Der Schneemann sieht ein wenig freudlos aus, was daran liegt, dass er von letztem Jahr stammt. Der Wind beruhigt sich langsam, viele Menschen sind im wahrsten Sinne des Wortes gerade durch den Wind und werden krank. Das Immunsystem ist müde nach dem Winter, der keiner war. Die Temperaturwechsel und die Wärme an unguter Stelle kosten Kraft. Jeder niest und schnieft, die einen haben Noroviren (bitte: bleibt daheim), die anderen stressen mit echter Grippe, grippalem Infekt und sonstigen Dingen – es wird Zeit, dass wir uns dem Optimismus zuwenden. Studien belegen eindeutig, dass mies gelaunte Menschen ratzefatze krank werden in einem Raum verschiedenster Viren, aber gut gelaunte Menschen sich nicht infizieren. Man könnte auch sagen: Wo viel ist, kommt viel hin im Negativen. Jemand, der eh schon am Boden kriecht, braucht keinen Infekt mehr, der nutzt dann auch nicht wirklich viel. Nur – der bekommt ihn und darf sich dann auch berechtigt mal hinlegen.
Es sagt andererseits sehr viel über die Macht der Gedanken und ihre Wirkung bis in die letzte Zelle und das Immunsystem aus! Gute Laune, gute Gedanken, Freude, Singen, Tanzen, Lachen sind quasi die Powersmoothies des Körpers, das neue „Fridays for Gesundheit“. Gestern fragte mich jemand todernst: „Mal ohne Witz. Wie soll man denn bei der Welt, wie sie gerade ist, noch was zum Lachen finden? Geht nicht!“
Ich sags mal vorsichtig so: geht doch. Es nutzt der Welt ja nix, wenn ich schlecht drauf bin. Wenn alle rumhängen und jammern, steuern wir quasi energetisch ins Off und die Viren triumphieren (ich habe ewig nach einem Wort gesucht, das sich auf Viren reimt). Klar ist mein Leben so wie das aller anderen – wellenförmig, seeeehr wellenförmig. Ich würde nicht behaupten, dass das derzeit die coolste Zeit meines Lebens wäre. Drama hilft nicht. Es ist, wie es ist. Ich richte mein Augenmerk gern auf Dinge, die gut sind, wenn die fiese Phase des „grünen-Gras-Syndroms“ auch bei mir vorüber ist Marke „die anderen sind gesund, die haben viel Geld, die singen den ganzen Tag frohe Lieder, und ich???“
Heute Nacht hat ein enorm wagemutiger Mensch das Pfarrblättchen in den Kasten gesteckt. Wie immer lese ich die Witzeseite zuerst. Nun fiel mein Blick auf das Fastenmotto und das trieb meinen Freudepegel um 6 Uhr morgens in ungeahnte Höhen: Sieben Wochen Verzicht auf negatives Denken und Reden! Eine Diät, die ich mit wenigen Ausrutschern bis zum Ende durchzuziehen gewillt bin. Pro Tag gönne ich mir fünf Minuten Jammertime, aber dann wird’s auch gut sein damit. Der Tag kann nix dafür, wenn ich mich ärgere oder sonstwie negativ drauf bin. Andere Menschen übrigens auch nicht, denn wenn sie es schaffen, dass ich wegen ihnen schlecht drauf bin, räume ich an der falschen Stelle jemandem Macht in meinem Bereich ein, No go.
Also – jammert und klagt jetzt noch, was das Zeug hält. Ende Februar ist Schicht im Schacht, da hören wir nur noch good news, keine fake/bad news. Die Schlagzeilen berichten Großartiges. Wir lesen Heldengeschichten und Storys über Menschen, die sich nach 50 Jahren wiedergefunden haben. Von Hunden, die ihre kranken Menschen gerettet haben. Von Vögeln, die in unseren Gärten wieder nisten. Von einer Natur, die sich freut, dass wir sie unterstützen. Von Viren, die sich zurückziehen. Von Erfindungen, die Menschen das Leben erleichtern können. Von Pflegekräften, Erziehern und anderen in helfenden Berufen, die angemessen bezahlt werden. Von Menschen, die dazu beitragen, dass andere wieder in ihre Würde kommen. Und damit wir es bis zum Beginn der Fastenzeit können, sind wir eingeladen, ab sofort zu üben! Damit ihr Unterstützung bekommt, hier ein hilfreicher Link. Und ja, das Ding ist uralt. Die Qualität des Videos ist absolut unterirdisch. Warnhinweis – so bescheuert wie es klingt, es ist ein Ohrwurm. Und was das Krasseste ist – auch nach Jahren löst es Lachattacken aus, wenn man es singt. Es wirkt! https://www.youtube.com/watch?v=ZTjyRu88PRE
Allen einen Jupitertag, der seinen Namen verdient hat.
Danke an Anne für den Schneemann aus der Rhön!