Uncategorized

Aus Pflegenden werden Co-Therapeuten

Florence Nightingale wurde am 12. 4. 1820 geboren. Die berühmte Krankenschwester war der Auffassung, dass das Wissen der Pflegenden neben dem der Ärzte eigenständig sei. Ihr Geburtstag ist der Internationale Tag der Pflege. Im Nachklang gab es gestern in der Reihe „Anthroposophische Medizin im Dialog“ (veranstaltet vom Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland) einen Austausch zwischen Carola Riehm, Pflegedienstleitung der Filderklinik, Dr. Philipp Busche, dem Chefarzt für Innere Medizin an der Klinik Arlesheim und Birgit Neugebauer vom Graduiertenkolleg der Uni Witten-Herdecke und Pflegedienstmitarbeiterin. Die Runde stand unter der Frage: Wie kann man Pflege als co-therapeutischen Beruf mit Zukunft neu denken?

1,3 Millionen professionell Pflegende gibt es in Deutschland, 500.000 davon im Krankenhaus. Nicht einmal die Hälfte arbeitet Vollzeit, 7 Jahre ist die Verweildauer in diesem Beruf, begann Philipp Busche. Auf der einen Seite haben wir eine riesige Zahl an pflegebedüftigen Menschen (Tendenz steil ansteigend), auf der anderen das Problem des Personalmangels aufgrund Schichtarbeit, Überlastung durch Dokumentation, Druck, wenig Anerkennung und fehlende finanzielle Wertschätzung.

Werden aus Pflegenden auf Augenhöhe agierende Co-Therapeut:innen, wäre vieles möglich. Mehr Eigenständigkeit und damit einhergehend Verantwortung für das Pflegepersonal, der Weg über die direkte pflegende Arbeit am Bett und über ein Studium, vergleichbar den Hebammen, mehr Studien über die Wirksamkeit von Pflege und die Idee von Hospital at Home, Versorgung der Patienten im heimischen Umfeld – das waren Themen des Lunchseminars.

Als zu Hause pflegende Person erlebe ich manche Herausforderung, weiß, was das an persönlichem und fachlichem Einsatz bedeutet und was Menschen in der Pflege leisten. Wie der Alltag der Pflegekräfte ausschaut, die Tag für Tag 24 Stunden rund um die Uhr in diversen Einrichtungen arbeiten, kann sich kaum jemand vorstellen. Wie wesentlich die Erfahrungsmedizin hier ist und was es heißt, diese Erfahrungen wissenschaftlich zu erfassen und zu prüfen, ist ein wesentliches Zukunftsprojekt.

Es war spannend, bei diesem Austausch dabei zu sein und zu erleben, wie viel Herzblut in der Arbeit steckt, welche Bandbreite Pflege hat und haben kann. Ein Thema, dem sich jeder stellen muss und sich bestmögliche Versorgung wünscht. Dass dem so ist, dazu darf man Pflegende stärken und ermutigen.

 

Das Heilersymbol im Garten von Haus Duldeck auf dem Goetheanum-Gelände.

Ein neues Wesen annehmen

Alles, was durch liebevolle Hände geht, nimmt ein neues Wesen an.

Fund auf der Speisekarte der Klinik Arlesheim vor vielen Jahren. Im Garten der Klinik steht das Holzhaus, in dem Klinikgründerin Ita Wegman lebte und wirkte, heute ist dort das Ita-Wegman-Archiv daheim. Im Garten der Klinik entsteht derzeit der Holzneubau – ein beeindruckendes Projekt, das für die Patientinnen und Patienten neue Maßstäbe setzen wird.

Sternenkinder

Die Woche hat erst angefangen, und doch haben sich zwei Familien gemeldet, in denen eine Schwangerschaft vorzeitig geendet ist und sich die Paare von ihren Kindern verabschieden mussten. Sternenkinder waren lange ein Tabuthema. Darüber wurde nicht gesprochen, dabei gab es das immer schon, dass Schwangerschaften vorzeitig endeten und die werdende Mutter eine Fehlgeburt erleiden musste. Schon das Wort ist schmerzhaft in dem Zusammenhang. Oft liegen irgendwelche Erkrankungen beim Kind vor, weshalb Mutter Natur diese Entscheidung getroffen hat. Das macht die Sache nicht einfacher, es bietet nur eine Erklärung.

Es ist wichtig, der Trauer Raum zu geben und dem Kind seinen Platz in der Familie, auch wenn es nun nicht darin aufwachsen wird. Der Körper der Frau braucht nun Zeit. Es gehört Mut dazu, es irgendwann erneut zu versuchen, um ein gesundes Kind im Arm halten zu können.

Das Thema ist schmerzbeladen. Paare, die alles versuchen, um schwanger zu werden, Paare, für die die Schwangerschaft ein Alptraum ist, Sternenkinder, die manchmal im Bild festgehalten werden, damit Erinnerung greifbarer wird. Selbsthilfegruppen, Gesprächskreise – all das gibt es. Es ist dennoch vor allem der gemeinsame Weg zweier Menschen, das zu verarbeiten und sich gegenseitig zu stützen.

Allen, die gerade schwanger sind – von Herzen eine gute Zeit. Allen, die sich gerade verabschieden müssen – fühlt euch getragen von unfassbar vielen Frauen, die das erleben mussten und wissen, wie sich das anfühlt. Nehmt euch alle Zeit der Welt, den Raum, den ihr braucht, den Abstand und die Ruhe, um das zu verarbeiten und den Mut zu entwickeln, weiterzugehen.

 

Gabi hat das Foto gemacht. Danke dir dafür!

 

Mut machen

Andrea hat einen Blumenstrauß mit einer Karte aus dem Mutkartenset der Holunderelfe verziert. Danke für dein Bild! Das Kartenset gibt es ebenso wie ein wunderschönes Kartenset zum Thema Selbstfürsorge auf der Seite der Holunderelfe. Zum Verschenken und selbst freuen.

Liegestuhl

Eigentlich sollte das ein ruhiges Wochenende werden, ohne Seminare. Da fangen wir im Garten an einer Ecke an. „Die grüne Hölle“ wird ihrem Namen auch 2024 gerecht. Egal. Eine Ecke sieht gut aus. Für zwei Tage.

Das Sommerheft der Holunderelfe ist kurz vor der Drucklegung – da standen Korrekturen und Schlussprüfungen an. Jemand braucht Hilfe beim Gestalten einer Abschlussarbeit, packen wir am Samstag mit rein.

Der Bruder hat für eine Woche einen Pflegerollstuhl zum Testen. Vom anderen Handling der Räder abgesehen ist das eine tolle Sache – er kann gekippt werden bis zur Liegeposition und hat damit Rücken und Steißbein entlastet und die Beine oben, das ist total klasse. Nach erster Angst, dass er kippt, hat er schnell verstanden, dass das im Grunde eine feine Sache ist. Dampfnudeln mit Vanillesoße waren für seine Stimmung auch hilfreich. Wenn er klarkommt, wäre das aus Entlastungsgründen für den Rücken eine echte Verbesserung. Und für das immer mehr heilende Knie wird es eine Neoprenschutzkompresse geben – damit die riesige Narbenfläche nicht mehr wie Pergamentpapier reißen kann. Fazit des Wochenendes: Irgendwas ist immer. Auf jeden Fall nicht langweilig.

 

Spannend, wenn der Roll- zum Liegestuhl wird.

Weltenoffenbarung

Es ist erstanden aus der Eigenheit

Mein Selbst und findet sich

Als Weltenoffenbarung

In Zeit- und Raumeskräften;

Die Welt, sie zeigt mir überall

Als göttlich Urbild

Des eignen Abbilds Wahrheit.

Der Wochenspruch für diese Woche aus dem anthroposophischen Seelenkalender von Rudolf Steiner.

Rosenliebe

Das Aufblühen der Rosen erstaunt mich jedes Jahr. Kaum sind die Blätter da, tauchen die ersten Knospen auf und mit einem Mal blüht es. Ich habe jede Menge gefüllter Rosen, die meisten davon sind weiß bis pink, zwei gelbe sind im hinteren Garten und eine weiße sowie eine, die im Jahreslauf die Farbe von Zartrosa bis Lachs verändert. Mein Großvater, den ich nie kennen gelernt habe, war offenbar ein großer Rosenfan mit einem von ihm sehr gehegten Rosengarten gewesen, seine Liebe galt Edelrosen. Meine Liebe gilt den gefüllten Duftrosen, von denen dieses Jahr einige von den gerade auch aufgeblühten Schwertlilien  und der Katzenminze begleitet werden. Alte Bauerngärten mit ihrer Mischung aus Nützlichem und Schönen begeistern mich. So viel Weisheit steckt in der Mischung, die nicht nur optisch schön ist, sondern auch gesundheitserhaltende Aspekte birgt. Vieles vom alten Wissen ist vergessen und wird nun wieder hochgeholt. Das ist so schön zu sehen. Auch in der Stadt freuen mich die bunten Beete jedes Mal, sind oft richtige Künstler am Werk gewesen, die auf trockenem Boden Meisterwerke schaffen. Danke für jede Pflanze, denn sie ist Leben.

Allen ein wunderschönes Muttertagswochenende.

Das ist das feine Exemplar, das im Jahreslauf die Farbe wechseln kann.

Ordnung und Kunst

Am Mittwochabend ging es im Alten Rathaus in Marktheidenfeld beim VHS-Vortrag um die „Lebenskunst der Ordnung“. Input zu Gedanken zur Lebenspflege/Yang-Shen bis hin zur Ordnungstherapie von Sebastian Kneipp und Hildegard von Bingens „Discretio“ spannten wir den Bogen und konnten danach noch im Austausch viele persönliche Fragen klären. Solche Abende sind eine schöne Mischung aus Information und Gespräch, das macht Freude.

Der Feiertag war eine feine Pause im Wochenlauf, so dass sich das Haus über Ordnung und Sauberkeit freuen kann, das entzerrt den Freitag. Am Abend war Gelegenheit, wieder einmal Mozarts Zauberflöte zu erleben. Eintauchen in fantastische Welten, ausnahmsweise in der Kindervariante, was sie nicht weniger schön macht.

Allen für den Brückentag ein wenig Traumlandschaft, von Stephanie im Bild festgehalten. Danke!

 

 

Kunst der Verwandlung

Die Herstellung von Produkten ist so spannend. Wie wird etwas gemacht? Wie ist der Umgang mit den Stoffen, die dann etwas Neues ergeben sollen? Was steckt dahinter? Handwerkskunst ist absolut faszinierend. Viel Übung, Achtsamkeit, Sorgfalt ist vonnöten, damit es Kunst wird.

Vor allem die Verarbeitung von Stoffen aus der Natur ist vielfältig. Ob im Bereich ätherische Öle und Hydrolate, Kosmetik aller Art, beim Kochen, bei dem weltweit im Idealfall auf den Teller kommt, was vor Ort gedeihen mag – es ist magisch. Besonders magisch wird es, wenn es um den Bereich Spagyrik und Alchemie geht. Ausgangsstoffe, verwandelt, verascht, gemischt, im und gegen den Uhrzeigersinn verrührt, belichtet, gewärmt auf 37 Grad – so entstehen oft Grundlagen für Medikamente oder Kosmetik. Es braucht Erfahrung, Wissen und viel Können, um ein tiefes Verständnis für die ablaufenden Prozesse zu erhalten. Umso mehr freut es mich, dass gerade diese alten Herstellungsarten inzwischen Einzug an vielen Orten halten – in herrlich konstruierten Laboren, die die Form einer liegenden Acht haben, aus Vollholz gebaut wurden und vieles mehr. So werden aus den Geschenken der Natur, die sorgsam gepflanzt, gehegt und gepflegt werden, Ausgangsstoffe, die den inneren Arzt im Menschen ansprechen und anregen können, etwas, das nicht mehr im Gleichgewicht ist, wieder auszubalancieren.

 

Wo und wie findest du an diesem Feiertage deine innere Balance wieder?

 

Das sieht vielversprechend aus. Denken sich auch die Schnecken, vermute ich.

 

Die erste Rose

Etwas Besonderes in jedem Jahr ist das Aufblühen der ersten Rose. In diesem Jahr war es – mal wieder – die Heckenrose, die den Startschuss gegeben hat.

Ordnung

Heute Abend wird es um die „Lebenskunst der Ordnung“ im Vortrag an der VHS Marktheidenfeld gehen, ich freue mich. Wie bringen wir Ordnung ins Leben? Diese Frage gehört vermutlich zu den meistgehörten in der Praxis.

Was bedeutet Ordnung für mich? Es ist unterschiedlich, was jeder darunter versteht. Aufgeräumt bedeutet für den einen, die Schränke gehen noch zu (aber lieber nicht mehr öffnen), für den anderen – ich habe alles durchgeschaut und weg, was ich nicht mehr behalten mag. Manche lieben es rein und frisch geputzt, bei anderen geht es um Gemütlichkeit (das eine schließt das andere nicht aus). Paare zoffen sich, weil einer chaotisch und der andere „ordentlich“ ist, also Deckel zuklappt, Tuben schließt und nur unter Androhung von Gewalt aus Flaschen trinkt.

Zwischen Schwarz und Weiß gibt es ein Zauberland der Farben. Darf es mehr UND weniger aufgeräumte Bereiche, porentief reine Ecken und „da bürsten wir die Hunde nach dem Gassigehen ab, da saugen wir nur drüber“ geben? Bedeutet Ordnung, wir finden die Dinge? Oder Macht über etwas?

Regen wir uns über unsere Mitmenschen auf, weil sie nicht „unserer“ Ordnung entsprechen? Oder weil ihr Verhalten uns an etwas erinnert, das wir nicht mögen, ein Gefühl fehlender Sicherheit, die Ordnung geben soll vielleicht? So viele Möglichkeiten. So viel menscheln.

 

Einen feinen Wochenteilungstag dir und morgen einen schönen Feiertag, wie immer du ihn verbringen wirst.

 

Sinas Hafenbild mag eine schöne Einstimmung sein, die Tage entspannt ausklingen zu lassen.