Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.
Wilhelm Busch, 1832 – 1908
Danke an Sigrid für das himmlische Foto
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„Anfängergeist“ wird es im Buddhismus genannt, die Einladung, alles anzuschauen, als hätte man es noch nie gesehen. Es weitet den Blick und lässt alte Einschätzungen, Bewertungen und Vorurteile hinter sich. Zudem stimmt es – auch nach wenigen Minuten sind wir nicht mehr die Person, die wir kurz zuvor waren. Neue Zellen sind entstanden, alte gestorben, vielleicht hat das Gehirn neu verknüpft in der Zwischenzeit. Nichts bleibt, was und wie es ist, alles ist in stetem Wandel begriffen.
Ich mag es, Dinge, die mir vertraut sind, neu zu sehen. Der Blick in den Garten war noch nie langweilig, obwohl gerade jetzt nicht so viel darin zu passieren scheint, was nicht stimmt. Sind die Zwetschgen geerntet, verliert der Baum binnen 14 Tagen alle Blätter. Bei Apfel und Quitte ist es anders. Das fällt mir deshalb auf, weil ich bewusst hinschaue, sonst wären das vielleicht nur „Bäume“ in meinem Garten. für mich sind es auch Bäume, aber „die Bäume“, die, die mir Früchte schenken zum Entsaften, zum Essen. Bäume, deren Blüten im Frühjahr zauberhaft schön sind. Unter deren Blättern die Früchte heranwachsen. Bäume, die wachsen und groß werden, die dann irgendwann mehr Schatten spenden als jetzt, die den Blick vor meinem Küchenfenster eines Tages so ausfüllen, dass ich beim Spülen glauben kann, ich stünde unter dem Baum (oder es kommt ganz anders, wer weiß es schon).
Blicke ich mit Entdeckerfreude anderen Menschen ins Gesicht, können sie mich immer neu überraschen, weil sie heute anders sind als gestern oder vorhin. Was entdecke ich heute neu an mir, am anderen, an meiner Welt, an DER Welt, wenn ich mit frischen Augen schaue, was wird mir da bewusster?
Werfen wir uns ins Entdeckungsabenteuer. Dazu die Beweglichkeit des Mittwochs für alle.
Den Mondhimmel hat Ursula mit der Kamera für uns eingefangen. Dankeschön!
Der Zimmermann bearbeitet das Holz, der Schütze krümmt den Bogen – jeder tut das, was er am besten kann und er ist gut darin, weil er sich übt. Der Weise formt sich selbst: das ist eine Herausforderung besonderer Art. Auch ein weiser Mensch weiß, dass er jeden Tag auf der Übungsmatte des menschlichen Lebens steht und geprüft werden wird von den Herausforderungen des Tages. Keiner von uns ahnt, was zwischen Aufstehen und Zubettgehen geschieht, welche Fragen, Aufgaben und Rätsel des Lebens an uns herangetragen werden in dieser Zeit. Und auch, wie wir uns in dieser Zeit entwickeln werden steht offen, ist jeden Tag aufs Neue eine Frage, die uns das Leben stellt und um deren Beantwortung wir so manches Mal ringen müssen.
Was formen wir denn? Einige den Körper, sei es durch Sport oder das Gegenteil, es prägt. Ich glaube, Buddha meinte nicht wirklich nur den Körper, auch wenn er selbst die Phase des Asketen am eigenen Leib bis fast zum Tod erlitten hat. Vielleicht meinte er, dass wir unseren Geist, unsere Seele auch zu formen haben. Wie gelingt das? Indem wir achtsam der Frage nachgehen, wer wir sind, wie wir das Leid, das auf der Welt liegt, vielleicht erkennen und lindern können, wie wir immer mehr wir selbst werden. „Sei du selbst, alle anderen sind schon vergeben“, hat Oscar Wilde festgestellt. Manche Menschen tun sich schwer damit, sich selbst anzunehmen, vieles passt ihnen an sich selbst nicht, leugnen sie, lehnen es ab, bekämpfen es regelrecht und füttern es damit prachtvoll zu großen Dingen heran.
Bleiben wir locker, aber wach. Erscheinen wir auf der Trainingsmatte, üben wir das Menschwerden jeden Tag, es ist so ziemlich das Schwerste, was wir uns vornehmen können. Fragen wir uns, wer wir gestern waren und wer wir morgen sein möchten. Verändern wir, was dazu not-wendig ist. Ent-wickeln wir uns. Das Wort sagt nicht mehr und nicht weniger, als dass schon in uns liegt, was es braucht, es ist nur noch „auszuwickeln“. Werden wir Entfesselungskünstler von Herzensbildung, von Respekt, Anstand, Würde, Lebensfreude, Achtsamkeit, Liebe, Ehrfurcht und Demut und vielem mehr. Und fangen wir JETZT damit an. Wann sonst? Die Zeit ist immer JETZT.
Allen einen gelingenden Marstag mit den Kräften, die dieser Tag im Besonderen schenkt.
Auch dieses Foto hat Steffi gemacht. Ist das nicht herrlich, dieser Farbkontrast?
Grandiose Tage. Freitag Aromapflege, Rauhnachtgeheimnisse und Räuchern – eine bunt gemischte Gruppe hat sich ins duftende Abenteuer gestürzt und ich freue mich so, dass euch die Aromapflege so tief angesprochen hat! Das ist so ein wunderbares Thema. Am Samstag haben sich die angehenden Therapeuten mit Albert Ellis‘ Technik und der Frage nach den Glaubenssätzen befasst, mit Fritz und Lore Perls und mit der gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg Bekanntschaft gemacht und die Teilnehmer des Kurses „Carl Rogers, Gelebte Werte sind Perlen des Alltags“ haben nicht nur ihr Wissen um die Arbeit von Carl Rogers vertieft, sondern haben ausprobiert, wie es sich bei Streitfällen anfühlt, einmal den Platz, die Position und Rolle des Gegners auszuprobieren. Das waren sehr tiefe Erfahrungen, die da gemacht wurden. Besten Dank für euer aller Vertrauen! Große Tage.
Am Dienstagabend um 19.30 Uhr ist Würdekompassgruppe, die Gruppe ist offen für alle Interessierten, sie ist kostenfrei. Wir tauschen uns intensiv darüber aus, welche Erfahrungen wir mit diesem Thema in unserem Alltag machen und ich bin mir sehr sicher, dass wir da vor allem in den letzten Wochen einige auch hoch unerfreuliche Erfahrungen gemacht haben alle miteinander.
Der Start in den November war also ein arbeits- und erlebnisreicher, wie ich finde. So darf der Monat weitergehen.
Besonders freut mich, dass die „Seelchen“ so gut angenommen werden. Das sind Geschenkgutscheine für Vorträge, die GlücksWERKstatt oder Coaching für Menschen, die vielleicht Unterstützung brauchen können und sie sind inzwischen sehr, sehr beliebt. Wie schön, wenn solche sinnvollen Geschenke auch gut angenommen werden. Wer ein Seelchen möchte (die Vortragsseelchen sind super für Adventskalender), kann sich gern bei uns melden.
Wir wünschen euch ruhige Novembertage. Besonnene, wenig hektische, denn die Welt hat genug Wallung.
Das Foto heute hat Gabi gemacht. Danke!
Lied des Waldbruders
Alles schweigt so stille,
Schläft schon jeder Baum,
Um den weiten Raum
Eine Wiegenhülle,
Kleine Sterne, ferne, ferne,
Fragen: was willst so allein?
O ihr kleinen Sterne,
Weil nun alles ruht,
Was mir wehe tut,
Will ich einzig gerne,
Nur mein Lieben wach geblieben,
Hegen meines Lichtleins Schein.
Otto von Loeben, 1786 – 1825
Danke an Ursula für das erstaunliche Baumfoto.
Drei hoffentlich erfreuliche Tage liegen vor mir, einer davon wird von Albert Ellis geprägt sein und seinen berühmten „Muss-Sätzen“. Was muss sein? Wer sagt das? Folge ich dem, was ich für richtig, wichtig und angemessen halte oder dem, was andere von mir erwarten? Tun sie das denn auch wirklich?
Ich bin immer wieder überrascht, wie sehr wir zu wissen glauben, was andere Menschen von uns erwarten oder über uns denken. Vermutlich denken die wenigsten Menschen irgendetwas über mich, sie sind mit ihren Themen befasst. Entscheidend für meine Art zu leben ist, wie ich über mich denke. Das Gegenüber kann dann natürlich ein wunderbares Korrektiv bei Irrungen und Wirrungen sein, denn wie jeder Mensch sitze ich auf meinem Fleck im Leben und sehe die Welt aus meiner Fleckenperspektive, also weder richtig noch vollständig noch sonstwie gültig, es ist eine Idee über etwas, kein Fakt von oder gar ein „so isses“. Wir ersparten uns viel Leid und Streit, wenn wir einfach davon ausgehen würden, dass jeder aus seiner Warte schaut und es uns geht wie den Blinden, die den Elefanten beschreiben sollen. Ein jeder hat seinen Teil sehr wohl korrekt beschrieben, der Elefant aber ist noch mehr als die Summe der Beschreibungen. Wenn wir das mal in Gesprächen und Streitmomenten mitbedenken würden, wäre manches einfacher. Starten wir also gut in diesen November hinein und gönnen uns ein paar Tage des Nachsinnens, ob und was wir sprechen oder ob nicht die alte Weisheit gilt: Si tacuisses, philosophus mansisses auch brauchbar ist.
Allen einen guten Start in den Monat und ein langes Wochenende.
Danke an Theresa für das Foto aus Südafrika!
Was für ein Abend am Dienstag in der GlücksWERKstatt. Ausgehend von der Bedeutung von Halloween, dem Allerheiligenabend, wanderten wir durch den keltischen Jahreskreis, die christlichen Feste bis Dreikönig und tauschten uns intensiv aus. Zum Abschluss des Abends lauschten wir dem Vaterunser auf Aramäisch, dessen Übersetzung ein bisschen anders ist als das Gebet, das wir für gewöhnlich damit verbinden.
Die mit dem Übergang in den November verbundene Jahreszeit macht manchen Menschen Angst. Wir werden nicht nur durch die Natur an unsere eigene Vergänglichkeit erinnert. Es muss uns bewusst sein, wie kostbar unsere Lebenszeit ist, dass wir diese Spanne, die wir auf diesem Planeten verbringen, mit Gutem füllen. Doch was ist für uns „gut“? Was bedeuten Wertungen in dieser Hinsicht? Ist Gutes nur gut, wohin mit dem Schatten, erwächst nicht aus dem Dunklen auch das Helle? Tiefe Fragen, die genau den Ton treffen, der nun anklingt im Lied des Jahres. Wir wandern vom Draußen, der Farbenvielfalt, dem Lärm der Welt, in die Stille, die Abgeschiedenheit, suchen das, was man mit Seelenfrieden bezeichnen könnte. Den finden wir eher nicht in dem Run, der die nächsten Wochen die Terminkalender füllt zwischen Weihnachtsmärkten, Geschenkeirrsinn und Feierei. Wesentlich werden, das ist der Plan. Und das bedeutet ein klares Statement zu dem Gerenne und Gejohle im Außen.
Allen einen freudigen Jupitertag, dem letzten Tag im Oktober in diesem Jahr!
Danke an Ursula für das Foto.
Herr Rossi ist eine Figur des italienischen Trickfilmers Bruno Bozetto. Herr Rossi ist auf der Suche nach dem Glück, viele Folgen lang. Ich glaube, ein Herr Rossi steckt in jedem von uns. Wir haben unseren Alltag mit seinen Herausforderungen, Sorgen, Nöten und so mancher hofft, dass eines Tages das Glück an der Tür klingelt und sagt: „Ich bins, dein Glück! Du hast lange warten müssen und jetzt ist alles fein!“ Dann tritt das riesige große Glück ins Haus und vermutlich ist das dann wie beim Millionenlottogewinn – schnell schwindet alles und am Ende sitzen der Fischer und seine Frau wieder in der Hütte am See.
Das Glück ist nicht groß, nicht laut, nicht mit Textmarker angemalt, damit mans findet, es blinkt nicht, es jault nicht und springt uns nicht aus Ecken an.
Das Glück ist leise, fein und zart. Es tanzt in den Spinnweben, die derzeit die Astern einhüllen. Es spricht aus der Rosenknospe zu uns, es lächelt uns im Bus zu und hält uns die Tür auf, es ist ein Stein, der Herzform hat und über den wir gestolpert sind, es sind goldgelbe Quitten, deren Duft das Haus durchzieht, es singt mit Lachen eines Kindes ebenso mit wie in einer Hand, dir mir gereicht wird, wenn es holprig ist. Das Glück – es möchte entdeckt und wertgeschätzt werden und es ernährt sich von Vertrauen und Dankbarkeit. Es ist kein „Bestellschein vom Universum“ dran am Glück. Ich kann es nicht einfordern oder wünschen. Ich darf es einfach entdecken, oder wie Picasso das mal gesagt hat: „Ich suche nicht, ich finde“. Finden wir das Glück. Machen wir heute unsere Herzaugen auf, wo wir es überall entdecken können. Wem kann ich heute eine Freude machen, wem ein gutes Wort schenken, eine Tasse Tee hinstellen, weils hektisch ist? Was wärmt heute mein Herz, macht mich froh, lässt mich tief und ruhig atmen?
Wer heute gar nichts findet, kann um 19.30 Uhr bei der GlücksWERKstatt vorbeischauen (bitte anmelden). Diese frohe frische Gruppe trifft sich so, wie es für alle passt, einmal im Monat, stellt sich selbst ein Thema und das Glück finden wir im Entdecken spannender Dinge, im gemeinsamen Lachen, Singen, Sprechen. Manchmal malen wir, machen Eurythmie, versuchen uns in Zungenbrechern, legen Blumenmandalas, im November essen wir Apfelcrumble und lauschen Geschichten – die Gruppe sucht sich selbst ihre Themen aus. Wir haben schon miteinander gesungen, unsere Lieblingsgedichte vorgetragen und uns mit unseren Sinnen befasst – was immer, das, was uns alle trägt, ist die wunderbare Gemeinschaft und die herrliche Stimmung, die uns alle erfasst, wenn wir den Abend miteinander verbringen. Dann gehen wir in die Welt und werfen unsere Glückskonfetti, die wir miteinander getauscht haben, in unseren Alltag. Also, ihr Damen und Herren Rossi auf der Suche nach dem Glück – wir finden uns.
Wo bist du heute ein Glücksbringer für jemanden in deinem Alltag?
Allen einen wunderschönen Merkurtag am Mittwoch. Danke an Anne für das Rhönfoto!
Steffis Foto könnte mein Winterbildschirmschoner werden, denn in diese Blautöne kann man sich hineinversenken wie in einen warmen, weichen Mantel. Nicht umsonst ist der Mantel der Schutzmantelmadonnen immer tiefblau, diese Farbe verbinden wir mit Schutz, Sicherheit, Geborgenheit. Dem Erzengel Michael wird das Saphirblau als Farbe nachgesagt. Dieser ausgreifende Schimmer des letzten Lichts am Horizont ist zauberhaft. Es verbindet uns mit Himmel und Erde, gibt Hoffnung auf ein neues Morgen und ist ein Auftrag, das Licht bewusst aufzunehmen und durch die Dunkelheit der Nacht zu tragen.
Christian Morgensterns Rehleingebet liebe ich seit so vielen Jahren. Wenn man davon absieht, dass sie leider keine Zehlein falten, die Rehlein, bewegt es mich wie viele aus der Gedichtesammlung von Morgenstern. Irgendwann muss ich euch noch den tollen Fisch angedeihen lassen, der dann gänzlich auf Buchstaben verzichten kann, was stimmig ist, denn Fische sprechen netterweise wenig.
Nachtgebet – früher an der Tagesordnung. Heute hatte ich ein spannendes Gespräch mit einem Menschen, der mir gesagt hat, dass er nicht mehr beten kann, zu was solle er denn beten, zu welchem Gott? Die Frage war vermutlich weniger, welchen Gott er „anbeten“ soll, sondern eher, ob es eine geistige Kraft im Universum gibt, die wir mit „Schöpfer“ umschreiben, mit „Gott“. Viele Menschen fühlen sich geistig durchaus gehalten, tun sich aber schwer mit kirchlichen Aspekten. Die Gebetszeiten takten in den Klöstern den Tag. Sie verbinden den Menschen mit dem Himmel und erinnern in der Benediktinerregel ora et labora daran, dass Arbeiten und Beten abwechseln dürfen. Am Abend darf man sein Sorgenpaket ablegen und es gut aufbewahrt wissen, am Morgen danken dafür, dass man aufstehen kann.
Rudolf Steiner hat mal gesagt, wer als Kind nicht beten lernt, kann im Alter nicht segnen, das Bild gefällt mir auch sehr gut.
Ein Gebet – was ist das? Eine Bitte? Eine Anweisung ans himmlische Personal? Ein Auftrag, ein Befehl? Eine Hotline, die meine Klagen annimmt darüber, dass im Leben manches nicht so läuft wie vorgestellt? Mancher beschwert sich, dass „keine Antwort kommt“. Ich denke manchmal – wenn keine Antwort kommt, könnte das auch bedeuten, dass mir die geistige Kraft zutraut, meine irdischen Probleme durchaus selbst zu lösen. Wenns drauf ankommt, wird schon eine Antwort wahrnehmbar sein. Manchmal muss ich vielleicht meine Antennen justieren. Glaube kann Heimat sein, wenn wir ihn nicht missbrauchen und als Waffe benutzen, um anderen „ungläubigen oder nichtgläubigen Menschen“ belehrend gegenüber zu treten. Wir sind in Europa auf einem christianisierten Boden, was nicht immer so war. Am Wochenende ist es mir enorm aufgefallen – die Akademie steht neben einer kleinen Kirche und wahrhaft alle Viertelstunde meldet sich der Kirchtum mit Glockenschlag zu Wort. Auch wenn wir nicht mehr bewusst solche „Geräusche“ wahrnehmen – sie prägen uns stark. Mir fällt auf, wie sehr ich mich unbewusst an den Glocken orientiere, wo immer ich bin. Und dass es gerade Glocken sind, die die Verbindung zwischen oben und unten in so vielen Kulturen symbolisieren und in Geschichten wie die von der versunkenen Stadt, deren Glocken manche Menschen aber immer noch hören können, weiterleben.
Welche Glocke tönt in deinem Herzen und zu was ruft sie dich? Allen einen tatkräftigen Marstag.