Am Wochenende hatte ich einen spannenden Kurs bei angehenden Coaches, die sich intensiv mit Fragen psychiatrischer Diagnosen befasst haben, um bei ihren Klienten ein Augenmerk darauf zu haben, ob es um eine Coachingfrage geht oder vielleicht mehr hinter einem Terminwunsch steckt. Das ist wichtig, denn wir glauben manchmal, wir könnten noch was reißen, dabei sind wir schon mitten drin in einer Spirale Richtung Depression oder anderes. Gern warten wir immer ab mit der These „es ist nur eine schlechte Phase“ und ehe wir uns versehen, wird aus der schlechten Phase ein Krankheitsgeschehen, das lange Zeit braucht. Wie oft würde ich mir wünschen, dass schneller auf so manche Entwicklung geschaut würde, doch unsere Ablenkungsmaschinerie verhindert das oft erfolgreich.
Wir haben viele Übungen gemacht, die uns mit unserem Wesenskern und unserer Lebensaufgabe verbinden und darüber gesprochen, wie man sich selbst schützt, wenn man mit hilfesuchenden Menschen arbeitet. Das ist eine wichtige Frage, denn Coaches und Therapeuten brauchen eine gute Selbstfürsorge, um stabil stehen und ihre Arbeit gut machen zu können. Wenige Lehrbücher befassen sich damit.
Als ich am späten Abend ins Auto zur Heimfahrt gestiegen bin, war es finster, stürmisch und regnerisch. Nachts sehen die Dinge oft sehr anders aus. Kaum wechselte ich bei Heilbronn die Fahrtrichtung, stand mit einem Schlag der volle Mond vor mir. Das war sehr beeindruckend. Um eine Kurve herumfahren und direkt über der Autobahn, als würde die Straße genau dorthin führen, der Mond, vollkommen wolkenfrei. Bis zu Hause blieb er meist neben mir und leuchtete gut die Straße aus, was für mich eine echte Hilfe ist, Nachtfahrten sind nicht mein liebstes Hobby, wobei die Autobahn eine Hilfe ist. Egal um welche Uhrzeit, da sind viele Menschen unterwegs und ich frage mich, wo all die Menschen in der Nacht hinfahren. Nach Hause? Ans Meer? Zur Arbeit? So viele, nachts, am Wochenende? Die Fahrzeuge rasen so schnell an mir vorbei, dass man nicht sehen kann, wer oder wie viele Menschen drinsitzen. Gern würde ich sie einladen, vom Gas zu gehen, um den Mond zu sehen, durchzuatmen. Es macht nur Minuten aus, die man durch Rasen meint schneller zu sein.
Wir sind immer unterwegs von A nach B bis zu dem Moment, an dem das nicht mehr möglich ist. Dann wird uns bewusst, dass alles Reisen und Rasen dazu diente, nach Hause zu kommen zu uns selbst. Hilfreich, wenn wir dieses Zuhause dann auch wohnlich und einladend eingerichtet haben. Was tust du heute, um das vorzubereiten?
Der Dienstag steht unter dem Schutz des Mars, was bedeutet: Kraft und Energie fließt uns zu. Das können wir sicherlich alle sehr gut brauchen. Nutzen wir diese Kraft und Energie, um diesen Tag zu etwas Gutem zu gestalten.
Allen einen guten Tag und Freude mit Steffis beeindruckendem Foto.