochenende und da werden wir eine spannende Reise miteinander unternehmen. Die zweite Halbzeit in diesem Ausbildungsbereich ist gestartet und unser Lernschiff nimmt mächtig Fahrt auf. Ich freue mich riesig auf unser gemeinsames Wochenende!

Du hast Interesse an einer Coachingausbildung? Wir starten den nächsten Durchgang im Nautilusprojekt am 22. September. Diese Gruppen gehen gemeinsam los: Menschen, die sich für Potentialentfaltung interessieren, die angehenden Cardea-Coach:innen und die angehenden Cardea-Therapeut:innen. Das erste Jahr ist für alle gleich, wir legen intensive Grundlagen, ehe sich die Wege im 2. Jahr trennen. Alle Infos findest du hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/nautilus/

 

Allen einen wunderschönen Start ins Wochenende.

 

Stephanie bringt uns dieses farblich so zarte wunderschöne Foto mit von einer Runde durch die Natur. Dankeschön.

Lachende Erde

Die Erde lacht in Blumen.

Ralph Waldo Emerson, 1803–1882

Sigrids Pflaumenbaum blüht in diesen Tagen einfach himmlisch. Danke für das schöne Bild!

Herz und Hirn in Einklang

Ein wunderbarer Abend am Mittwoch im Alten Rathaus in Marktheidenfeld. Im Rahmen der VHS war ich eingeladen, über Herzkohärenz zu sprechen, die Verbindung von Herz und Gehirn. Wir haben viele Mini-Interventionen kennen gelernt, über die Qualität des Herzens als fühlendes, wahrnehmendes Organ mit eigenem Nervensystem gesprochen und einige Bewegungen und Gesten aus der Wärme-Reihe der Eurythmie dazu genommen, um unser Herz noch besser ins Bewusstsein zu bringen. Uns wurde warm ums Herz an diesem Abend, denn „man sieht nur mit dem Herzen gut“, wie es im Kleinen Prinzen so schön heißt.

Miniintervention: Atme einige Atemzüge entspannt ein und aus, halte dein Herzzentrum im Bewusstsein. Und nun atme einige Atemzüge ein und aus mit dem Wahrnehmen eines für dich schönen Gefühls (Liebe, Freude, Mitgefühl, Gelassenheit, was immer dich stärkt). Nur das. Der Atem und das Gefühl fließen ruhig durch dein Herz – ein und aus.

Am 17. April bin ich wieder in Marktheidenfeld zum Thema „Psychologische Sicherheit im Arbeitsleben.“ Anmeldungen für die Termine bis zu den Sommerferien sind online schon möglich.

 

Silkes Foto lädt uns ein, in die Weite der wunderschönen Landschaft am Meer einzutauchen und uns einen Moment des Durchatmens zu nehmen. Danke für das großartige Foto!

Wünsch dir was

Hast du dich heute schon gefreut? Falls nein – hier hast du eine Pusteblume. Sacht pusten, dir was dabei wünschen und dich vorfreuen, denn bald findest du die Löwenzahnschirmchen wieder auf der Wiese. Silke hat das Foto gemacht – für dich zum Freuen. Danke!

Was denn jetzt?

Manche Themen beschäftigen mich Jahre, bis sie dann wirklich durchdacht, durchlebt, durchgearbeitet sind. In der Psychologie bewegt sich als sehr junger Wissenschaft so vieles, kommen stetig Erkenntnisse der Psychoneuroimmunologie, der Epigenetik und vielem anderem dazu. In meiner Ausbildung standen sich tiefenpsychologisch und verhaltenstherapeutisch Arbeitende eher kritisch gegenüber, heute bewegen sich Therapierichtungen auf dem ehemaligen Trennungsfeld aufeinander zu, ist Achtsamkeit Bestandteil der Arbeit mit Menschen.

Mein Wunsch ist interdisziplinäres Arbeiten. Um mental gesund zu sein, brauche ich auch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und vor allen Dingen genug guten Schlaf und Wasser sowie eine angemessen herausfordernde Aufgabe im Leben.

Der Mensch ist keine Maschine, an dem nicht funktionierende Teile separat betrachtet werden können, alles greift ineinander. Insofern kann die tägliche Arbeit auch nur so sein, dass vielleicht verschiedene Bereiche angegangen werden dürfen, sich Stellschrauben als relevant erweisen, die nicht direkt mit der psychischen Verfassung eines Menschen zu tun haben, sondern systemisch bedingt sind – wir dürfen weit und liebevoll auf die Sorgenwelten blicken, die wie Rätselfragen vor uns ausgebreitet werden.

Was genau braucht der Mensch vor mir? Was ist seine konkrete Frage? In welchem Bereich, auf welcher Ebene sucht er die Antwort und ist sie dort auch zu finden?

 

Welche Frage hast du an diesen Donnerstag? Und welche Antwort wünschst du dir? Was kannst du als kleinen Schritt dafür tun, dich dort hin zu bewegen, wo du hinmagst?

 

Hab einen freundlichen, fröhlichen Jupitertag heute!

 

Bei manchen Wegen fühlt man sich irgendwie beschützt. Theresa hat das Bild auf dem Camino gemacht. Dankeschön.

 

Guten Tag, du Wundertüte!

Jeder Mensch ist ein Kosmos für sich. Nichts ist, wie es scheint. Wir können hin-, doch selten hineinschauen. Was also ist der Mensch?

Für mich eine unfassbar großartige Wundertüte.

Smile und es kommt zu dir zurück. Danke an Theresa für das Foto!

Flow-Form

Gestern bekam ich ein tolles Video aus dem Garten einer Klinik in Öschelbronn mit einer Flowform. Herrlich! Das Plätschern des Wassers tut einfach gut und zu sehen, wie das Wasser in Form einer Lemniskate zwischen den Schüsseln schwingt, ehe es seinen Weg weitergeht, hat etwas Wunderbares.

Die liegende Acht ist nicht nur das Symbol für Unendlichkeit. Sie zeigt Verbundenheit und doch darf jede Seite ihren eigenen beschützten Raum haben, ein bisschen Dirty Dancing – mein Tanzbereich, dein Tanzbereich, der Tanz an sich ist eine gemeinsame Sache. Schön, oder?

Wo erlebst du in deinem Leben Verbundenheit gleichzeitig mit „ich darf meinen Raum haben“? Erlaubst du anderen Menschen auch, ihren Raum einzunehmen und dennoch verbunden zu sein? Wie gelingt euch das?

 

Allen einen wunderschönen Wochenteilungstag.

 

Das ist eine Flowform auf dem Gelände vom Goetheanum  in Dornach. Sind sie nicht zauberhaft, die Formen?

Behind the scenes

Heute mal was von behind the scenes.

Seit 357 Tagen wohnt mein Bruder bei uns. Das bedeutet theoretisch: 1101 Katheter, 1101 Windeln. Rund 500 Maschinen Wäsche. Rund 300 Mal ein frisch bezogenes Bett. 714 Mal Zähneputzen und waschen. 357 Mal im Pflegebett Haare waschen, damit er sich gut fühlt. 1071 Mahlzeiten so zubereiten, dass sie für einen Diabetiker gut geeignet sind. Rund 700 Liter Tee. 180 Mal Wundversorgung des offenen Beins. 714 Mal Blutdruck und Fiebermessen.

Was bedeutet es praktisch? Einen Menschen auffangen, der Mama und Papa schnell hintereinander verloren hat und das wegen seiner Handicaps nicht wirklich verstehen kann. Ihm helfen, seinen schlecht eingestellten Zucker zu regulieren (wir sind bei der Halbierung ALLER Medikamente angelangt) und seinen Blutdruck sacht zu senken. Das offene Bein von „krass“ auf „vielleicht bekommen wir es zu“ hinzubekommen. Zu sehen, wie jemand Stück für Stück zurückkommt ins Leben, lacht, Freude hat, Puzzles baut, mit Spaß am Tisch sitzt, sich Menschen öffnen kann und sich stundenlang die Haare schneiden und bürsten lässt (was ich mir für die Fingernägel wünschen würde).

Resumee: Ein Vollzeitjob on top, was für Selbstständige durchaus eine Herausforderung ist. Manchmal könnte ich vor Erschöpfung nur heulen, manchmal bin ich stinkwütend auf Ämter, Behörden, Lieferanten, ihn und mich selbst, weil nix klappt. Immer öfter ist da eine große Dankbarkeit für die Erfahrung. Nie vorher war ich komplett für alles bei ihm verantwortlich. Er ist ein hervorragender – extrem sturer uneinsichtiger – Lehrer. Und ja. Seit drei Stunden warte ich auf den Wechsel der Dekubitusmatratze. Das war das Zeitfenster, das angesagt war und ich mit Mühe freigeschaufelt habe. Keiner in Sicht. Und bis das getauscht und das Bett den Jahres-TÜV hat, dauert es auch, falls jemand kommt. Und klar muss er gar nicht genau jetzt schlafen, weil er so müde ist, da er nachts kaum schläft und lärmt. Es ist, wie es ist.

 

Mahl-Zeit.

Blütenträume

Liebe entdeckt selbst an den kahlsten Bäumen schon des kommenden Frühlings Blütenträume.

Aus Japan

Ich entdeckte unter einem Busch diesen kleinen wackeren Kandidaten, der sich anschickt, die blaue Blume in die Welt zu senden.

ZUverSICHT

„Des Innern Hoffnungsstrahlen“ heißt es im derzeitigen Wochenspruch aus dem anthroposophischen Seelenkalender von Rudolf Steiner. Im Außen wird es heller, wärmer, lichter. Für viele bedeutet der Frühling Aufleben, Aufatmen, mehr Schwung und Leben wahrnehmen, Hoffnung. In einem Teamcoaching letzte Woche wurde das Wort „Zuversicht“ oft genannt – da steckt Sehen drin und die Bewegung auf etwas zu. Wie beim Wort Prozess wissen wir bei Zuversicht, wo es hingeht: aus dem hoffnungsloseren in den hoffnungsvolleren Zustand, weil wir wieder Sicht haben, was wir sehen/erkennen, wird machbarer.

Verständnis, Sinn und Machbarkeit sind Begriffe der Salutogenese. Nun werden Zuversicht, Hoffnung, Verständnis, Sinn und Machbarkeit zu Leuchtsignalen. Es ist vieles möglich, wird entwickelt, erarbeitet – erlauben wir uns, den Blick auf das zu richten, was gut ist in der Welt, uns hoffnungsfroh stimmt. Dunkles, Schweres hat nur Macht, wenn wir es erlauben. Wer Verständnis entwickelt, davon ausgeht, früher oder später den Sinn hinter etwas zu erkennen und erste kleine Schritte für machbar hält, rutscht nicht ganz in Hoffnungs- und Sinnlosigkeit ab.

Welche Kraft, welchen Schwung verleiht dir der nun deutlich spürbare Frühling? Erlebst du Zuversicht in diesen Tagen?

 

Einen freundlichen Wochenstart voller  guter Gedanken und Wünsche zu dir!

 

Stephanies Bild zeigt die Kraft des Frühlings, die auch daher kommt, dass Dinge vergehen, um neues Leben möglich zu machen.