Saunafeeling. Für gehandicapte Menschen ist das eine richtige Tortur. Windeln, Verbände, dazu ein Neoprenknieschutz wegen offenem Knie – all das sorgt für wenig Freude. Der Bruder liebt die Hitze sehr, wenn sie trocken ist, bei diesem Wetter jedoch klebt er von morgens bis abends, meckert (was er sonst nie macht) und schläft nicht mehr. Beim Gewitter in der Nacht sitze ich Stunden neben ihm, damit er sich nicht total verängstigt die Ohren zuhalten muss.
Wenn man pflegt, ist das Augenmerk eher beim zu Pflegenden, weil sich ein hilfloser Mensch nicht schnell mal was zu trinken holen, ein trockenes Hemd anziehen oder sich die nassgeschwitzten Haare abfrottieren kann. Es muss auf genug Getränke geachtet werden, es darf nicht ziehen, weil Infekte schneller kommen, es darf nichts drücken an Kleidung, sonst geht die Haut gleich auf und heilt nicht gut.
Ich bin froh, dass ich meinen Bruder versorgen kann und er gut durch die Saunatage kommt. Das Auf und Ab der Temperaturen ist nicht nur für die Betroffenen anstrengend. Wer nur für sich sorgen muss – feiere das!
Allen bei Hitze eine gut gefüllte „D/Tankstelle“.