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Dienstags-Nachdenk-Input

Hocherfreulich. Rechtzeitig zur Tag-und-Nacht-Gleiche in diesem Jahr regnet es. Theoretisch müsste es jetzt feinen Landregen bis Februar geben, damit sich die Natur wieder erholen kann nach den beiden Sommern. Hoffen wir das Beste.

Kastanien – Ursulas Foto ist so genial, man sieht förmlich, wie frisch die Kastanie ist und weiß einfach, wie sie sich anfühlt. Diese kleine Kugel, die kein bisschen kalt ist, schmiegt sich in die Hand, automatisch fahren die Finger den Mond nach, fühlen und merken, dass das stärkt. Wenn die Kastanie so verschrumpelt ist, dass sie kaum mehr erkennbar ist, wird sie aus der Jackentasche entfernt. Bis dahin hatte man sie Tausende von Malen in der Hand und ebenso viele Male Freude. So unvergleichlich fühlt sich eine Kastanie! Fern die Zeiten, da man aus Kastanien mit dem Handbohrer Männchen machte oder sie durchbohrte und eine schwere Kette am Hal trug. Ich glaube, alle Menschen lieben Kastanien und freuen sich, wenn sie eine auf dem Boden entdecken. Schwupps, ist sie verschwunden und wird fleißig gestreichelt!

Groß ist unser Bedürfnis nach Nähe, vor allem, wenn die Tage ab sofort kürzer werden. Die Luft wird klarer, der Geist erwacht und wir brauchen das Gefühl von Mitmenschen, es wird wieder zusammengerutscht. Virtuelle Freunde können einem das Gefühl nicht vermitteln. Einsamkeit ist so schwer und bedeutsam für Menschen, dass es sogar im Schmerzzentrum des Gehirns verarbeitet wird. Wir haben Menschen, die schlucken Schmerzmittel, damit die Einsamkeit nicht mehr so wehtut. Kann das sein? So viele Einsame – wie wäre es, wenn ihr euch zeigt? Signalisiert, dass ihr einsam seid und Anschluss wünscht. Macht euch ein wenig locker und schraubt Ansprüche runter, Menschen sind Menschen! Bitte leidet nicht stumm, sondern macht auf euch aufmerksam. Sagt Bescheid, was ihr braucht! So viele alleinerziehende Mütter wären über Reserveomas und -opas froh. So viele Familien könnten Menschen brauchen, die noch wissen, wie man einen Fahradreifen flickt, Schuhe besohlt, Zwetschgenkuchen selbst backt mit Bergen Streußeln. Die einen sind einsam und haben viel zu geben, die anderen drehen am Rad und wissen nicht mehr wohin.

Tauscht euch aus, indem ihr Zettel aufhängt. Suche – biete. Und wenns eine Kinobegleitung ist, ein miteinander kochen und essen. Traut euch, ins Gespräch zu kommen. Beim Bäcker, im Supermarkt, im Bus. Stöpsel aus den Ohren, Handy aus der Hand und Augen auf! Wer sich freiwillig hinter seinem Wischkästchen vergräbt, darf sich nicht wundern. Er hat ja 2000 Freunde im Netz. Sollte es aber eine echte Umarmung sein, gibt es nur eines – bietet eine echte Umarmung an!

Mindestens 10 Umarmungen am Tag erhalten das Immunsystem gesund. Wie viele schaffst du heute?  Was kannst du tun, damit dein Wert sich stark nach oben verbessern kann?

Allen einen aktiven Umarmungstag.

Herbst wirds

Wind aus dem Mond,
plötzlich ergriffene Bäume
und ein tastend fallendes Blatt.
Durch die Zwischenräume
der schwachen Laternen
drängt die schwarze Landschaft der Fernen
in die unentschlossene Stadt.

Rainer Maria Rilke

Danke an Manu für das Mondfoto!

Montags-Nachdenk-Input

 

Was für ein Wochenende! Hypnotherapie am Samstag, Aufstellungen am Sonntag. So viel bewegt sich bei Aufstellungen. Familien sind Systeme und oft erkennt man, wenn man darin lebt, nicht im Mindesten, welche Kräfte in das System hineinwirken. Das deckt sich auf eine spannende und ergänzende Weise mit einem Buch, das derzeit auf meinem Nachttisch liegt und in dem sich die Autorin mit der Frage des Todes intensiv auseinandersetzt. Nahtoderlebnisse, der plötzliche Tod und was er mit der Familie und dem Verstorbenen selbst bewirkt und die Frage, ob verstorbene Menschen auf das Energiefeld der Familie Einfluss nehmen können. Wenn ich auf die Aufstellungen von Sonntag schaue, wo es einige Male um Menschen an der Schwelle oder darüber ging, ist das eine starke Ausweitung der Sicht auf das Leben und die Lebenden ebenso wie auf die Verstorbenen. Wir haben von all diesen Fragen noch wenig Ahnung, Wissen schon gar nicht. Höchstens vielleicht jede Menge Erfahrung!

Der Oktober naht mit Riesenschritten. Ich bin am Suchen nach dem Text für unsere WeihnachtsGlücksWERKstatt. Letztes Jahr waren es Märchen von Astrid Lindgren, davor Pole Poppenspäler von Theodor Storm, davor von Adalbert Stifter „Der Kristall“. Habt ihr Wünsche für diesen Abend? Welche Novelle, Geschichte, was immer wäre euer Favorit für einen gemütlichen Winterabend? Nee, das ist nicht total schräg, sich darüber Gedanken zu machen. Planung hilft, damit kein Stress entsteht.

Kommt alle gut in die neue Woche! Und dran denken – der Winter kommt bestimmt. Räumt jetzt eure inneren Baustellen auf, damit die dunkle Jahreszeit euer Gemüt nicht allzusehr verdüstern kann, sondern ihr gut aufgestellt seid! Jetzt sind gute Tage dafür. Willkommen!

Danke an Steffen für das Pandabärenfoto!

Des Menschen Seele

Des Menschen Seele
Gleicht dem Wasser:
Vom Himmel kommt es,
Zum Himmel steigt es,
Und wieder nieder
Zur Erde muss es,
Ewig wechselnd.

 

Aus: Gesang der Geister über den Wassern, Johann Wolfgang von Goethe

Danke an Steffen, für dieses tolle Foto aus China!

Wochenend-Nachdenk-Input

Altweibersommer wäre vermutlich das treffende Wort fürs Wochenende. Das Wort meint keine alten Frauen in Anlehnung an den Herbst des Lebens, sondern kommt von weiben, das Weben von Spinnennetzen. Ursulas Foto (von Herzen Danke dafür) zeigt das schön, wie die Netze im Spätsommer und Frühherbst morgens vor Tau glitzern und die Spinne hofft, nochmal so manche sommermüde Fliege zu verzehren, ehe die kalte Jahreszeit kommt und sie erwarten darf, bei mir mit dem Snappy vor die Tür gesetzt zu werden, so sie auf die sehr dumme Idee kommt, unter der Haustür hindurch das Haus zu betreten. Meistens trifft mich der Schlag dann erst beim Blick ins Küchenwaschbecken. Da fallen die Herrschaften rein und kommen nicht mehr raus. Jahrelange Übung bewirkt, dass die Nachbarschaft nicht mehr zur Unzeit geweckt wird. Wenn möglich.

Am Wochenende ist der letzte Theorieinput für die angehenden Cardea-Therapeuten, dann folgen „nur“ noch die intensiven Übe- und Vertiefungswochenenden, ehe im Januar die Abschlussarbeiten vorgestellt werden, worauf ich mich so freue. Cardea-Wochenenden sind Aufstellungswochenenden, eine wunderbare Arbeit, um Menschen Erkenntnisse zu vermitteln und ihnen Kraft und Mut zu geben, ihre Themen anzugehen.

Nachdem ich schon viele Jahre an der Volkshochschule Kitzingen Vorträge und Seminare halten darf, haben wir es doch geschafft, endlich an der berühmten Beginners-Party dabeizusein. So viele Dozenten, Mitarbeiter und wir haben nicht nur fein gespeist (DANKE), sondern auch spannende Gespräche geführt. Es ist bereichernd, so einen Abend zu erleben.

Hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen, den Film auf die Homepage zu bringen und die Plakate für die Oktoberveranstaltungen zu machen, wir hoffen, dass der neue HerzWegWeiser nächste Woche fertig ist und verteilt werden kann. Manches, was Praxen und eine Schule auszeichnet, ist quasi unsichtbares Tun. Weder schreiben noch drucken sich Skripten von allein oder wäre das gar selbstverständlich. Das zeichnet uns sehr aus, dass wir auf Skripten so sehr viel Wert legen. Und wir vertreten die These, dass die Teilnehmer der Ausbildungen nicht nur für eine Prüfung lernen, sondern vor allem für die Arbeit mit Menschen, denen sie dann später in ihren Praxen begegnen. Deshalb bedeuten therapeutische Ausbildungen neben Techniken vor allem Herzensbildung und „Erkenne dich selbst“.

 

Allen ein zauberhaftes Wochenende mit Pausen, mit Momenten der Begeisterung und allen Eisdielenbesitzern gute Nerven und stabile Handgelenke.

Ein Morgen im September

Septembermorgen

Im Nebel ruhet noch die Welt.
Noch träumen Wald und Wiesen.
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
den blauen Himmel unverstellt,
herbstkräftig die gedämpfte Welt
in warmem Golde fließen.

Eduard Mörike, 1804 – 1875

Danke an Theresa für das Kachelfoto aus Portugal! Dort sind viele Häuser mit wunderschön gestalteten Kacheln verziert.

Freitags-Nachdenk-Input

Wie oft machen wir etwas nicht, weil wir denken – och nee, das schaff ich grad gar nicht. Das passt nicht ins Leben. Ich hab ja so viel anderes. Da ist xy wichtiger. Klar, jeder hat jede Menge zu tun.

Wenn ich mit Menschen in Krisen arbeite, möchte ich wissen, wovon sie träumen. Was sie im tiefsten Herzen so begeistert, dass sie rote Backen und leuchtende Augen beim Reden drüber bekommen. Das Schlimme ist: Oft genug sieht man dem ganzen Menschen an, dass genau das die eine Sache ist, für die er geboren wurde. Und genau die eine Sache macht er eben nicht!! Weil er einen Bürojob lernen sollte, damit er drin im Warmen ist. Weil sie sich Sicherheiten kaufen mag. Weil alles wichtiger ist als das, wofür wir auf diesen Planeten gekommen sind.

So laufen die wichtigen Jahre des Lebens vorbei. Sie sind gefüllt mit Ablenkungsmanövern, gespickt mit frustrierenden Situationen, von Ängsten überschattet, dass man doch nicht einfach machen kann, wozu man am meisten Lust hat.

Psst – genau das. Der Grund ist einfach. Wenn wir tun, was wir im tiefsten Herzen lieben, sind wir darin richtig, richtig gut. Wenn wir tun, was unser Ureigenes ist, sind wir im Flow, bei der Sache, im wahrsten Sinne des Wortes begeistert und „brennen dafür“ auf eine sehr gute Weise mit warmen Händen und Füßen und Herzen! Dann sind wir bei uns und erleben das, was wir ganzjährig jagen – tiefes Glück.

Ob das jetzt ein 14-Plätze-Café mit selbstgebackenen Törtchen ist, ein altes tolles verwunschenes Gelände, in dem ein Haus der Generationen entstehen soll, eine Praxis, in der wir Menschen begegnen – total egal. Hauptsache, es ist DEINES.

Und ja, in einem hast du Recht – das ist richtig, richtig, richtig viel harte Arbeit, denn in jedem Beruf braucht es gutes Handwerkszeug und das muss man sich erst aneignen. Und yes, du musst Dinge tun, die du sicher nicht kannst – Buchhaltung, Steuern, dich mit Vermietern austauschen, mit Geldgebern, Startup-Helfern, Bankern, Versicherungsmenschen und du musst Akquise machen. Räume einrichten, Homepages erstellen, Flyer schreiben und weiß der Geier was. Das ist Arbeit. Aber wofür machst du das? Genau. Weil du es liebst und es genau das ist, was du willst!!!

Wer schon ewig drüber nachdenkt, mit Menschen zu arbeiten – wie wärs mit der Ausbildung zum Heilpraktiker auf dem Gebiet der Psychotherapie? Das ist zunächst eine knochenharte schulmedizinische Kiste, die eine hervorragende Grundlage bietet für ein gutes Arbeiten später. Obendrauf oder gleich dazu kommen die therapeutischen Ausbildungen – da folgst du deinem Herzen. Das wäre ein Plan? Heilpraktikerprobeunterricht gefällig? Das ist bei uns im SeelenGarten & LebensRaum möglich an diesen Freitagen: 20. 9., 11. und 18. 10. sowie 8. 11.  Wer kommen mag, gebe bitte Bescheid! Der neue Ausbildungsgang startet dann im Januar, die Anmeldeliste ist offen. Und genau – wir unterrichten nach neuestem Stand, also ICD-10 und ICD-11. Mehr vornedran geht nicht.

Noch was – es wird mein 30. Kurs. Warum? Weil es MEINE Leidenschaft ist, Kurse zu geben und in der Praxis Menschen zu begleiten. Und wie alles, was wir mit Leidenschaft machen, ist das dann ne runde Sache. Hör auf zu träumen und fang einfach an mit deinem guten neuen Leben. Welcome!

Allen einen super Freitag!

Ausrichtung

Standhaft stelle ich mich ins Dasein

Sicher schreite ich die Lebensbahn

Kraft fließt mir ins Herz

Liebe hege ich im Wesenskern

Hoffnung präge ich in jedes Tun

Vertrauen lege ich in alles Denken

So will ich leben für und für.

       Rudolf Steiner, Seelische Richtübung für jeden Tag

 

Danke an Olivia, die das Handlettering für die Fünfsternübung so herrlich gestaltet hat!

Die Würde des Menschen ist unantastbar

 

„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ So steht es im Grundgesetz. Würde – was ist das eigentlich? Bei unserem ersten Treffen der Würdekompassgruppe am Montag, 17. September, ging es um die Frage, was Würde für den Einzelnen bedeutet. Wir haben ein paar Stichpunkte auf dem Flipchart gesammelt und festgestellt – es gibt keine Definition, die den vielen Aspekten von Würde gerecht wird und selbst Philosophen bieten viele Ansatzpunkte. „Zu essen gebt ihm, zu wohnen. Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst“, notierte Schiller 1797 im Musen-Almanach.

Es ging ums Kennenlernen gestern, eine erste Annäherung an das spannende Thema und um die Frage, was eine Würdekompassgruppe denn sein könnte. Wir haben uns angeschaut, was das Team um Gerald Hüther zum Würdekompass meint und wie so ein Weg einer Gruppe ausschauen könnte.
Spannend war der Satz: „Würde ist nicht nur ein Recht, sondern auch eine Pflicht.“ Es ist also etwas, das nicht einfach gegeben ist, sondern für das Menschen auch einstehen sollten.

So ist jeder gestern Abend mit der Frage nach Hause gegangen: Wo in meinem Alltag begegnet mir Würde? Wo genau das Gegenteil? Erlebe ich Menschen, denen Würde wichtig ist, was zeichnet sie aus? Was könnte Würde für mich persönlich sein?
Wer sich mit einbringen möchte, das Thema Würde in all seinen Facetten wie einen Kontinent zu bereisen und sich vielleicht im Lauf der Zeit in einem Land dazu niederzulassen, um das Thema im dortigen Umfeld zu verbreiten, ist von Herzen eingeladen zum nächsten Treffen. Das findet am Dienstag, 5. 11., um 19.30 Uhr in der Praxis SeelenGarten & LebensRaum statt und ist kostenfrei. Bitte anmelden, damit wir genug Stühle aufstellen. Wir freuen uns auf viele Menschen, die begreifen, dass Würde ein sehr kostbares Gut ist, das es zu schützen und auszubreiten gilt.

Donnerstags-Nachdenk-Input

Spätsommer oder Frühherbst, das ist die Frage. Ich pendle zwischen Lang- und Kurzarm. Spannende Ereignisse werfen Schatten, der Würdekompass-Abend gestern war super. Wir haben uns in einer bunt gemischten Gruppe getroffen, das Thema Würde beleuchtet und festgestellt – wir können es nicht wirklich genau greifen, was das ist. Wow. So einfach ist es also nicht mit der Würde. Dieser Frage werden wir nun aufmerksam in den nächsten Wochen nachgehen. Ihr seid eingeladen mitzumachen. Wo begegnet mir Würde und wo ihr Gegenteil? Wie reagiere ich darauf? Ist mir bewusst, dass Würde kostbar ist? Nur mal beobachten und wahrnehmen.

Der Film über die Schule ist fertig. Nur noch ein paar Tage Geduld, dann seht ihr ihn! Ich bin fassungslos, wie man aus einem ganzen Filmtag mit Bergen Material das Passende raussucht, es so schneidet, dass es einfach nur klasse passt und das trotz grellstem Sonnenlicht an dem Tag, Temperaturen im Saunabereich und stundenlangem Halten von Abblendfolien im Garten. Bin ich froh, dass ich kein Schauspieler bin und vor Kameras stehen muss im echten Leben.

Beim Anschauen merkte ich, wie vielen Menschen ich von Herzen dankbar bin für das, was sie tun – ohne ihre Arbeit würde ich meine nicht so gut machen können. Das zeigt mir wieder mal, dass wir einfach alle einander brauchen. Ich kann was, was du nicht kannst und du kannst was, was ich nicht kann. Wie großartig. Wir müssen nicht alles können und dürfen uns gegenseitig helfen!

Wann endlich verstehen wir, dass es nicht darum geht, unser Licht unter einen Scheffel zu stellen, sondern genau das Licht, das wir bieten können, zu verströmen, damit andere ebenfalls ihr Licht scheinen lassen können? Jeder Einzelne auf diesem Planeten kann etwas, was nur er kann und sonst keiner in dieser Weise. Öffnen wir Augen, Herzen und Hände, um diese Geschenke anzunehmen und unsere Geschenke weiterzugeben.

In diesem Sinne allen einen würdevollen und vorfreudigen Jupitertag. Worauf bist du heute stolz?

 

Mittwochs-Nachdenk-Input

Zur Zeit ist es ein bisschen wie im Advent bei uns. Hinter den Kulissen wird gewerkelt, entsteht ganz viel still und heimlich und wird bald ausgepackt. Im Juli war das Filmteam bei uns zu Gast und wir freuen uns, die Arbeiten daran sind bald abgeschlossen. Der neue HerzWegWeiser ist in Druck gegangen – die vierte Ausgabe. Immer zum Beginn eines neuen Quartals erscheint unsere Minizeitschrift mit Meditationsanregung, Terminkalender, einem Blick hinter die Kulissen und Infos. Wer das Heft gern auslegen möchte, kann sich bei uns einfach melden. Es ist auf der Homepage zu finden und wann immer wir Veranstaltungen haben oder teilnehmen, haben wir es freilich mit im Gepäck.

Ende September ist Michaeli, ein Termin, den kaum jemand – es sei denn, er hat Namenstag – wahrnimmt. Für mich ist der 29. September der Startschuss in die dunkle Hälfte des Jahres, in der sich alles mehr dem Geistigen zuwendet, nach innen richtet. Eine gute Zeit, um manches abzuschließen, so, wie die Arbeit auf dem Feld zu Ende ging in alter Zeit, um Neues anzubahnen, anzugehen. Alte Schulden wurden beglichen, damit man gut aufgestellt und von Neuem in das nächste Jahr hineinspringen konnte.

Dazwischen liegen die großen Festtage, die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche, Allerheiligen, Allerseelen, das wir hier bei uns mit einem tollen Kurstag über Aromapflege, Magie der Rauhnächte und Räuchern feiern werden. Es braucht viel Mut für die dunkle Jahreshälfte und wer steht dafür besser als Michael, der den Drachen besiegt hat!

Wir haben alle viele Drachen. Vielleicht können uns die Ideale ein bisschen Wind unter müde Sommerflügel wehen, damit wir uns den Herausforderungen stellen und Ordnung schaffen können, um gestärkt und kraftvoll unsere Aufgaben anzugehen.

Allen einen bewegten und beweglichen Merkurtag.

Das Foto der wunderschönen Cosmeen ist im Garten des Goetheanum in Dornach entstanden.

Michaelische Ideale

Die drei michaelischen Ideale

Was früher Frömmigkeit hieß,

heißt heute unbedingte Wahrhaftigkeit –

Was man früher Liebe nannte,

ist heute Verantwortung für den Anderen –

Was früher Demut hieß,

ist heute Schicksalsmut.

            Rudolf Steiner

Schicksalsmut hat es sicher auch in der Eremitage in Arlesheim gebraucht, um dort zu leben. Danke an Christoph für das Foto!

Dienstags-Nachdenk-Input

Am Wochenende haben wir über Ent-Wicklung nachgedacht. Wie geht das? Was möchte sich im jeweiligen Leben entwickeln, als nächstes sichtbar, welcher Schritt in welche Richtung möchte nun getan werden? Und was hindert uns daran, die Schritte zu tun, wenn sie uns aus einer sehr unangenehmen Situation herausführen würden und wir wagen es dennoch nicht?

Keine einfachen Fragen, die sich immer wieder stellen. Es ist nicht möglich, allgemeingültige Antworten aufzustellen. Entwicklung wird einfacher, wenn Menschen sich getragen, gehalten und verbunden fühlen mit ihren Mitmenschen, denn dann geschieht Entwicklung nicht in einen luftleeren, sondern einen wohlwollenden Raum hinein. Keine notwendige Voraussetzung, aber eine große Hilfe und Ermutigung. Meistens ist es so, dass wir Entwicklung anderer gern bremsen, um selbst nicht gefährdet zu sein. Das klingt dann so: „Meinst du wirklich, du hast ernsthaft das Talent, xy zu tun?“ Oder: „Bist du dafür nicht schon viel zu alt?“ „Was hat dich denn da jetzt wieder geritten? Was das jetzt wieder kostet!!“ – wenn ihr das hört, seid ihr vielleicht genau auf dem richtigen Weg, der euch herauskatapultiert aus der breiten Masse Jasager und Abnicker. Wer seinen Kopf zum eigenen Denken benutzt und nicht nur nach-denkt, was andere vor-denken, sondern mit der Machete im Kopfurwald neue Wege sucht, findet andere Resultate als im Stau auf der achtspurigen Autobahn der breiten „liebernichtdenken“-Masse.

Wer bist du? Wer bist du WIRKLICH? Und wer möchtest du sein? Wirklich? Warum bist du es nicht? Wann gehst du los, um du zu werden?

Allen einen sehr kraftvollen Marstag!

Bei so einem Ausblick, wie ihn Ursula uns hier schenkt, versteht man den Begriff „Schauinsland“!