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Mittwochs-Nachdenk-Input

Viktor Frankl sagt, dass selbst ein anscheinend vertanes Leben durch Selbsterkenntnis sinnhaft werden kann. Diese These könnte manches Leben retten. Wie oft sind Menschen der Meinung, ihr Leben sei vergeudet gewesen, sie wären fehl am Platz auf dem Planeten, ihre Wünsche, Vorstellungen und Pläne – zerstört, geplatzt, vergangen, verspielt, vertrunken, versunken im Nichts der Zeit. Das ist wirklich schlimm, wenn so viele Träume geplatzt sind, sich Ideen und Ziele weder umsetzen noch gar erreichen ließen, das Glück nach kurzer Zeit zerbrochen ist.

Und doch, sagt Frankl, und dennoch! Selbsterkenntnis schenkt uns einen Blick auf den Sinn dieses Daseins, auch wenn es vermeintlich umsonst war. Wenige Menschen sind wie Frankl berufen, solche Thesen aufzustellen, denn er arbeitete mit unzähligen Suizidpatientinnen, überlebte das KZ, das seine Familie ausgelöscht hat und veröffentlichte darüber sein Buch „Trotzdem Ja zum Leben sagen“. Frankls Lebensthema war der Sinn und sein Wunsch, dass alle Menschen den Sinn ihres Lebens entdecken. Modern ausgedrückt würden wir sagen – ihr Ikigai finden, der Grund, weshalb sie morgens aufstehen.

Wir leben in privilegierten Zeiten. So vieles können wir sagen, meinen, denken, tun, probieren, scheitern und neu beginnen. Zu keiner Zeit war das so. Im Mittelalter konnte keiner aus seiner Schicht leicht nach oben kommen, nach unten war nie das Problem. Farbige Kleidung vor Jahrhunderten – Privileg der Oberschicht wie Schuhe, bestimmte Hüte, ein Dach über dem Kopf. Machen wir uns bewusst, in welchen Möglichkeiten wir sein dürfen.

Auch wenn alles verspielt, verloren scheint – „Die Nacht, in der das Grauen wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“, hat Mascha Kaléko sinngemäß gesagt. Es gibt keinen Tag, der uns nicht staunen lassen kann ob der Wunder der Natur oder ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Der Karthäuserkater, der derzeit jeden Tag im Garten lauert, hat heute die Spitzmaus nicht erwischt. Er saß vor ihrem Loch und sie nutzte den Hintereingang, trippelte ganz nah an ihm vorüber und verschwand elegant hinter seinem Schwanz. Ein kleiner Moment der Freude. Und so gibt es viele Sternsekunden jeden Tag, wenn wir uns auf die Suche nach ihnen machen. Bedenken wir, dass es an uns liegt, ob wir ein Lächeln aussenden und eines zurückbekommen. Und nutzen wir die stillen Momente, um durch das nicht immer einfache Tal der Selbsterkenntnis das Sinntor zu finden.

Allen einen beweglichen und bewegten Merkurtag.

 

Steffen hat die Butterlämpchen in China fotografiert. Wenn jeder sein Licht – und habe es auch nur die Größe eines Butterlämpchens – nicht UNTER, sondern AUF den Scheffel stellt: schaut doch mal, wie hell nur ein paar Butterlämpchen machen! Raus mit euren Leuchten! Gemeinsam machen wir den Planeten zu einem Ort des Willkommenseins und Nachhausekommens.

Durch Selbsterkenntnis zum Sinn

 

 

Selbst ein Leben, das wir anscheinend vertan haben, lässt sich noch rückwirkend mit Sinn erfüllen, indem wir gerade durch die Selbsterkenntnis über uns hinauswachsen.

Viktor Frankl

Die kleine feine Brücke hat Steffen in China entdeckt. Danke!

Dienstags-Nachdenk-Input

Mehrere Menschen haben mir heute gesagt, es sei gestern schon um vier fast dunkel gewesen und sooo nasskalt. Nun, wir haben Ende November, da darf es nasskalt und dunkel sein. Wir brauchen das! Ja! Wenn wir das ganze Jahr Sonne hätten, wären wir sicherlich nicht zufrieden, wir schätzen die Sommerwärme, weil wir sie nicht immer haben. Wie herrlich sind der Herbstnebel, die frühe Dunkelheit, die so lange Zeit der Dämmerung dazwischen. Zwischen Tag und Traum ist mehr Luft jetzt, der Tag gleitet langsam aus, das ist ein schöner Prozess, der im Außen schon zeigt, wie es geht: Nach der Arbeit am Tag gibt es diese Übergangsstunden, in denen man seine heimische Kruschelarbeit macht, isst, sich hinsetzt und im Winter einfach wunderbar denken, lesen, lernen und sich austauschen kann.

Der Sommer ist das Draußensein, das Geschwatze, das Lockerleichte, vieles ist unverbindlich, weht so vorbei. Der Herbst ist gemächlich und er kann bissig werden mit seiner Kälte, die in die Knochen kriecht. Dann fällt uns auf, dass wir Wärme bewusst brauchen, die beste die ist, die wir selbst durch Bewegung erzeugen. Nach all dem Herumgeflatter des Sommers darf Einkehr sein.

Hygge nennen es manche Länder. Ich nenne es Klarheit und Ruhe, Besinnung in der Bedeutung von „wesentlich werden“. Die Fülle des Sommers weicht der Schlichtheit. Wie leuchtet jetzt eine Hagebutte im Nebel! Das wäre im Sommer sinnlos, nie fiele sie auf in der Fülle. Erst jetzt kommen die herrlichen Schlehen in den Fokus, ich warte auf den drei Nächte anhaltenden Frost, damit sie geerntet werden können. Das ist so mühsam, stachlig und schwierig. Per aspera ad astra. Dafür bekommen wir Schlehensaft, der fast das gesamte Jahr brauchte von Blüte bis Ernte, keine Pflanze bei uns nimmt so viele kosmische Einflüsse in Blüte bis Frucht auf wie Schlehen, was sie unverzichtbar macht in der Rekonvaleszenz und zur Unterstützung einer Hülle, die uns schützt gegen das allgemeine Geniese und Gehüstle, das uns nun überschwemmt.

Der Herbst ist eine Feier des Alleinseins. Oh ja, das kann ein extrem schwieriger Zustand sein, das Alleinesein und ist für viele Menschen enorm schmerzhaft, weil ungewollt. Und doch ist es ein not-wendiger Zustand, das Alleinesein. Das auf sich geworfen Sein, das Wegfallen von Vorstellungen, Ansichten, Meinungen über sich selbst. Die Reduktion auf das, was wahrhaft ist, so wenig es auch sein mag. DAS ist das Ausgangsmaterial, in das zur Mitwinternacht das neu geborene Licht einziehen mag. Bis dahin muss der ganze Blingblingblendaufputz weggeräumt sein, sonst hat das Neue keinen Platz. Und dafür ist der Herbst perfekt, der im Außen mit dem Blätterfall, der Dunkelheit, den Nebelschwaden anschaulich aufzeigt, was zu tun ist. „Erkenne dich selbst“ – wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht du?

Allen einen tatkräftigen Marstag.

 

Das feine Nebelbild hat Ursula gemacht, extra zu meiner Freude. Danke dir!

Montags-Nachdenk-Input

Wochen wie die kommende brauchen gute Vorbereitung, wenn alles laufen soll.  Dann kann auch Unvorhergesehenes flexibler gehandhabt werden, finde ich. Wenn alles vorbereitet ist, bin ich für mich freier, ich muss nichts auf den letzten Drücker fertig machen und komme in Not, wenn was dazwischenkommt. Mich macht es nervös, wenn in meiner Umgebung Menschen alles vor sich herschieben. Termine stehen monatelang fest, die Vorbereitung startet in der Vorwoche und dann soll sich alles um Unterstützung drehen? Fehlanzeige. Ich helfe gern, aber nicht, wenn jemand ganz entspannt alle Fragen bezüglich der Vorbereitung mit „das mach ich noch, so gut wie fertig“ abwinkt. Dann nicht rechtzeitig fertig zu sein, betrachte ich als nicht mein Problem. Ähnlich ist es mit der beliebten Frage nach Weihnachtsgeschenken. „Och, das hat noch Zeit, ich kümmere mich“. Und mit einem Schlag steht 23. 12. auf dem Kalenderblatt.

Menschen sind verschieden, das macht das Leben interessant und gelegentlich ein wenig komplizierter, wenn sehr unterschiedliche Typen aufeinanderprallen. Da braucht es Gelassenheit und vielleicht ein Stück weit Lernen vom anderen, denn wenn einer nur kreativ von einer Idee in die nächste hopst und nichts fertigmacht, ist es gut, wenn ein bedächtiger Typ daneben steht und sagt „das musst du aber noch zukleben“. Genauso profitiert ein Phlegmatiker davon, wenn ein Sanguiniker ihn aus der stundenlangen Betrachtung eines Stücks Brotes reißt mit den Worten „du, gleich ist Mittagessen, kannst du mal dein Frühstück von gestern weglegen?“ Alle Temperamente, alle Typen haben ihre Vor- und Nachteile und gleichen sich gegenseitig ganz gut aus, hoffe ich jedenfalls.

Starten wir frohgemut in eine alleb zu wünschende gesunde, abwechslungsreiche Woche mit spannenden Herausforderungen, egal, wo immer ihr im Leben gerade unterwegs seid. Genießt die freundlichen Momente des Tages und schaut mal, wem ihr heute eine Freude machen könnt.

 

Das klasse Abendlichtfoto hat Steffi gemacht, liebes Danke dafür!

Den Berg hinan

„Wie komm ich am besten den Berg hinan?“

„Steig nur hinaus und denk nicht dran!“

           Friedrich Nietzsche

Während die „niedrigeren Berge“ schon im Dämmerlicht liegen, scheint auf die Zugspitze das letzte Abendlicht. Zumindest war das Christophs Absicht mit diesem Foto.

Wochenend-Nachdenk-Input

Eine spannende Woche geht zu Ende, die uns Sonntagnacht nach Oy und Dienstagnacht wieder heimgeführt hat mit zwei Tagen voller Aromachemie, Formeln und der Frage, welche chemische Eigenschaft eines Stoffes welche Wirkung haben könnte. Praxistage folgten, die es in sich hatten, am Freitag der letzte Kurstag der Heilpraktiker für Psychotherapie, die im März zur Prüfung gehen werden und jetzt vom Kurs in die Prüfungstrainingsgruppe wechseln. Ein kurzer Zwischenatem und im Januar starten wir neu mit diesem Ausbildungsgang. Es gibt noch freie Plätze! Wer sich dafür interessiert, mache sich klar – das ist eine Ausbildung. Auch wenn sie berufsbegleitend erfolgt, ist sie mit Arbeit und Lernen verbunden, denn diese Ausbildung bildet neben einer therapeutischen Ausbildung die Grundlage für eine selbstständige Praxistätigkeit in der Zukunft. Wer eine gute Basis aufbauen will, sollte wirklich Wert auf eine bestmögliche Ausbildung legen. Nach über 30 Kursen haben wir genug Erfahrung, ergänzt durch Praxiserfahrungen. Wir freuen uns auf alle Neulinge, die mit uns diesen Weg ab Januar gehen möchten. Alle Infos dazu findet ihr hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/hpp/

Ebenfalls im Januar starten unsere sechs Kurstage zur Einführung in die Anthroposophie. Wir werden uns mit den Nebenübungen von Rudolf Steiner befassen und den Grundlagen der Wesensglieder, zudem schauen wir uns antike und moderne Schulungswege der Persönlichkeitsentwicklung an. Wer mit dabei sein mag, ist herzlich willkommen und findet hier Infos: https://www.seelengarten-krokauer.de/goldwege/

Die neue Woche wird vielfältig! Am Montagabend wird es an der VHS Igersheim einen feinen Vortrag zum Thema „Hüte die Stille und die Stille wird dich behüten“ geben. Wer mit dabei sein mag, möge sich bitte direkt bei der VHS Igersheim/Bad Mergentheim anmelden, es gibt noch freie Plätze. Am Dienstagabend geht es in der Alten Synagoge in Kitzingen ebenfalls um 19.30 Uhr um die Frage, was Co-Kreativität eigentlich ist und warum wir uns damit beschäftigen sollten, wenn wir die Zukunft gestalten wollen. Einfach kommen, an der Abendkasse wird ein kleiner Beitrag erhoben. Wer Dienstagabend keine Zeit hat, kann am Donnerstag in der Praxis um 19.30 Uhr ausnahmsweise den gleichen Vortrag hören, mir ist das Thema so am Herzen, deshalb zwei Vorträge dazu. Die Plätze in der WeihnachtsglücksWERKstatt neigen sich dem Ende entgegen. Wer an diesem berühmt-berüchtigten Abend am 27. 11. um 19.30 Uhr mit dabei sein mag, muss fix sein. Zwei Anmeldungen gehen noch. Wie immer in der WeihnachtsWERKstatt werde ich Geschichten lesen und ihr labt euch an Apfelcrumble, Früchtepunsch, Tee und Keksen, Unkostenbeitrag 10 Euro.

Zum Vormerken schon – ich freue mich so, dass am Vorabend zu Nikolaus, 5. Dezember, um 19.30 Uhr ein Thema im Vortrag zur Sprache kommt, das einfach nur begeistert – ich werde euch den antiken Tempel von Kos vorstellen und euch daran aufzeigen, welche Heilungswege Hippokrates von Kos mit diesem Tempel ermöglicht hat und ob das keine Anregung wäre, unsere Gesundheit auf ähnlichem Wege zu stabilisieren. Bitte hierfür anmelden, 10 Euro.

Nun wünsche ich euch ein wunderschönes Wochenende. Genießt die Dämmerstunden, in denen das Licht sich von Tag zu Nacht verändert, die Stille langsam einkehrt und der Alltag eine gewisse Unschärfe bekommt. Das ist die beste Zeit, um bei sich anzukommen. Es ist ein ganz spezieller Abschnitt zwischen Tag und Traum, der unseren Tag teilt in einen Arbeitsbereich und einen Bereich, der der Muße gewidmet sein könnte.

Danke an Steffi für dieses Herbstleuchtefoto!

Dämmerung

Aber wie das Erhabene von Dämmerung und Nacht, wo sich die Gestalten vereinigen, gar leicht erzeugt wird, so wird es dagegen vom Tage verscheucht, der alles sondert und trennt, und so muss es auch durch jede wachsende Bildung vernichtet werden, wenn es nicht glücklich genug ist, sich zu dem Schönen zu flüchten und sich innig mit ihm zu vereinigen, wodurch denn beide gleich unsterblich und unverwüstlich sind.

Johann Wolfgang von Goethe

Eine sehr erhabene Dämmerung hat Steffi mit ihrer Kamera eingefangen. Danke dir!

Freitags-Nachdenk-Input

Gütig sein – das Wort mag ich sehr, was auch an der wunderbaren Meditation über „Liebende Güte“ liegen mag. Gütige Menschen verbinden wir oft mit weisen, alten Menschen, die viel im Leben er- und überlebt haben, die vom Schicksal nicht gebrochen wurden, sondern die es verwandelt haben in Lernlektionen und an Weisheit, Wissen, Erfahrung, Menschlichkeit und eben Güte gereift sind.

Güte kann man nicht lernen, man wächst vielleicht hinein. Es ist nicht dumm, wenn jemand gütig ist. Ein gütiger Mensch ist nicht unbedingt duldsam, erlaubt alles, wehrt sich nicht, sondern er handelt aus dem heraus, was wir mit dem Bild des „reinen Herzens“ verbinden. Reines Herz – ist das nicht eine Kindersache? In jedem Fall gehört es da hin, denn Kinder werden damit geboren. Unsere reinherzige Unschuld verlieren wir, wenn wir lernen, uns zu verbiegen, zweckzulügen, zu tricksen, täuschen und tarnen, dann haben wir das Unbefangene, Offene des reinen Herzens verloren und entfernen uns mit jeder weiteren Handlung aus dieser Ecke weiter von der Güte. Menschen, die viel erlebt, aber ihren Glauben an das Gute nicht verloren haben, können in eine gütige Haltung hineinwachsen. Jeder, der ihnen begegnet, wird tief im Herzen an der Stelle berührt, die rein ist, unschuldig, offen, liebend. Jeder, der von ihnen angeschaut wird, wird mit Liebe angeschaut und das weckt das Beste in uns. Ein gütiger Mensch wirkt wie eine Sonne in seine Umgebung hinein, wer dort ist, wird gewärmt und beleuchtet und wächst dadurch auch in seinem eigenen guten Menschsein.

Nähren wir die Güte in uns, stärken wir das Gute, versuchen wir, lauter, gerecht, freundlich zu sein. „Freundlichkeit ist meine Religion“, hat der Dalai Lama mal gesagt und auch das führt nach langer Übung zu Güte. Wie wohltuend sind Menschen, die freundlich sind, gütig, liebevoll, fördernd, annehmend. Freitag ist Venustag, der Tag ist nicht zuletzt der Liebe gewidmet. Herrlich, wenn wir uns dann an solche Tugenden besinnen und versuchen, sie in unser Leben einzuladen.

Das Foto der größten Künstlerin der Welt, Mutter Natur, hat Ursula gemacht, wofür ich ihr sehr gern danke. Ist das nicht einfach nur zauberhaft? Wie Sterne schon die Blüten und das alles nochmal überzogen. Kaum ein Mensch könnte so feine Dinge herstellen.

Donnerstags-Nachdenk-Input

Mal wieder da Vinci! Nachdem wir es neulich erst vom Stern hatten, an den wir unseren Karren binden sollen, dachte ich am Wochenanfang oft an dieses Zitat, wenn ich vor OH-Gruppen saß oder mir die chemische Formel von Sesquiterpenen überlegte. Dennoch ist es sehr hilfreich, sich damit zu befassen, denn wenn wir wirklich was mit ätherischen Ölen erreichen möchten, kann es nur über profundes Fachwissen gehen. Es hat mich restlos begeistert, die Forschungen zu hören über theapieresistente Keime, dass manches Antibiotika wieder greift, wenn ätherische Öle zusätzlich oder sogar ausschließlich verabreicht werden. Dass es ein quorum sensing in der Kommunikation von Bakterien gibt, war mir neu und ich bin so fasziniert, was ätherische Öle können! Natürlich haben wir uns zwei Kurstage lang durch zig Öle gerochen und auch da fand ich es hochspannend, dass manche Öle bei einigen Menschen restlose Begeisterung auslösen und andere können sie gar nicht leiden. Zudem freut es mich, dass wir Einiges über Signaturenlehre gehört haben, mit der ich mich schon vor vielen Jahren intensiv beschäftigt habe und deren Ziel es ist, vom Wesen der Pflanze, wie sie uns in ihrer Gestalt, Farbe und Form entgegentritt, auf ihre Wirkweise zu schließen. Was die Menschen früherer Zeit alles allein durch Beobachten wussten, beeindruckt mich tief. Wir sind es gar nicht mehr gewohnt, etwas so intensiv anzuschauen, dass uns viele dem Auge verborgene Ebenen erkennbar werden. Was ist uns alles verloren gegangen durch unsere Art zu leben!

Nehmen wir also ruhig mal wieder unsere Menschen um uns herum neu wahr. Wie sehen sie aus? Kann ich mit geschlossenen Augen sagen, welcher Kollege angewachsene Ohrläppchen hat und welche Kollegin ein grünes und ein braunes Auge? Wie sie riechen und was ihr Lieblingslied ist? Wir schauen nicht mehr, wir nehmen nur noch wenig wahr. Werden wir damit unserem Gegenüber auch gerecht? Vielleicht nicht, denn es gilt der Kleine Prinz: Man muss sich die Dinge vertraut machen, damit man eine persönliche Beziehung aufbauen kann. Und das kann nicht schnell geschehen und erfordert meinerseits Einsatz. Wo bin ich bereit, heute genau, tief und vorurteilsfrei wahrzunehmen?

Allen einen wunderbaren Jupitertag, der Donnerstag ist Jupiter zugeordnet und er gilt bei Gustav Holst als „Bringer des Frohsinns“. Ist das nicht total toll? Eine Runde Frohsinn für euch.

Die uralte keltische Triskele als Flowform-Brunnen findet sich in Oy.

Use it or loose it

So, wie das Eisen außer Gebrauch rostet und das stillstehende Wasser verdirbt oder bei Kälte gefriert, so verkommt der Geist ohne Übung.

Leonardo da Vinci

Heiße Quellen hat Theresa fotografiert. Danke!

Mittwochs-Nachdenk-Input

Puuh, der Kopf raucht. Zwei Tage Fortbildung in Aromachemie. Der Weg zum Aromatherapeuten ist mit vielen Formeln gespickt J. Nachdem wir ja schon im letzten November das Basisseminar gemacht haben, hat es ein Jahr gedauert, bis unsere Ausbildung nun fortgesetzt werden kann. Das Schlimmste zuerst für mein Gefühl – Aromachemie. Aber wir hatten eine superklasse Dozentin, die sich wirklich alle Mühe gegeben hat, uns die Lage und Anzahl von C-H-O und vielen anderen Atomen im Raum zu erklären und was es für einen Unterschied macht, ob es Phenole oder Ketone sind. Sagen wir es so – mein Wissen diesbezüglich ist massiv ausbaufähig. Wir haben jetzt auch unsere Gruppe kennengelernt, mit der wir durch die nächsten Monate unsere Kurseinheiten haben und uns vom Umfang der auf uns zukommenden Herausforderungen ein etwas realistischeres Bild gemacht. Keinen Plan, wie das umgesetzt werden soll, aber es ist total spannend und dermaßen umfangreich – Begeisterung. Wir werden sehen, wie das alles geht und freuen uns. Ich war vor allem froh, dass es mit dem Fahren so gut ging, denn wir sind Sonntag direkt nach den Aufstellungen losgedüst und jetzt quasi dem Schneefall davongefahren. Glück gehabt. Alles Weitere findet sich!

Allen einen wunderbaren Wochenteilungstag!

Danke an Christoph für das Foto aus Oy-Mittelberg. Scherz am Rande – das Navy schickte uns dann freundlich nach O Ypsilon Mittelberg. Bis wir gecheckt haben, dass das Oy sein soll! Immerhin sind wir sehr bespaßt auf den Hotelparkplatz eingebogen, eine Minute vor 21 Uhr, also just in time zum Check in.

Montags-Dienstags-Nachdenk-Input

Aufstellungswochenenden sind etwas Besonderes. Der laufende Cardeakurs wird im Januar fertig und das bedeutet, dass wir gerade Übwochenenden haben. Alles, was in den letzten zwei Jahren gelernt worden ist, wird fleißig geübt und an den Sonntagen haben wir Aufstellungen. Das ist die intensivste Form der Wahrnehmungsübung! Aufstellungen ermöglichen oft eine Sicht auf die Dinge aus den Schuhen des anderen, mit dem wir vielleicht Probleme haben und wir erfahren – er hat Gründe für sein So-Sein. Das kann helfen, Auseinandersetzungen auf eine neue Ebene zu stellen und wieder miteinander ins Gespräch zu kommen, Ungleichgewichte oder unsichtbare Lasten zu erkennen und dahin zurückzugeben, wo sie hingehören. Uns geht es um Erkenntnis, um Stärkung, damit Krisen gut überwunden, Kontakte wieder aufgenommen, lose Fäden wieder verknüpft oder klare Trennlinien gezogen werden können. Das braucht Bedacht, Ruhe und ein genaues Hinschauen. Noch einmal Aufstellungswochenende, dann stellen die Kursteilnehmer ihre Abschlussarbeiten vor und gehen in die Welt hinaus, während der nächste Kurs heranreift und im 2. Kursjahr auch ans Aufstellungsthema geht in Theorie und Praxis.

Grundlage für alles ist die Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie, die im Januar wieder startet. Wer sich dafür interessiert, kann gern am Freitag, 15. 11., am Probeunterricht ab 16 Uhr teilnehmen, das ist die letzte Möglichkeit zum Probeunterricht! Alle Infos findet ihr auch auf der Homepage.

Wir werden uns jetzt mal ganz intensiv mit Aromachemie befassen im Rahmen unserer Aromatherapeutenfortbildung, da ist das Thema dran. Ich weiß, dass das sehr wichtig ist, aber ich habe ein wenig Respekt davor, es ist so lange her, dass ich Chemieunterricht hatte. Aber ohne gute Grundlagen baut man sich einfach auch kein gescheites Haus, also werde  ich wohl oder übel die Komfortzone verlassen und mich mit Ketonen, Aldehyden und Phenolen etc. beschäftigen. Ich hoffe auf Erleuchtung und dass die anderen im Kurs nicht gerade mit dem Chemiestudium fertig geworden sind. Und wir werden unsere Gruppe kennen lernen, mit der wir jetzt wohl bis zur Prüfung im nächsten Winter zusammensein werden. Wir sind gespannt.

Starten wir also frohgemut in eine neue Woche mit allen Aufgaben und aller Freude, Wendungen, Irrungen und Wirrungen, die sie uns mitbringen wird.

Herzlichen Dank an Steffi für diesen Himmel, den man nur im Herbst so leuchten sieht!