Das Wort gleicht der Biene: Es hat Honig und Stachel.
Aus dem Talmud
Borretsch im Garten. Heute noch draußen, morgen ziert er den Gurkensalat.
Katzen sind Meister. Mit ihrem Charme verführen sie selbst Katzenmuffel dazu, sie zu kraulen. Allerdings nur, solange das gewünscht wird, dann ist selbstverständlich Schicht im Schacht. Hunger duldet keinerlei Aufschub, wie die Cartoons von Simon’s cat sehr anschaulich zeigen. Sie liegen an den unmöglichsten Ecken, bevorzugen frisch geputzte Katzenklos und fordern dann ihre Streicheleinheiten, wenn es gar nicht passt.
Was können wir von Katzen lernen? Sie sorgen gut für sich. Sie können sehr klar kommunizieren, was sie wünschen und müssen nicht am Weihnachtsabend weinen, weil der Partner eine Andeutung vom Mai vor einem Schaufenster a) nicht verstanden und b) zudem sich das auch nicht gemerkt hat. Diese Art Kommunikation hat Vorteile. Und sie sind nicht angewiesen auf irgendwen oder irgendwas. Sie können im Notfall hervorragend Mäuse jagen, finden immer Wasser und eine offene Tür. Selbst wenn sie auf der Straße rumlungern, irgendwer bückt sich sofort und streichelt los. Das macht sie so unabhängig und damit vermutlich auch so anziehend. Denn wer das Herz seiner Katze erobert hat, darf sich freuen.
Also – einfach mal ausprobieren, wie klare Kommunikation funktioniert. Dinge einfach mal einen Tag lang zur Probe sehr klar benennen und schauen, was geschieht. Selbst gut für sich sorgen. Ausreichend schlafen und so viel Sonne tanken, wie es gut für den Körper ist.
Mit Bären würde ich das nicht probieren. Aber auch hier gilt: schlafend sehen viele Lebewesen sehr freundlich und friedlich aus.
Allen einen schönen Freitag!
Danke an Ursula für das bärenstarke Bild.
Liebe und Humor sind nach Charles Dickens die Königswege, um das Leben gut zu bewältigen. Ich glaube, den Humor braucht es auch in großem Maße. Ohne Humor wäre das Leben oft genug ein reichliches Trauerspiel. Humor ist nicht Witzigkeit, kein Spaßmachen, kein Hihi über jemanden, sondern entspringt einer tiefen Herzensweisheit, ist ein tiefer Charakterzug. Wenn ich als Kind im Zirkus Clowns sah, wurde ich immer traurig, denn hinter ihrem Verhalten spürte ich stets tiefen Ernst und Schwere, denn nur, wer auch die Tiefen kennt, kann gut über sich lachen.
Auch Liebe braucht es, wie Dickens festgestellt hat. Das fängt schon mit der Liebe zum Leben an, erwächst oft genug aus der Dankbarkeit, überhaupt zu leben, vielleicht sogar hier zu leben, was der Kirsche auf der Schwarzwälder Torte entspricht. Wir können frei denken, sprechen, reisen und wie nutzen wir das? Kaum. Selbstverständlichkeiten sind es uns oft nicht wert, dass wir uns bewusst machen, welche Geschenke sie in Wirklichkeit in unserer Welt sind.
Für mich hängen Liebe und Dankbarkeit eng zusammen. Lieben ist nicht einfach, denn es bedeutet, die Wertebrille abzusetzen und das Leben zu nehmen, wie es ist, den anderen zu lassen, wie er ist, denn ändern kann ich mich nur selbst, niemals jemand anderen.
Üben wir uns also in beiden hohen Künsten, dem Lieben und dem Humor. Gelegenheit dazu haben wir 24 Stunden jeden Tag, das müsste reichen.
Allen einen liebe- und humorvollen Jupitertag!
Ich danke Steffen für das herrliche Ginkgofoto aus China
Unser Wissen ausdehnen, fordert Bacon, anstelle das Weltall einzuengen, damit wir es fassen können. Das ist doch mal ein Plan, oder? Wie oft versuchen wir, die Welt für uns fassbar, begreif- und damit bewältigbar zu machen und engen dadurch vieles rigoros ein. Wir kommen nicht selten kein bisschen auf die Idee, dass die Umkehrung auch gilt: Nicht das Weltall hat sich unserem Denkrahmen anzupassen, sondern aus unserem Denkrahmen muss ein Dehnrahmen werden, damit wir das Weltall in seiner ganzen Größe erfahren können.
Bacon greift einen Gedanken auf, der wichtig ist. Jeden Tag zwängen wir unsere Welt durch die Brillengläser, mit der wir auf den Tag schauen. Oft genug sind das wirkliche Mikroskope, mit denen wir Negatives gewaltig vergrößert wahrnehmen, aber dadurch auch jeden Bezugsrahmen zur eigentlichen Größe verlieren. Manchmal fangen wir an, unseren Geist zu dehnen, doch dann merken wir, dass das ja wohl mal wirklich schwierig ist, quasi fast schmerzhaft.
Wo kämen wir denn hin, wenn jedes Hirn plötzlich beginnen würde, out of the box zu denken? Sich nicht von Normen und Glaubenssätzen beschränken zu lassen, sondern sich hinstellen wie das Kind im Märchen „Des Kaisers neue Kleider“, mal ganz fröhlich zu sagen: „Der Kaiser hat ja gar nix an!“ – und mit dem in die Welt blicken, was die Buddhisten Anfängergeist nennen. Ohne jede Bewertung, ohne irgendeine Brille, einfach nur schauen, wahrnehmen, was ist und versuchen, seinen Geist groß genug zu machen für die Wunder dieser Erde. Probiere es einfach mal aus. Nimm wahr. Versuche, immer weiter, größer, wertfreier zu denken. Schau, was geschieht.
Und nein, Denkrahmen dehnen tut dir nicht weh. Nur deinen Vorurteilen, Glaubenssätzen und Fehlannahmen über das Universum und alles, was darin enthalten ist einschließlich dir selbst. Aber die wolltest du ja ohnehin alle loslassen, oder?
Allen einen dehnungsfreudigen Tag. Und genug Blütenpracht, um auch mal die Details zu bestaunen. Wenn eine Schöpfung es fertig gebracht hat, kleine Blumen am Wegesrand zauberhaft vielfältigst zu gestalten, feiner zu formen als die feinste Klöppelspitze, mit einem Farben- und Formenreichtum, den sich kein menschlicher Geist ausdenken kann, glaubst du dann, die Schöpfung hätte sich nicht auch mit dir richtig viel Mühe gegeben, zumal du bedenken musst: Schafgarben mag es viele geben. DICH gibt es nur ein einziges Mal auf diesem Planeten. Sorge dafür, dass du deinen Platz ausfüllst an diesem Merkurtag.
Danke an Stephanie für dieses farbstarke Foto aus dem Wald!
Wir dürfen das Weltall nicht einengen, um es den Grenzen unseres Vorstellungsvermögens anzupassen, wie der Mensch das bisher zu tun pflegte. Wir müssen vielmehr unser Wissen ausdehnen, so dass es das Bild des Weltalls zu fassen vermag.
Francis Bacon
Danke an Sigrid für das himmlische Foto
Schon Bernhard von Clairveaux erkannte weise, dass wir ab und an den Rückzug brauchen von dem, was uns im Alltag so umtreibt. Der Grund ist einfach – Abstand vermeidet Kolbenfresser. Manchmal sind wir so verbissen damit beschäftigt, eine Lösung für ein Problem zu finden, dass wir uns permanent im Kreis drehen und keinerlei Idee haben. Wir wissen, dass die Lösung eigentlich ganz einfach sein müsste, wir haben es schon fast auf der Zunge und schwupp!, ist es wieder weg. Lassen wir also mal das Kreisen um unsere Dauersorgen fröhlich sein. Treten wir einige Schritte zurück und lassen den Blick in eine schöne Landschaft schweifen. Schnaufen wir mal durch und machen wir mal einen Tag lang Dinge, die uns Freude bereiten. Treffen wir uns mit Menschen, die von unserem Problem nichts wissen. tun wir etwas, was wir sonst nicht tun, machen wir mal was Ungewöhnliches, gehen wir einen uns unbekannten Weg. Das bringt frische Luft ins Hirn, lädt die Nerven ein, sich neu zu vernetzen und nicht selten platzt dabei ganz unbemerkt der Knoten für das Problem. Der Grund ist einfach: unser Gehirn betrachtet eine unbeantwortete Frage als Herausforderung. Im Subtext des Gehirns wird also ohnehin permanent an der Lösung geforscht. Vernetzen wir neu, erleben wir Frisches, kann das festgefahrene Kreisdenken die Richtung wechseln und im Möglichkeitsfeld nach neuen unbekannten Optionen suchen. Eine davon wird perfekt zu unserer Frage passen. Vertrauen wir einmal mehr dem Prozess. Es IST gut für uns gesorgt. Machen wir es unserem Kopf einfacher und schenken ihm Neues, Auszeit, Freiheit und er wird seinen Dienst auf neue hervorragende Weise tun.
Allen einen erkenntnisreichen Marstag.
Danke an Manu für das tolle Foto. Als Kind konnte ich Stunden damit verbringen, im Schloss meiner Heimatstadt im Turm unten zu sitzen und die Wendeltreppe zu bestaunen. Oben war ein Himmel angemalt und ich dachte mir, wenn ich lange genug raufschaue, zieht mich irgendwann irgendwas magisch nach oben. Ich würde sagen – es funktioniert. Probiert es aus.
Laotse beschreibt, dass alles seine Zeit hat. Wir starten heute in die zweite Jahreshälfte. Jetzt ist die Zeit des Sommers, der Beerenernte, vieles reift nun schon, möchte geerntet werden. Die Bauern holen schon das erste Getreide ein in diesem zweiten zu trockenen Sommer.
Ich bin so dankbar, wie toll der Kurs WeltenWandlerProjekt angekommen ist und dass wir so intensiv miteinander am Prozess der Co-Kreation arbeiten können. Beim dritten Kurstag wird das Thema „meine eigene innere Entwicklung“ sein – ich denke, dass wir abermals einen großartigen Tag haben werden. So blicken wir trotz Hitze auf eine tolle Woche mit GlücksWERKstatt und WeltenWandlerProjekt zurück und nach vorne auf Aufstellungswochenende und spannende Stunden in der Praxis. Für uns sind Schule und Praxis echte Herzensanliegen, dafür brennen wir. Das ist ein richtig gutes Gefühl, angekommen zu sein in dem, was man wirklich möchte. Das bedeutet nie, dass man sich entspannt zurücklehnt und sagt „läuft“, denn nichts läuft von alleine oder ist eine Selbstverständlichkeit. Deshalb freuen wir uns auf alle, die sich für die Herbstkurse rechtzeitig anmelden und mit uns freudig in die neuen Ausbildungen gehen möchten.
Unser dritter HerzWegWeiser ist online und wir wünschen euch damit viel Lesefreude. In den nächsten Tagen wird auch die gedruckte Version verteilt, wir freuen uns. Hier der Link dazu: HerzWegWeiser-03-2019-online.pdf
Machen wir uns bewusst, dass alles seine Zeit hat. Nehmen wir noch den Gedanken hinzu, dass nichts bleibt, wie es ist. Alles ist stete Veränderung. Deshalb sind Zeiten des Glücks so kostbar, weil sie vergänglich sind, es tröstet in Zeiten des Unglücks, dass auch sie vorübergehen und sich wandeln. Bei allem Wandel ist unser eigenes Zutun wichtig. Das Leben wirklich leben und sich entwickeln bedeutet, jeden Tag zu üben. Thomas Lurz, der zahllose Erfolge im Freiwasserschwimmen verzeichnen kann, hat mal in einem Vortrag gesagt, dass erfolgreiche Menschen 365 Tage im Jahr trainieren, auch an Weihnachten und an ihrem Geburtstag. Das ist die berühmte Extrameile, die zu laufen ist. Bist du bereit dazu?
Frage: Was ist DIR soooo wichtig, dass du dafür jeden Tag auf der Matte stehst und übst, auch wenn du vielleicht wenig Lust dazu hast? Und hast du die Balance zwischen Anspannung und Erholung in deinem Leben eingeplant, damit du bei Kräften bleibst und flexibel dem Wandel gegenüberstehen kannst?
Einen guten Start in eine wandlungsfähige, freundliche und wunderbare Woche!
Danke an Manuela für dieses herrliche Bild.
Alle Dinge haben Zeiten des Vorangehens und Zeiten des Folgens, Zeiten des Flammens und Zeiten des Erkaltens, Zeiten der Kraft und Zeiten der Schwäche, Zeiten des Gewinnens und Zeiten des Verlierens. Deshalb meidet der Weise Übertreibungen, Maßlosigkeit und Überheblichkeit.
Laotse
Herzlichen Dank an Sigrid für das Foto!
Rilke sagt, dass es ein seliges Gefühl ist, wenn wir Beginner werden. Wenn wir das erste Wort schreiben hinter einem jahrhundertelangen Gedankenstrich! Das ist gewagt. Keiner erfindet das Rad neu. Aber an diesem Gedanken von Rilke gefällt mir das Wort „Beginner“. Erinnerst du dich an das Gefühl am ersten Schultag im neuen Schuljahr, wenn die Hefte alle neu waren? Kein angestrichener Fehler, kein Eselsohr, reine, feine, saubere Seiten mit neuem Umschlag. Der erste Eintrag! In Schönschrift. Man will das neue Heft ja nicht beleidigen.
Frage: Wo in deinem Leben bist du Beginner? Vielleicht sogar der Start eines Projekts, das wie das erste Wort nach einem langen Gedankenstrich ist? Weil du etwas aus deinem Herzensraum hinein in die Welt trägst, das nur du der Welt schenken kannst? Finde heraus, WAS das ist.
Auf die Spur nach Beginn und innerstem Geheimnis waren wir am Mittwoch in der GlücksWERKstatt. Ein Kreis wunderbarer Menschen hat sich getroffen und wir haben aus Heften herausgerissen, was uns spontan angesprochen hat. Danach hat jeder seine Schnipsel sortiert und eine Collage gestaltet. Am Ende haben wir die Collagen auf die Staffelei gestellt und jeder hat berichtet, was ihm dieses Bild sagt. Über den, der sie gestaltet hat, seine Wünsche, Sehnsüchte, Ziele, seine Qualitäten und welches Wunder er ist. Herrlich war das! So viel Wertschätzung, so viel Zauber, Magie, Glanz, soviel Vertrauen, Herzensgeheimnisse sichtbar werden zu lassen! Ein wunderschöner Abend und für den einen oder anderen vielleicht sogar der Moment, in dem klargeworden ist: Ich BIN ein Beginner. Ein Gestalter. Ein Wähler zwischen Optionen. Eine Meisterin, ein Meister auf dem Weg zu sich selbst. Danke für diesen wunderbaren Abend! Die letzte GlücksWERKstatt vor den Sommerferien wird am Montag, 15. Juli, um 19.30 Uhr sein und ihr habt euch das Thema Düfte/ätherische Öle gewünscht – supergern machen wir das. Die GlücksWERKstatt ist offen für alle, die sich dafür interessieren!
Allen einen Donnerstag, an dem ihr einen Geschmack von dem bekommt, was IHR beginnen möchtet. Was ist DEIN Geschenk an den Planeten?
Danke an Anne auch für dieses Meeresfoto. Wie praktisch. Ich muss nie verreisen, die Welt kommt in Bildern zu mir.