So, wie das Eisen außer Gebrauch rostet und das stillstehende Wasser verdirbt oder bei Kälte gefriert, so verkommt der Geist ohne Übung.
Leonardo da Vinci
Heiße Quellen hat Theresa fotografiert. Danke!
Puuh, der Kopf raucht. Zwei Tage Fortbildung in Aromachemie. Der Weg zum Aromatherapeuten ist mit vielen Formeln gespickt J. Nachdem wir ja schon im letzten November das Basisseminar gemacht haben, hat es ein Jahr gedauert, bis unsere Ausbildung nun fortgesetzt werden kann. Das Schlimmste zuerst für mein Gefühl – Aromachemie. Aber wir hatten eine superklasse Dozentin, die sich wirklich alle Mühe gegeben hat, uns die Lage und Anzahl von C-H-O und vielen anderen Atomen im Raum zu erklären und was es für einen Unterschied macht, ob es Phenole oder Ketone sind. Sagen wir es so – mein Wissen diesbezüglich ist massiv ausbaufähig. Wir haben jetzt auch unsere Gruppe kennengelernt, mit der wir durch die nächsten Monate unsere Kurseinheiten haben und uns vom Umfang der auf uns zukommenden Herausforderungen ein etwas realistischeres Bild gemacht. Keinen Plan, wie das umgesetzt werden soll, aber es ist total spannend und dermaßen umfangreich – Begeisterung. Wir werden sehen, wie das alles geht und freuen uns. Ich war vor allem froh, dass es mit dem Fahren so gut ging, denn wir sind Sonntag direkt nach den Aufstellungen losgedüst und jetzt quasi dem Schneefall davongefahren. Glück gehabt. Alles Weitere findet sich!
Allen einen wunderbaren Wochenteilungstag!
Danke an Christoph für das Foto aus Oy-Mittelberg. Scherz am Rande – das Navy schickte uns dann freundlich nach O Ypsilon Mittelberg. Bis wir gecheckt haben, dass das Oy sein soll! Immerhin sind wir sehr bespaßt auf den Hotelparkplatz eingebogen, eine Minute vor 21 Uhr, also just in time zum Check in.
Aufstellungswochenenden sind etwas Besonderes. Der laufende Cardeakurs wird im Januar fertig und das bedeutet, dass wir gerade Übwochenenden haben. Alles, was in den letzten zwei Jahren gelernt worden ist, wird fleißig geübt und an den Sonntagen haben wir Aufstellungen. Das ist die intensivste Form der Wahrnehmungsübung! Aufstellungen ermöglichen oft eine Sicht auf die Dinge aus den Schuhen des anderen, mit dem wir vielleicht Probleme haben und wir erfahren – er hat Gründe für sein So-Sein. Das kann helfen, Auseinandersetzungen auf eine neue Ebene zu stellen und wieder miteinander ins Gespräch zu kommen, Ungleichgewichte oder unsichtbare Lasten zu erkennen und dahin zurückzugeben, wo sie hingehören. Uns geht es um Erkenntnis, um Stärkung, damit Krisen gut überwunden, Kontakte wieder aufgenommen, lose Fäden wieder verknüpft oder klare Trennlinien gezogen werden können. Das braucht Bedacht, Ruhe und ein genaues Hinschauen. Noch einmal Aufstellungswochenende, dann stellen die Kursteilnehmer ihre Abschlussarbeiten vor und gehen in die Welt hinaus, während der nächste Kurs heranreift und im 2. Kursjahr auch ans Aufstellungsthema geht in Theorie und Praxis.
Grundlage für alles ist die Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie, die im Januar wieder startet. Wer sich dafür interessiert, kann gern am Freitag, 15. 11., am Probeunterricht ab 16 Uhr teilnehmen, das ist die letzte Möglichkeit zum Probeunterricht! Alle Infos findet ihr auch auf der Homepage.
Wir werden uns jetzt mal ganz intensiv mit Aromachemie befassen im Rahmen unserer Aromatherapeutenfortbildung, da ist das Thema dran. Ich weiß, dass das sehr wichtig ist, aber ich habe ein wenig Respekt davor, es ist so lange her, dass ich Chemieunterricht hatte. Aber ohne gute Grundlagen baut man sich einfach auch kein gescheites Haus, also werde ich wohl oder übel die Komfortzone verlassen und mich mit Ketonen, Aldehyden und Phenolen etc. beschäftigen. Ich hoffe auf Erleuchtung und dass die anderen im Kurs nicht gerade mit dem Chemiestudium fertig geworden sind. Und wir werden unsere Gruppe kennen lernen, mit der wir jetzt wohl bis zur Prüfung im nächsten Winter zusammensein werden. Wir sind gespannt.
Starten wir also frohgemut in eine neue Woche mit allen Aufgaben und aller Freude, Wendungen, Irrungen und Wirrungen, die sie uns mitbringen wird.
Herzlichen Dank an Steffi für diesen Himmel, den man nur im Herbst so leuchten sieht!
Was alles so ist an einem Tag! Einkaufen, einen großen Berg Gemüse schnippeln, damit morgen alle einen feinen Herbstgemüseeintopf essen können in der Mittagspause unseres Kurses. Einkäufe verstauen, Termine vereinbaren, Bestellungen auspacken, prüfen, damit die Vorräte wieder passen. Skripten drucken, Fragebögen für Klienten in die Post geben, Nachtisch machen, zwischendurch Mittagessen kochen. Blumenvasen füllen und schauen, dass alles schön und gemütlich ist. Langsam kehrt Ruhe ein, kann ich am Schreibtisch meine Sachen erledigen, ehe der Kurs heute Nachmittag beginnt.
Ein wenig verwirrt hat mich die erste Weihnachtskarte, die ich heute bekommen habe. Sie war wirklich nicht elf Monate unterwegs, sondern für 2019 gedacht. Einige haben schon Weihnachtskekse gebacken! Auf meinem Kalender ist Anfang November, nein, hier baumelt noch kein Mistelzweig, ich habe noch nicht einen Keks gebacken, keine Karte geschrieben und nicht mal den Spruch für den diesjährigen Weihnachtsbrief rausgesucht. An den Blicken der Leute beim Einkaufen merkte ich vorhin, dass wohl was nicht stimmt – ich habe noch meine Leinenhosen an und war kurzärmlig. Jo, mir ist halt nicht kalt und ich liebe Leinen. Um kein weiteres Aufsehen zu erregen, hab ich die dicke Winterjacke rausgehängt, für Schal und Mütze war es mir wirklich zu warm.
Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen. Klar muss man vieles vorab planen, besorgen, gestalten und organisieren, das geht auch bei mir nicht anders. Aber ich muss nicht Anfang November alles auf Weihnachtsdeko umgestaltet haben, nur weil es seit Sommer Spekulatius gibt. Ich brauche noch keine Schneemannkulisse vor der Tür oder Nikoläuse, die Jingle Bells grölen, während die Kürbisse von Halloween noch gut aussehen. Ich darf gern ein bisschen auf die Dinge warten, auch wenn das sehr out ist. Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht. Wir könnten aber alle Feiertage auf einen legen und alle Feste auf einmal feiern, dann wären wir den Rest des Jahres fertig, falls das wem hilft. Ansonsten freue ich mich im Advent über Kekse, Lichter, Karten, Kinderpunsch und jede Menge Tee und bis dahin genieße ich jede Menge Tee, lass das alles mal in Ruhe auf mich zukommen und konzentriere mich lieber auf ein paar megaspannende Projekte, die in diesem Monat anstehen. Weihnachten hat noch Zeit in meiner Wahrnehmung und es bedeutet für mich ganz sicher nicht Geschenkewahn, Dekoirrsinn und tausend Kilo Kekse. Es sei denn, ich bekomme sie geschenkt, dann ess ich sie auch 🙂
Allen ein hoffentlich entspanntes und gelassenes Wochenende!
Danke an Theresa für den Nautilus, den hat sie im Sealife in Hannover fotografiert, ein Tier aus der Urzeit. Faszinierend!
Der Freitags-Nachdenk-Input ist online. Hier euer Leselink mit Dank:
Wallung ohne Ende im Moment. So viele sind gerade am Limit, Streitthemen brechen mit Vehemenz auf, wird gezofft, was das Zeug hält in vielen Bereichen. Manches müsste nicht sein und nicht selten hinterlassen vehement ausgetragene Streits auch tiefe Wunden, geschlagen aus Hilflosigkeit, Unverständnis, Verletztheit, Wut und was bleibt? Hilflosigkeit, Unverständnis, Verletztheit und Wut.
Ich finde Klarheit = Wahrheit wichtig, oft ist es eine Frage des Tonfalls und des Feingefühls, ob ein Streitthema immer aufflammen muss, wenn einer das meint. Ein bisschen wie beim Tauziehen – wenn einer das Tau nach Ankündigung niederlegt (nicht loslässt!) und um eine Pause bittet, kann man das respektieren. Vieles löst sich auf, wenn man drüber geschlafen hat und mit neuem Tagesmut die Dinge vielleicht auch aus einer anderen Perspektive sehen kann.
Natürlich gibt es auch das Gegenmantram, ja nicht streiten, Harmonie ist das Nonplusultra und jeder würgt an dieser Harmonie.
Wie oft dürfte die gute Balance in der Mitte liegen. Wenn Streit, dann respektvoll, möglichst jenseits diverser Emotionen und sachlich. Wenn schon Harmonie, dann eine natürlich entstehende und keine, die durch das Aufbauen potemkischer Dörfer des Lächels entsteht. Wenn jeder innerlich für Klarheit und Ruhe sorgt, auch wenn er Kritik anzubringen, wichtige Fragen, die Chaos auslösen könnten, zu stellen hat, und bedenkt, dass der andere auch mal einen schlechten Tag haben darf, emotional überreagiert oder unangemessen, wenn wir uns daran erinnern, dass die Bedürfnisse der meisten Menschen auf der Welt sehr ähnlich sind, gelingt eine gute Gesprächskultur, selbst wenn schwierige Fragen angesprochen werden müssen.
Bleiben wir bei uns, bleiben wir sachlich, zugewandt und freundlich. Wir sehen immer nur unseren Standpunkt. Aus Sicht des anderen Menschen kann die Welt sehr anders wirken. Auch die Blinden haben auf ihre Weise den Elefanten korrekt beschrieben, aber letztlich ist ein Elefant mehr als die Summe der Beschreibungen, auch wenn die einzelnen Beschreibungen richtig waren. Sie sind Ausschnitte der Realität, nicht die Realität selbst. Wobei da noch die Frage aufkommt – was ist die Realität? Doch das ist ein anderes Thema.
Allen einen liebevollen Venustag.
Danke an Sigrid für das Hagebuttenfoto!
Für alle, die Entspannung brauchen, mögen die Links eine Freude sein.
Dankbarkeit entsteht in mir, wenn wir hier im Haus Gruppen verschiedener Art haben, die miteinander an wichtigen Themen arbeiten, sei es der Würdekompass, die GlücksWERKstatt, die Ausbildungen und Kurse. Wir sind alle auf dem Weg und haben ein gemeinsames Ziel: Menschwerdung. Menschwerdung ist eine wahrhaft schwere Herausforderung, davon hängt ab, ob wir gemeinschaftsfähig auf neue Weise werden und für die gesamte Erdentwicklung Verantwortung übernehmen können.
In Verantwortung steckt „Antwort“ und es ist spannend zu überlegen, auf welche Frage denn eigentlich. Die Frage ist die ewige: Wer bist du? Woher kommst du und wohin gehst du? Bin ich schon der Mensch, der ich sein möchte und könnte durch die Entwicklung meiner Anlagen, Fähigkeiten und Potentiale? Oder begrenzen mich meine Glaubenssätze, meine Ängste und meine Sorge, was andere davon halten könnten?
Lösen wir solche Zwangsjacken, die unsere Flügel allzu lange lähmten. Es ist die Zeit, sich aufzurichten und staunend festzustellen: Das bin ich. Das auch, das auch und auch das! Positiv wie negativ. Fehler sind nicht negativ, sie trainieren Frustrationsskills, das Scheiterpotential und schärfen unseren Blick für das, was im Moment möglich ist. Sind wir frei, kommt es uns nicht in den Sinn, die Freiheit anderer in Frage zu stellen. Gründen wir unser Sein auf Werte, die tragen, oder auf Materielles, das flüchtig ist?
Wer also bist du? Deckt sich dieses Bild mit dem, das du von dir als „best version“ hast? Was kannst du HEUTE und JETZT tun, um die Inkongruenz zu verringern? Trau dich. Authentizität ist der einzige maßgeschneiderte Seelenanzug, der dir jemals wirklich wie angegossen passen wird.
Einen feinen Jupitertag wünsche ich von Herzen.
Ein weiteres Mal ein begeistertes DANKE an Steffi für ihr Foto!
„Anfängergeist“ wird es im Buddhismus genannt, die Einladung, alles anzuschauen, als hätte man es noch nie gesehen. Es weitet den Blick und lässt alte Einschätzungen, Bewertungen und Vorurteile hinter sich. Zudem stimmt es – auch nach wenigen Minuten sind wir nicht mehr die Person, die wir kurz zuvor waren. Neue Zellen sind entstanden, alte gestorben, vielleicht hat das Gehirn neu verknüpft in der Zwischenzeit. Nichts bleibt, was und wie es ist, alles ist in stetem Wandel begriffen.
Ich mag es, Dinge, die mir vertraut sind, neu zu sehen. Der Blick in den Garten war noch nie langweilig, obwohl gerade jetzt nicht so viel darin zu passieren scheint, was nicht stimmt. Sind die Zwetschgen geerntet, verliert der Baum binnen 14 Tagen alle Blätter. Bei Apfel und Quitte ist es anders. Das fällt mir deshalb auf, weil ich bewusst hinschaue, sonst wären das vielleicht nur „Bäume“ in meinem Garten. für mich sind es auch Bäume, aber „die Bäume“, die, die mir Früchte schenken zum Entsaften, zum Essen. Bäume, deren Blüten im Frühjahr zauberhaft schön sind. Unter deren Blättern die Früchte heranwachsen. Bäume, die wachsen und groß werden, die dann irgendwann mehr Schatten spenden als jetzt, die den Blick vor meinem Küchenfenster eines Tages so ausfüllen, dass ich beim Spülen glauben kann, ich stünde unter dem Baum (oder es kommt ganz anders, wer weiß es schon).
Blicke ich mit Entdeckerfreude anderen Menschen ins Gesicht, können sie mich immer neu überraschen, weil sie heute anders sind als gestern oder vorhin. Was entdecke ich heute neu an mir, am anderen, an meiner Welt, an DER Welt, wenn ich mit frischen Augen schaue, was wird mir da bewusster?
Werfen wir uns ins Entdeckungsabenteuer. Dazu die Beweglichkeit des Mittwochs für alle.
Den Mondhimmel hat Ursula mit der Kamera für uns eingefangen. Dankeschön!
Der Zimmermann bearbeitet das Holz, der Schütze krümmt den Bogen – jeder tut das, was er am besten kann und er ist gut darin, weil er sich übt. Der Weise formt sich selbst: das ist eine Herausforderung besonderer Art. Auch ein weiser Mensch weiß, dass er jeden Tag auf der Übungsmatte des menschlichen Lebens steht und geprüft werden wird von den Herausforderungen des Tages. Keiner von uns ahnt, was zwischen Aufstehen und Zubettgehen geschieht, welche Fragen, Aufgaben und Rätsel des Lebens an uns herangetragen werden in dieser Zeit. Und auch, wie wir uns in dieser Zeit entwickeln werden steht offen, ist jeden Tag aufs Neue eine Frage, die uns das Leben stellt und um deren Beantwortung wir so manches Mal ringen müssen.
Was formen wir denn? Einige den Körper, sei es durch Sport oder das Gegenteil, es prägt. Ich glaube, Buddha meinte nicht wirklich nur den Körper, auch wenn er selbst die Phase des Asketen am eigenen Leib bis fast zum Tod erlitten hat. Vielleicht meinte er, dass wir unseren Geist, unsere Seele auch zu formen haben. Wie gelingt das? Indem wir achtsam der Frage nachgehen, wer wir sind, wie wir das Leid, das auf der Welt liegt, vielleicht erkennen und lindern können, wie wir immer mehr wir selbst werden. „Sei du selbst, alle anderen sind schon vergeben“, hat Oscar Wilde festgestellt. Manche Menschen tun sich schwer damit, sich selbst anzunehmen, vieles passt ihnen an sich selbst nicht, leugnen sie, lehnen es ab, bekämpfen es regelrecht und füttern es damit prachtvoll zu großen Dingen heran.
Bleiben wir locker, aber wach. Erscheinen wir auf der Trainingsmatte, üben wir das Menschwerden jeden Tag, es ist so ziemlich das Schwerste, was wir uns vornehmen können. Fragen wir uns, wer wir gestern waren und wer wir morgen sein möchten. Verändern wir, was dazu not-wendig ist. Ent-wickeln wir uns. Das Wort sagt nicht mehr und nicht weniger, als dass schon in uns liegt, was es braucht, es ist nur noch „auszuwickeln“. Werden wir Entfesselungskünstler von Herzensbildung, von Respekt, Anstand, Würde, Lebensfreude, Achtsamkeit, Liebe, Ehrfurcht und Demut und vielem mehr. Und fangen wir JETZT damit an. Wann sonst? Die Zeit ist immer JETZT.
Allen einen gelingenden Marstag mit den Kräften, die dieser Tag im Besonderen schenkt.
Auch dieses Foto hat Steffi gemacht. Ist das nicht herrlich, dieser Farbkontrast?