Hinter unserem Adventstürchen versteckt sich heute die Weihnachtspost. Der neuerliche Lockdown sorgt dafür, dass viele Geschenke nun versandt werden müssen, weil so mancher Besuch ausfällt. Es wird also ein vermutlich eher stilleres Fest werden, auch Silvester sieht nicht nach großer Sause aus. Zeit also, sich die spannende Konstellation der Planeten am Himmel anzuschauen, die uns am 21. 12. dann maximal erfreuen wird. Jupiter und Saturn werden so am Himmel stehen, als wären sie direkt nebeneinander. In Wirklichkeit sind es fast 650 Millionen Kilometer Abstand, aber die Konjunktion der beiden wirkt eben so, als wären sie nebeneinander. Sie kommen sich jetzt Tag für Tag ein Stückchen näher und es ist ein beeindruckendes Himmelsschauspiel.
In diesem Jahr ist so viel bei uns zu tun durch die Pandemie, dass wir keine Briefpost versenden. Deshalb haben wir gestern unseren Weihnachtsgruß online gestellt und per Mail verschickt an alle, die den Newsletter haben.
Unsere Einladung richtet sich heute nicht an „normale“ Weihnachtspost, sondern an unsere Achtsamkeit in Bezug auf Menschen im Lebensumfeld. Viele können an Weihnachten nun nicht von Verwandten und Bekannten besucht werden. Das bedeutet ein höheres Maß an Einsamkeit. Oft weiß niemand von dieser Einsamkeit! Wer also Menschen kennt, die einsam sind an den Festtagen – schreibt einen Brief, legt Teebeutel dazu, das macht Freude. Vielleicht ergibt sich ein schönes Telefonat an den Festtagen. Denkt daran, wie sehr ihr euch selbst in so einem Fall freuen würdet, wenn jemand an euch denkt und bemerkt, dass ihr vielleicht alleine seid.
Für die alleine lebenden, die sich einsam fühlen, eine Bitte: Oft weiß das Umfeld, die Nachbarn, die Menschen in der Straße nichts von der Einsamkeit, so ist die Welt gestrickt. Macht bitte den Mund auf und zeigt euch! Hängt Zettel auf, werft euren Nachbarn eine Weihnachtspost in den Briefkasten mit eurer Telefonnummer, eurer Verbindung, dann wissen sie, dass ihr gern mit jemandem sprechen würdet. Es ist die falsche Zeit für Stolz. Einsamkeit kann krank machen. Also, ihr Lieben: Wer einsam ist, möge Laut geben. Ich habe hier eine Liste einsamer Menschen, die sich freuen würden, in Kontakt zu kommen. Gebt Bescheid! Wenn niemand etwas von eurer Sorge und Einsamkeit weiß, kann auch niemand kommen und helfen.
Vergesst Stolz und so einen Krempel, wir sind alle Menschen. Und die, die Kapazitäten haben – ebenfalls melden. Es gibt unten eine Kommentarfunktion. Wie wäre es mit: Biete – Tausche? Niemand soll an Weihnachten traurig und alleingelassen sein. Habt eure Nachbarn im Auge, vor allem in großen Städten mit Wohnsilos, da bemerkt keiner, dass jemand einsam ist. Und alle Einsamen kommen bitte mal zum Vorschein, damit Vernetzung möglich ist. Wer weiß, vielleicht ergeben sich Kunstkreise, Kulturfreunde, Leserattenrunden, Kochrezeptetauscher – so sehr verschieden sind unsere Bedürfnisse nicht voneinander, oder?
Also: Wer was anbieten kann an Zeit, Telefon, Videokonferenz bitte in die Kommentare stellen. Wer was sucht, bitte ebenfalls und zwar konkret, was ihr sucht. Dann kann der eine oder andere das sehen und sagen – oh, super! Ich suche schon ewig jemanden, mit dem ich über Philosophie, Häkeltopflappen, Märchen, Musik und was immer in den Austausch gehen kann. Jetzt brauchen wir solche Herzensinitiativen, damit das Fest für alle rund wird.
Traut euch, macht euch sichtbar. Einsamkeit ist kein Makel, sondern ergibt sich oft aus vielen Gründen. Menschen brauchen Menschen. Hilfe ist immer direkt am besten.
Allen einen tatkräftigen Dienstag!
So wie unsere Tür stehen viele Herzenstüren offen. Sagt, wenn ihr eine offene Tür habt und gebt Bescheid, wenn ihr eine offene Herzenstür braucht.