Abgrenzung – ein wichtiges Thema. Menschen, die Verantwortung für andere tragen, dürfen immer wieder üben, fremdes Schicksal nicht zum eigenen zu machen. Es geht darum, hinzuhören, was gesprochen wird, nachzufragen, ob und welche Unterstützung benötigt/gewünscht wird und zu vermeiden, dass die betroffene Person alles auf einen projiziert nach dem Motto: „Mir geht es schlecht und das übernimmst du jetzt mal, mir ist es zu schwer“.
Oh ja, es gibt schwere Schicksalsherausforderungen, bei denen man weder Land sieht noch Optionen, sie zu bewältigen. Lange schon begleitet mich ein Satz der jüdischen Dichterin Mascha Kaléko: „Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond.“ Das, was hier in meinem persönlichen Feld geschieht, hat auf den Kosmos das wenig Auswirkungen, dennoch geht die Sonne auf und unter. Das hilft, ins Vertrauen zu gehen, dass Lösungen schon entstehen werden. Es hilft Helfenden, das Leid, dessen sie gewahr werden, egal ob als ärztliche, therapeutische Kraft, im Rettungsdienst, in Krisengebieten, als Personaler, Lehrende oder wo immer wir Leid berichtet bekommen, sich klarzumachen: „Ich höre hin. Ich kann dich halten. Aber ich werde dir nicht die Last abnehmen, dir zeigen, dass du sie hier in diesem Rahmen mal loslassen kannst.“
Wie geht Abgrenzung? Hülle dich bewusst in etwas Blaues innerlich ein – Mäntel von Schutzmantelmadonnen sind blau. Stell dir vor, dass du in ein zartes Blau eingehüllt bist, behütet, die Außenschicht ist undurchlässig. Du siehst das Leid des anderen und es darf vor dir stehenbleiben. So kann man helfen – indem man dem anderen Menschen das Vertrauen gibt, Themen anzugehen, zu Lösungen zu kommen, auch miteinander.
Hab einen gut abgegrenzten Tag, wenn das deine Herausforderung ist!
Wasser überwindet jedes Hindernis. In der Natur erholen wir uns oft am nachhaltigsten. Theresa hat das Bild in Schweden gemacht, Dankeschön.