Einen Ausschnitt aus Schillers „Sprüche des Konfuzius“ haben wir vor Jahren in der Sprachgestaltung gelernt. Das fiel mir am Wochenende wieder ein, als ich meine trocken gegrillte Wäsche von der Terrasse ins Haus holte und meine Gedanken von hier aus in die Welt flogen. In die Gebiete, in denen die Hitzewelle Tausenden von alten und kranken Menschen das Leben kostet oder Brände die Existenz zerstören. In die Gebiete, in denen Krieg herrscht und Angst die Menschen verzweifeln lässt. In die Überschwemmungsgebiete und in die Häuser, denen man nicht ansieht, dass dahinter Sorgen und Ängste lauern um Angehörige, um einen selbst. Unter jedem Dach ein Ach.
Weil das so ist, dürfen wir in mancher Hinsicht auch immer wieder ein wenig getröstet sein. Wir sind nie allein mit Wut, Trauer, Angst und Sorge. Ein so großes Feld aus fast neun Milliarden Menschen kann das auffangen, wenn es grundsätzlich auf einem guten Level schwingt. Es beginnt immer bei mir selbst. Verbinde ich mein Denken, mein Fühlen und mein Wollen? Bilden Bauch- und Kopfgehirn mit der Kurve um die Herzensweisheit ein Team? Sind sie gleichberechtigt am Tisch bei unseren Entscheidungen? Können wir sie alle drei gut befragen und ihre jeweiligen Argumente wahrnehmen? Sind wir innerlich befriedet oder eher auf dem Kriegspfad? Sind wir freundlich gegen uns, damit wir es auch zu anderen sein können? Haben wir Gleichgewicht im Leben zwischen Geben und Nehmen, Stress und Erholung? Hast du genug Herausforderungen in deinem Leben, damit du wunderbar wachsen kannst, erschlagen dich die Herkulesaufgaben oder bist du gar gelangweilt in einer Sackgasse gefangen?
Es beginnt mit dir. Wohin willst du? Geh einfach den ersten Minischritt los. Wer täglich kleine Schritte tut auf seinem Weg und übt, wird schneller ein Meister als der, der viel schwätzt und auf die Siebenmeilenstiefel, das Wunder oder etwas im Außen wartet. Eine zwei Meter hohe Sonnenblume wächst nicht über Nacht, sie schiebt sich kontinuierlich der Sonne entgegen. Die Spinne spinnt ihr Netz Faden um Faden, sonst bleibt sie hungrig. Der Vogel baut sein Nest Halm für Halm. Wir denken oft „schnipp!“ und dann ist etwas geschafft. Schauen wir einfach hin, wie es die Meister regeln. Dann kannst du nachahmen und irgendwann dein Eigenes finden. Im Anfang liegt alles. Nimm den Anfang bewusst wahr und gestalte ihn. Sonst gestaltet er dich.
Allein einen erfolgreichen Wochenanfang!
Steffi hat mit ihrer Kamera mal wieder an ihrem Lieblingssee gezaubert. Danke!