Maya Angelou gehört zu den Menschen auf meiner endlos langen Inspirationsliste. Ich habe diese Liste in der ersten Klasse angelegt. Damals war ich zutiefst von Ferdinand Sauerbruch und Albert Schweitzer beeindruckt. Ich beschloss, dass ich immer jemanden in meinem Geist haben möchte, der für eine Zeit oder ein bestimmtes Gebiet wie ein Bambusstecken für die Tomaten ist. Daran kann ich mich hochranken und vielleicht gut und aufrecht wachsen.
Bis heute halte ich es so, dass ich eine bereichernde Liste solcher Menschen habe. Ich bin tiefst beeindruckt, was Menschen zu leisten imstande sind und damit meine ich nicht ihren dicken Geldbeutel, sondern ihre Art, das Leben zu betrachten und es trotz größter Widrigkeiten erfolgreich zu leben.
Mich inspirieren gehandicapte Menschen, die Berge erklimmen und Millionen Mal die These widerlegen „das kannst du niemals schaffen“. Mich inspirieren Frauen, die Gärten wie Sissinghurst anlegen und wissen, dass er noch lange nach ihrem Tod ein Ort der Freude sein wird. Menschen, die nicht aufgeben, um Glühbirnen zu entwickeln, das Radio, das Telefon oder medizinisches Gerät, das Leben retten kann.
Ich bin begeistert, was kluge Therapeuten alles bewirken können. Wie der menschliche Geist Grenzen und Ketten durchbricht. Ich bin so sehr dankbar für alle Menschen, die in korrupten Zeiten ehrlich sind. Die in schwankenden Verhältnissen wie ein Leuchtturm stehen und anderen Zeichen der Hoffnung senden. Die unbeirrt ihrer inneren Stimme folgen, weil es die einzige ist, der sie Glauben schenken möchten. Deren Herzen riesig sind und die nicht fragen nach Woher und Wohin, sondern sehen, ob jemand eine warme Suppe braucht.
Menschen, die mich mitnehmen in die Welt der Phantasie, der Gedanken und der tiefen Fragen nach Wahrheit und dauerhafter Gültigkeit. Die mich begeistern durch ihren Glauben, den sie leben. Ihre Musik, die sie der Welt schenken. Ihre unfassbaren Fähigkeiten! Was Menschen alles können! Ist das nicht traumhaft? Sie erklimmen Berggipfel. Sie fliegen zum Mond oder umrunden in der ISS die Erde. Sie sammeln den Müll aus dem Meer, retten Orang Utans, bepflanzen Wüsten und machen karge Landstriche fruchtbar. Sie scheren ihre Schafe und stellen wunderbare Werkstücke aus der Wolle her. Sie färben mit Pflanzen. Sie kochen himmlisch. Sie singen, musizieren, gestalten zum Niederknien. Sie formen Teeschalen oder frisieren Krebskranke, damit sie sich wieder schön und ganz fühlen können.
Ich werde hoffentlich niemals damit fertig, mich für Menschen, ihr Sein und ihre großartigen Fähigkeiten zu begeistern. Mein Wunsch – wagen wir ruhig, die beste Version von uns selbst zu sein! Nie waren die Zeiten so gut dafür geeignet, dass wir unsere Lichter auf den Scheffel stellen und uns zeigen. Jeder von uns kann etwas ganz Besonderes. Ich erinnere mich so gern an einen Menschen, der so lachen konnte, dass in Sekunden alle vor Lachen fast platzten. Ich empfand das als eine großartige Fähigkeit für die oft so traurige Welt.
So lachen oder singen oder sein, dass alle, denen diese Wundertütenmenschen begegnen, in sich eine stille Hoffnung tragen: Auch ich kann etwas. Solltest du noch immer nicht wissen, was dein Geschenk für die Welt ist, lass es dir von lieben Menschen um dich herum sagen, sie sehen das vielleicht eher. Wir brauchen dich. Wir haben keinesfalls genug Bambussteckenmenschen.
Allen ein Wochenende voller Inspiration! Wenn die Welt im Außen schwankt und ruckelt, brauchen wir das so notwendig wie Essen und Trinken. Be inspired und – trau dich, die anderen mit dem zu berühren, was du der Welt bietest. Danke für deinen Mut!
Steffi zeigt uns, was allen am Wochenende bitter Not täte – eine große Runde frische Luft im zauberschönen Herbstwald. Danke für deine Fotos, die so vielen Menschen Miniferien schenken. Deine Gabe (unter anderen)!