Die Woche ist um einen Arbeitstag gefühlt kürzer, was bedeutet, dass sich alles auf den verbleibenden Tagen aufstapelt. Viele sind weggefahren, Ferien sind, es ist ruhig auf der Straße und im Supermarkt war ich mit den Angestellten vorhin alleine.
Nach wie vor bin ich in den freien Momenten damit befasst, meine Visionen und Zukunftsvorstellungen neu zu formulieren, denn ohne Klarheit, wo es hingehen soll, ist kein Wind der richtige, um den Zielhafen anzusegeln. Vieles bleibt über Jahre oder gar Jahrzehnte ähnlich/gleich, weil sich entsprechende Werte nicht ändern. Manches erfährt Veränderung, muss angepasst werden. Was für 20-Jährige gilt, sieht bei fast 60-Jährigen anders aus und das ist gut so.
Wohin soll es arbeitstechnisch gehen, in der Ehe, spirituell und vieles mehr wird hinterfragt. Spannend, so eine Arbeit. Wenn ich sie wirklich ernsthaft und gründlich mache, komme ich mir auch bei den Alltags- und Faulheitsschummeleien auf die Schliche, wo ich aus Bequemlichkeit luschig bin. Bemerke ich das, kann ich genauer hinschauen, bemerke ich es nicht, schleicht sich schnell eine falsche Richtung ein. Deshalb regelmäßig Visions-TÜV.
Sehr anregend der Austausch mit einer Kollegin in der Coachingausbildung, die mit mir (per „Zufall“) in einer Übgruppe war. Sie plant ein tolles Projekt und wir haben uns gestern zwei Stunden lang darüber unterhalten. Die Gesamtsituation hat ihre Vorteile, ich lerne sehr viele neue Menschen kennen, das erweitert sehr den Horizont. Bedenken wir, dass die Menschen, mit denen wir dauernd zu tun haben, unseren Entwicklungsweg am meisten prägen. Möchte ich mit jemandem zusammen sein, der mich bremst, meckert, kritisiert, unzufrieden und jammernd ist? Sicher nicht. Deshalb muss ich zuerst dafür sorgen, nicht so für andere zu sein. Klar meckere ich. Klar jammere ich auch. Aber das ist zeitlich durchaus überschaubar, weil wenig zielführend. Früher oder später fällt mir dann auf, dass eine klare und bedachte Analyse der Situation und der wahren Auslöser meines Missmuts sinniger sind, denn nach wie vor gilt: wir regen uns niemals über das auf, worüber wir uns gerade aufregen. Stimmt nicht? Stimmt wohl. Meistens sind wir über uns selbst sauer, weil uns jemand in die Lage bringt, dass wir uns hilflos, unfähig oder sonst wie vorkommen und wir ärgern uns, dass wir uns darüber ärgern.
Richten wir unseren Fokus also wie den Taschenlampenstrahl der Sonne auf den Weg, den wir uns ausgesucht haben, den wir immer wieder prüfen und dessen Weggabelungen wir bewusst wählen, anstatt uns mit negativem Denken aufzuhalten. Damit ist nicht gemeint, wirklich schlimme Dinge mit rosa Spray und Glitzer zu übertünchen, sondern hinzuschauen, anzuerkennen, was ist und daraus seine Schlüsse zu ziehen.
Wer geht mit dir deine Wege, sei es von nah oder fern? Hast du gute Buddys, die dich stärken, stützen und denen du Stärke und Stütze bist? Falls nein – sei dir erstmal selbst ein guter Buddy und dann suche dir Menschen, mit denen du wachsen und gedeihen kannst.
Allen einen beweglichen Merkurtag! Für alle Müden ein bisschen Koffein zum Durchstarten.