Author page: Christine Krokauer

Nikolaustag

Von drauß vom Walde komm‘ ich her;
Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
Sah ich goldene Lichtlein sitzen;
Und droben aus dem Himmelstor
Sah mit großen Augen das Christkind hervor,
Und wie ich so strolcht‘ durch den finstern Tann,
Da rief’s mich mit heller Stimme an:
„Knecht Ruprecht“, rief es, „alter Gesell,
Hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
Das Himmelstor ist aufgetan,
Alt‘ und Junge sollen nun
Von der Jagd des Lebens ruhn;
Und morgen flieg‘ ich hinab zur Erden,
Denn es soll wieder Weihnachten werden!“
Ich sprach: „O lieber Herre Christ,
Meine Reise fast zu Ende ist;
Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo’s eitel gute Kinder hat.“ –
„Hast denn das Säcklein auch bei dir?“
Ich sprach: „Das Säcklein, das ist hier;
Denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
Essen fromme Kinder gern.“ –
„Hast denn die Rute auch bei dir?“
Ich sprach: „Die Rute, die ist hier;
Doch für die Kinder nur, die schlechten,
Die trifft sie auf den Teil, den rechten.“
Christkindlein sprach: „So ist es recht;
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!“
Von drauß vom Walde komm‘ ich her;
Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich’s hierinnen find‘!
Sind’s gute Kind, sind’s böse Kind?
Theodor Storm
Herzensdank an Ursula für das bezaubernde Frostfoto.

Nikolaus-Nachdenk-Input

Schon Nikolaustag! Alle Stiefel rausgestellt und Apfel, Nuss und Mandelkern finden. Am Wochenende haben wir einer Gruppe über unsere Nikolauserlebnisse als Kind gesprochen. Liebe Güte, was manche da erlebt haben! Goldene Bücher mit einem exakten Verzeichnis ihrer Versäumnisse, wer wann wie wo gelogen hat, schwarze Pädagogik im Anblick der dicken Reisigbündel, die zum Zweck der Züchtigung vom „Pelzemärzel“ mitgeführt wurde. Überbleibsel aus einer Zeit, in der mit viel Drohungen gearbeitet wurde. Ganz anders liest sich da die Hilfsgeschichte von Nikolaus von Myra und wieder anders die Sitte, abends ein kleines Stück Stroh in die Krippe zu legen, damit alles bereitet ist, wenn am 24. Dezember das Kind geboren werden soll.

So langsam blicke ich auch wieder ein bisschen besser durch im Adventschaos. Die letzten Geschenke werden verpackt, Briefe, Karten trudeln ein und erinnern mich daran, dass ich in diesem Jahr vieles reduzieren werde, weil es gar nicht anders machbar ist. Jetzt sind die Menschen wichtiger, die in der Praxis sitzen und massive Probleme haben, sie haben Vorrang vor dem Schreiben von Karten, denn sie können sich selbst nicht immer helfen, dürfen dazu erst wieder ermutigt werden, wohingegen ein Bericht über die Familie oder Grüße auch zu anderen Zeiten Freude machen kann.

Wobei ich ja der Weihnachtskartenfan bin und gespannt darauf, ob es auch 2018 wieder klappt – keine Karte zweimal vom Motiv her. Die letzten Jahrzehnte hat das funktioniert und das finde ich dermaßen erstaunlich! Heute hat ein ganz zauberhafter gefilzter Wichtel den Weg zu mir gefunden, extra für mich gemacht – so schön. Er hängt an den Zweigen auf dem Esstisch und sieht herrlich aus, ein ganz knuffiger Kerl. Solche Dinge halten Generationen (wenn man keine Katze mehr hat) und bringen Freude. Das sind die Momente in diesem Advent, die den Zauber der Zeit ausmachen, da braucht es keinen strafenden Nikolaus.

Allen einen wichtelfreudigen, netten, begegnungsreichen und fröhlichen Nikolaustag.

Laute Worte – verlernen

Ob auch die Stunden uns wieder  entfernen:

wir sind immer beisammen im Traum

wie unter einem aufblühenden Baum.

Wir werden die Worte, die laut sind, verlernen,

und von uns reden wie Sterne von Sternen,

alle lauten Worte verlernen:

wie unter einem aufblühenden Baum

Rilke

Danke an Christoph für das Foto unserer Gebetsmühle

 

Mittwochs-Nachdenk-Input

Mystische Dinge geschehen. Ein Auto macht massive Probleme. Die Werkstatt findet rein gar nichts. Ein Anruf. Ein Auto macht massive Probleme. Die Werkstatt findet rein gar nichts. Ich habe ein kurzes Déjà-vu. Es handelt sich aber um zwei Autos und die Konsequenz aus allem – ich habe ein paar Tage gar kein Auto, weil ich es eben verliehen habe, damit andere Menschen damit zur Arbeit fahren. Blöd, als mir heute Morgen eingefallen ist, dass ich ja einen Termin in Veitshöchheim habe, wo Heidi Hanselmann, die großartige Haarkünstlerin sitzt, bei der ich mir zum Advent anderthalb Stunden Auszeit geschenkt habe. Oh fein. Also leihe ich ein Auto. Nein, geschickterweise eines mit Chauffeur und schwupps noch schnell alles erledigt, was mit dem Auto gemacht werden muss, weil ich ja nicht weiß, wann ich meines … Ein Anruf kommt. Ich kann mein Auto holen. Es steht auf einem Parkplatz an der Werkstatt. Die Werkstatt allerdings ist von hier aus 25 Minuten mit dem Auto … Ich sags mal so – noch ein Klient ist heute Abend dran. Und dann geh ich mein Auto suchen. Ich hoffe, es springt an.

Allen einen erfreulichen autonetten Mittwoch!

Warten, erwarten

Advent ist zunächst Warten, Erwarten. Das heißt, Tag für Tag in sich das Maranatha, das „Komm, Herr!“ aufsteigen lassen. Komm für die Menschen! Komm für uns alle! Komm für mich selbst!

Frère Roger, 1915 bis 2005

Foto von einem der Teiche bei Primavera in Oy.

Dienstags-Nachdenk-Input

 

 

Es stürmt ums Haus herum und endlich regnet es. Das ist so gut für den Garten. Theoretisch müsste es nun mehrere Wochen durchregnen, damit wir den Sommer ein wenig aufholen können.

Mein Blick fällt auf das wunderzarte Sign von Jwala Gamper in meinem Kalender: „ausgesorgt“. Ausgesorgt haben, heißt, wie ein Eichhörnchen seine Nüsse rechtzeitig ins Trockene gebracht zu haben, damit der Winter kommen kann. Es heißt, dass es nicht not-wendig ist, sich weiter Sorgen zu machen, weil die Dinge sind, wie sie sind und wir uns einfügen dürfen in das, was nicht änderbar ist und uns ändernd engagieren dürfen, wo wir etwas bewirken können (und das ist wesentlich mehr als wir meinen). Ausgesorgt im Sinne von „mach dir keine Sorgen“ oder „du darfst die Sorgen loslassen“. Wie gut ist dieser Gedanke, denn wir alle tragen jeden Tag viele Sorgen durch die Welt, ich sehe es an den niedergebeugten Gestalten, den nach unten hängenden Mundwinkeln und der Schwere, die ich berichtet bekomme.

Legen wir also ruhig mal unsere Sorgen weg und beschließen, für den Tag ausgesorgt zu haben und uns dem Leben zu widmen. Dann können wir uns auch an den Gedanken von Goethe halten: „Habt die Courage, euch den Eindrücken hinzugeben, euch ergötzen zu lassen, euch rühren zu lassen, euch erheben zu lassen, ja euch belehren und zu etwas Großem entflammen und ermutigen zu lassen.“ Auf diesen Spruch fiel mein Auge ebenfalls heute, als ich, am Schreibtisch sitzend, über die Abschlusssprüche für die Cardea-2-Absolventen nachdachte, von denen jeder seinen eigenen Meditationsspruch bekommen wird am Samstag. So viel kann ich sagen: bezüglich der Suche nach dem geeigneten Spruch habe ich – ausgesorgt.

Allen einen ebenfalls ausgesorgten Marstag.

 

Innere Treue

Es bedarf der Mensch der innern Treue,

Der Treue zu der Führung der geistigen Wesen.

Er kann auf dieser Treue auferbauen

Sein ewiges Sein und Wesen,

Und das Sinnensein dadurch

Mit ewigem Licht

Durchströmen und durchkraften.

Rudolf Steiner

Wahrspruchworte, Richtspruchworte

Herzensdank an Sandra Lava für das fantastische Foto!

Montags-Nachdenk-Input

Heftiger Seitenwind auf der Autobahn. In meinem kleinen Auto merke ich das ganz fix. Ja, vieles wirbelt durcheinander in diesen Tagen.

An der Akademie Vaihingen leuchteten mir am Donnerstagabend die Amaryllis entgegen. Kopfüber einige mit dicken roten und weißen Blüten unten. Eine tolle Idee, die genial aussieht, denn das Wasser kann man direkt in den Stängel geben und mit einigen Zweigen zusammengebunden wirkt das großartig.

Überall Kerzenschein und getrocknete Apfelringe, der Duft von frisch gebackenem Brot am Freitagmorgen, das ist Akademie. Wir haben uns durch Sigmund Freud und die Psychoanalyse ebenso durchgearbeitet wie die Verhaltenstherapie-Theorie und mit Angst und Zwang weitergemacht. Und wenn wir Freitag und Samstag fleißig waren, steht der Sonntagmorgen dann im Zeichen der eigenen Weiterentwicklung. Wunderschöne, berührende Begegnungen gab es am Wochenende, denn die Kindertherapeuten hatten mit uns ebenfalls Kurswochenende und bei ihnen waren als Dozenten die wunderbare Heileurythmistin Barbara Lampe und der ganz besondere Kinder- und Jugendpsycho-Doc Milan Meder, der eine große Klinik leitet. Die berühmten Küchengespräche am Abend nach dem Kurs sind dann eine Besonderheit der Akademie. Bei Kerzenschein und am riesengroßen gemeinsamen Tisch sitzen Schüler und Dozenten, essen zu Abend und dann wird geredet. Es sind Lehrstunden der ganz besonderen Art. Jeder gibt das Seine dazu. Alle stehen nach Stunden auf und sind satt im Geistigen, im Seelischen und vom Abendessen. Jeder strebt seinem Bett zu und ich hatte Glück – ich durfte im Sternenzimmer direkt unterm Giebel schlafen, das Bett steht in einer Koje und die Seite ist bis zum Boden verglast. Ich blicke aus großer Höhe auf den Akademiegarten, in dem die Riesenkerze in der Laterne die ganze Nacht leuchtet und über mir der Sternenhimmel, am Freitagmorgen der Nebel unten und oben die Sterne – da kann nachklingen, was gelernt, erarbeitet, neu gedacht, angeregt wurde. DAS ist es, was ich an der Akademie und diesen Wochenenden liebe. Diese Stunden zwischen Tag und Traum, in denen wir auf ganz neue Weise denken, uns zuhören, Herzohren und -augen entwickeln und eine ganz enge Verbindung der vielen verschiedenen Gruppen entsteht.

Allen ein bisschen was von diesem Gemeinschaftsgeist und damit einen wunderbaren Start in eine frohe Woche!

Ich trage Ruhe in mir

Ich trage Ruhe in mir

Ich trage Ruhe in mir,

Ich trage in mir selbst

Die Kräfte, die mich stärken.

Ich will mich erfüllen

Mit dieser Kräfte Wärme,

Ich will mich durchdringen

Mit meines Willens Macht.

Und fühlen will ich

Wie Ruhe sich ergießt

Durch all mein Sein,

Wenn ich mich stärke,

Die Ruhe als Kraft

In mir zu finden

Durch meines Strebens Macht.

                        Rudolf Steiner

Steffi – herzlichstes Danke für das Foto in meinen absoluten Lieblingsfarben!

Freitags- und-Wochenend-Nachdenk-Input

Da ich die nächsten Tage an der Akademie Vaihingen unterrichte, kommt heute ein Freitags-Wochenend-Input.

Die ersten  Weihnachtskarten sind eingetrudelt. Spannend! Jeder, der schreibt, schildert ein heftiges Jahr. 2017 war für viele schon schwer, aber 2018 schafft es, das locker zu toppen. Der Sommer war für viele ja „schön“, aber letztlich merken wir das, was ich da schon gesagt hatte – er kostet mehr Kraft als mancher zur Verfügung hat.

Der Planet hat einen Berg an Herausforderungen am Start und in jedes einzelne Leben spiegeln die Aufgaben hinein. Wir können nicht nicht teilnehmen am Leben, frei nach Paul Watzlawick und es wird Zeit, dass wir aufhören, einen Hammer zu benutzen, weil eben sonst jedes Problem wie ein Nagel ausschaut. Die Aufgaben unserer Zeit sind Herzensaufgaben. Die Menschheit darf wieder lieben lernen, teilen, aufeinander achtgeben im liebevollen Sinn, gemeinsam wachsen und dem anderen sein Wachstum auch gönnen. Die Ressourcen sind begrenzt, aber sie gehören allen und unter der Voraussetzung, dass wir auch künftige Generationen mit im Blick haben. Unsere Welt ist ein perfekter Ort für uns, wir können ohne Ende Lernaufgaben sehen und wie wir herumeiern, um diese Aufgaben abzudrücken auf andere. Kaum haben wir sie zur Tür hinausgeschoben, drängeln sie freudig verdoppelt zum Hintereingang wieder hinein.

Trennungen und Verbindungen, neue Aufgaben und alte Hüte, das ewig Gleiche und das gänzlich Neue – alles ist gleichzeitig oder, schlichter gesagt: es ist. Es ist einfach nur. Und genau darum geht es. Wir rasen wie verrückt im doing-Modus durch die Welt und erinnern doch sehr an diese Spielzeugaffen (oder waren es Hasen? Egal) aus der Batteriewerbung. Es geht aber nicht um (sinnentleertes) doing, sondern um being.

Halten wir einfach mal einen Moment inne. Schnaufen wir erstmal tief durch. Füllen wir das Herz mit Dankbarkeit für das, was wir bereits erreicht und geschafft haben. Wertschätzen wir uns. Und dann stülpen wir uns um nach außen. Schenken Wertschätzung, Dankbarkeit, Achtung, Respekt und Liebe. Einfach so, weil der Kosmos genug Reserven dafür hat. Es braucht offene Herzen und Hände, um die Aufgaben zu lösen, die wir jetzt zu lösen haben. Wir sind jetzt auf dieser Welt, also die Spezialisten für die nun zu lösenden Aufgaben. Perfekt.

Warum sorgen wir uns also? Atmen wir, lächeln wir, vernetzen wir uns, benutzen wir Schwarmintelligenz und kluge Köpfe in Verbindung mit Herzkraftmenschen und Machern. Gebe jeder, was er kann und die Welt leuchtet. Dann brauchen wir keinen Überflusskommerz, der den Planeten in Verzweiflung stürzt. Wenn jeder sein Licht, wie immer es auch geartet sein mag, auf den Scheffel stellt, bilden wir eine unfassbar wundervolle Lichterkette über den Planeten. Dann werden wir sichtbar. Dann sind wir alle gleichberechtigt. Dann ist Licht, ist Wärme, ist Leuchten. Anders gesagt – dann ist Advent.

Allen einen freudigen Venustag und ein wunderschönes erstes Adventswochenende, an dem wir nachdenken können, was denn wirklich im Leben wichtig ist.

Donnerstags-Nachdenk-Input

Manche Dinge werden jetzt schon das letzte Mal für dieses Jahr gemacht (wie hoffentlich Fenster putzen). Das finde ich am Ende eines Jahres immer so seltsam. „Das letzte Mal etwas machen“ hatte für mich als Kind den Klang von „nie mehr“. Ich erinnere mich, als ich sehr klein war, sagte mir mein Vater eines Tages sehr ernst: „In diesem Jahr bekommst du nach dieser Mahlzeit nichts mehr zu essen.“ Wow! Ich war verblüfft. Was er für eine schlimme Ansage hielt, fand ich als Suppenkasper großartig. Endlich keine Wiener Würstchen mehr. Keinen Spinat. Kein Leinsamenbrot. Keinen Kaba. Das Leben hatte also auch seine schönen Seiten! Ich war gespannt. Vom Feuerwerk habe ich nichts mitbekommen (und mein Traum heute wäre, dass es an Silvester so leise und ohne Feuerwerk ist, dass man davon auch wirklich berechtigt nichts mehr mitbekommt). Am nächsten Morgen gab es normales Frühstück und das Jahr ging schon „gut los“ mit Neujahrsbrezen. Ich weiß noch, dass ich das höchst bedauerlich fand. Bis heute esse ich keine Neujahrsbrezeln, wobei ich rein gar nichts gegen das sogenannte Ritualgebäck zu Feiertagen habe. Ich mag die Dinger halt einfach nicht.

So erledige ich in diesen Wochen eben manche Sachen „zum letzten Mal in diesem Jahr“ und freue mich, dass der Dezember wie eine Zäsur im Jahr steht und ich mich auf Januar freue, wie sich das Schulkind aufs neue Schuljahr freut, wenn die Hefte andere Zeilen haben, alles weiß, neu und nicht rot angemarkert ist, sondern unversehrt und irgendwie abenteuerlich.

Allen viel Freude beim „letzten Mal in diesem Jahr etwas tun“ und einen feinen Jupitertag.

Regenbogengedanken

dorthin

wo der Regenbogen

jetzt das Land berührt

möchte ich springen

mit siebenmeilenstiefeln

bis ich

mitten in der weite

mich selbst

wiederfinde

glücklich

Carola Vahldiek, aus: Klitzekleine Wünsche

Danke an Theresa für das Maifoto aus Bad Kissingen

Mittwochs-Nachdenk-Input

Wie schön war der gestrige Abend! Einmal im Jahr sitzen wir mit lieben Menschen, die Lust darauf haben, gemütlich bei Apfelzimtcrumble, Tee, Kinderpunsch und Plätzchen zusammen und pflegen die alte gute Sitte des Vorlesens. Gestern waren es gleich zwei Damen des hohen Nordens, die zu Ehren kamen – Astrid Lindgren und Selma Lagerlöff. Es ist etwas Wunderschönes, wenn Menschen beieinander sitzen, es ist gemütlich, die Kerzen leuchten und man darf wie in alten Kindertagen einfach nur Lauschen, den Worten folgen, sich wegträumen und seinen eigenen Film im Kopf kreieren.

Noch einmal in diesem Jahr gibt es hier im Haus einen Termin für Interessierte – am Donnerstag, 13. 12., 19.30 Uhr ist der letzte Vortrag für dieses Jahr mit dem Thema Temperamente, bitte anmelden. Auch erneut der Hinweis – jetzt Probeunterricht im Heilpraktikerkurs belegen, um zu schauen, ob es was für einen ist? Gern. Geht am 7., 14. und 21. 12. um 16 Uhr, bitte vorher anmelden.

Zeit, mir die Landschaft anzuschauen, hatte ich am Vormittag im Stau auf der A 3. Drei Spuren werden zu einer zusammengezogen, kilometerweit stand Laster an Laster. Ich habe mir vorgestellt, wie schlimm das für die Fahrer ist, die Termine im Advent vermutlich noch enger haben als sonst und keine Chance mehr haben, die Autobahn  zu verlassen, weil das Stauende direkt hinter der Auffahrt lag und nicht einsehbar war. Wie oft denke ich mir, wie hart das Leben auf der Straße ist, wenn ich auf den Rastplätzen die Laster stehen sehe – die Fahrer in der Kabine schlafen, sich vor dem Laster etwas kochen und fern von ihrer Familie sind. Diese Arbeit könnte ich nicht machen. Und wenn wir überlegen, wie viel transportiert wird und es ist einfach nur ökologischer Irrsinn, dürfen wir ruhig mal anfangen, darüber nachzudenken, wie wir leben und die Weltschätze aufbrauchen, als wäre alles endlos vorhanden.

Allen einen freudigen Wochenteilungstag.

Drei Spatzen

Die drei Spatzen

In einem leeren Haselstrauch,
da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.

Der Erich rechts und links der Franz
und mittendrin der freche Hans.

Sie haben die Augen zu, ganz zu,
und obendrüber, da schneit es, hu!

Sie rücken zusammen dicht an dicht.
So warm wie der Hans hat’s niemand nicht.

Sie hör’n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.
Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.

Christian Morgensterns Text und ein herrliches Foto von Ursula! DANKE!