Uncategorized

Freitags-Nachdenk-Input

Freude – diesen Zustand wünschen wir uns möglichst oft. Wir glauben, dass Freude etwas ist, das „von außen“ kommt, uns „widerfährt“, dass Fortuna ihr Füllhorn über uns ausschüttet und dann erleben wir dieses schöne Gefühl von Freude.

Für mich ist Freude eher etwas, das aus mir heraus entsteht und wachsen darf. Ich freue mich, weil ich mich freuen WILL. Mein Tag wird nicht schöner durch schlechte Laune oder Traurigkeit. Natürlich gibt es Tage, an denen muss ich traurig sein, weil traurige Dinge geschehen. Tage, an denen nichts funktioniert und ich mich über mich selbst ärgere. Alle Gefühle haben ihren Platz und ihre Zeit. Dennoch finde ich Rudolf Steiners Bild von der „Meeresstille des Gemüts“ (aus dem Ergebenheitsgebet) wunderbar. Es besagt, dass alles seine Zeit und seinen Raum hat und wir danach zurückkehren können in diese Meeresstille des Gemüts. Ein Meer ist niemals still und ruhig. Klar kann es ein ruhiger Tag sein und die Wellen rollen gemütlich an den Strand, aber immer ist das Meer bewegt, erzählt, raunt sich Geschichten zu, wird die Oberfläche vom Wind gekräuselt, bilden Felsen und Riffe Hindernisse, die das Wasser umspült und wodurch es bewegt wird. Es ist also kein starrer Zustand gemeint, sondern etwas Flexibles. Ähnlich dem Bambus, der elastisch biegsam dem Wind standhält und genau darum nicht bricht.

Meeresstille des Gemüts bedeutet also nicht, starr und ignorant allen Gefühlen gegenüber zu sein, sondern sie wahrzunehmen, zu leben, zu erleben und in diese flexible Mitte zurückzukehren, die Ruhe ist, aber auch Achtsamkeit auf das, was ist. „Nichts war, nichts wird sein, alles ist und hat Wesen und Gegenwart“ (Hesse, Siddhartha)

Allen einen wunderbaren Venustag mit vielen Momente der Bewegung und der Meeresstille.

Donnerstags-Nachdenk-Input

Verbindlichkeit – wer kennt das Wort heute noch. Viel bekannter und im Dauerabusus ist die Unverbindlichkeit. Wir sind so gern unverbindlich, damit wir uns Optionen ohne Ende freihalten können. Es gibt ja so viele Angebote. Wer weiß, wenn wir uns für Sache A entscheiden und dann bemerken, dass Sache B doch besser ist und wir haben uns verbindlich für A angemeldet? Katastrophe des Lebens! Oder wir haben Angst, etwas zu verpassen, wenn wir uns verbindlich für etwas entscheiden, denn wo bliebe da die Spontaneität, wenn wir uns einengen lassen durch Zusagen, die uns binden, wo wir doch alle heute „ich bin mal so“ sind?

Verbindlichkeit schafft Vertrauen und ist ein Ermöglicher. Angenommen, für eine Veranstaltung melden sich 50 Menschen an. Verbindlich. Der Veranstalter kann Stühle, Essen, Trinken, Größe des Raums, Toiletten, was immer alles notwendig ist, gut planen. Wenn dann drei krank sind okay, das ist der natürliche Schwund. Wenn sich die Menschen unverbindlich anmelden, hat der Veranstalter Essen, Trinken, Stühle, Größe des Raums für 50 Menschen organisiert. Kommen 10, wirft er das Essen für 40 Menschen weg (klar ist die Tafel, Seniorenheim etc. eine Alternative, aber dafür hat der Veranstalter das nicht gekauft, gekocht, gebacken und geplant, von seinem finanziellen Verlust abgesehen, womit nicht die Hilfe für andere geschmälert werden soll!). Zahlt Raummiete für einen großen Raum, schleppt Kisten voller Getränke weg, die er nicht gebraucht hat. Die Personen, die gekommen sind, fühlen sich im übergroßen Raum verloren, es ist ungemütlich. Davon abgesehen könnte es auch sein, dass mehrere solcher Erlebnisse im Veranstalter tiefe Frustration erzeugen, ihn an sich und seinem Angebot oft zu Unrecht zweifeln lassen und ihn in absehbarer Zeit finanziell ruinieren. Da hätte er besser frei gemacht und wäre auch spontan wandern gegangen wie der Rest. Nur – er bestreitet davon seinen Lebensunterhalt und arbeitet, damit andere was lernen oder es schön haben können.

Darüber denken die Menschen, die irgendwo mal spontan zusagen, selten nach, sie trifft der Verlust ja nicht, sie hatten anderweitig eine gute Zeit. Und genau das ist das Problem unserer Tage. So viele Menschen stecken ihr Herzblut in ihre Projekte, brauchen verbindliche Zusagen, um Dinge zu planen und dann kommen wenige bis keiner, weil alles unverbindlich ist und selbst eine Unterschrift unter einen Vertrag heute nicht bedeutet, dass man erscheint unter dem Motto „das kann ich ja beim nächsten Kurs nachholen“. Einer meiner Lehrer meinte mal: Weihnachten 2000 ist Weihnachten 2000, das kann ich weder 2001 noch 2100 nachholen, Basta Pasta. Von Gruppenbildung, Gemeinschaftsprozessen etc. mal ganz abgesehen – Verbindlichkeit schafft Vertrauen. Wir wollen alle gern wertgeschätzt, vernetzt und sonstwas sein, sind aber oft im Alltag nicht bereit, zu unseren Zusagen zu stehen oder Wort zu halten, erwarten es aber von allen anderen. Finde den Fehler.

Mittwochs-Nachdenk-Input

 

Schmerz vermeiden – das ist ein wesentlicher Bereich unseres Lebens. Wir tun viel dafür, um keine Schmerzen zu haben. Wenn sie auftreten, überlegen wir, wie wir sie schnellstens loswerden können. In aller Regel tun wir das mit Medikamenten, fix eine Tablette gegen Kopfschmerz, da eine gegen Magenschmerzen, hier eine Salbe gegen Hexenschuss, dort etwas gegen den Gichtanfall und im schlimmsten Fall eine Operation.

Schmerz ist ein Warnsignal. Er weist darauf hin, dass etwas nicht stimmt. Egal, ob es sich um eine akute Verletzung oder etwas anderes handelt, Schmerz sollte uns in erster Linie aufmerksam machen. Er hat Aufforderungscharakter, nervig wie er ist: schau hin. Schau genau hin, was hier nicht stimmt und behebe die Ursache. Und da liegt die Krux. Wir beheben die Ursache selten, denn dann müssten wir an unserer Lebensführung etwas verändern. Vielleicht die Ernährung umstellen. Vielleicht mehr Bewegung in den Tag einbauen. Vielleicht besser dafür sorgen, dass wir nicht Tag und Nacht vor dem PC hängen, egal, ob es sich um ein Handydisplay oder den Rechner im Büro handelt. Auszeiten nicht mit Unfug füllen, sondern Auszeiten für Stille nutzen, um endlich da hinzuhören, wo es not tut. Manchmal schildern mit Klienten, dass sie Schmerzmittel nehmen und dann weniger einsam sind. Was seltsam anmutet, ist richtig – Schmerz und Einsamkeit werden im gleichen Hirnareal verarbeitet. Wir sind schon so einsam in unserer hochvernetzten Welt, dass wir Schmerzmittel schlucken, um weniger allein zu sein. Finde den Fehler.

Allen einen beweglichen Mittwoch!

Dienstags-Nachdenk-Input

Gebete – ist das noch zeitgemäß? Meine Klienten bekommen von mir einen Text von Rudolf Steiner, der den Titel „Ergebenheitsgebet“ trägt und uns wunderbar helfen kann, Vertrauen zu fassen.

Manchmal reisen Menschen um den halben Globus und erfahren auf ihrem Weg verschiedene Religionen, befassen sich damit, kehren wieder heim und stellen fest, dass das ein guter Weg war, die eigene Religion, die wir dadurch erhalten, dass wir in eine bestimmte Familie, eine bestimmte Region, einen bestimmten Kulturkreis hineingeboren werden, besser zu verstehen.

Mir geht es nicht um die Frage einer Religion, sondern darum, dass ich Gebete oder Mantren als hilfreich empfinde und oft hochwirksam. Wenn viele Menschen zeitgleich für etwas oder jemanden beten, hat das eine Wirkung, denn Gebete sind Bitten an die geistige Welt. Bitten viele Menschen zeitgleich um etwas, hat das sehr wohl einen Ausrufezeichencharakter. Jeder gute Gedanke, und ein Gebet sollte ein guter Gedanke sein, verändert den Betenden positiv und das, worauf sich sein Gebet richtet, wenn für jemanden oder etwas gebetet wird. Viele Lieder sind Gebete, im Osten sind Mantren Bestandteil der Meditationspraxis und ihre Wirksamkeit ist belegt.

In den letzten Jahren habe ich mich viel mit Gebeten beschäftigt, vor allem mit dem Abwûn d’bwaschmâja, dem Vaterunser auf Aramäisch, der Sprache Jesu, aber auch mit Gebetsgesten aus aller Welt. Überall auf der Welt gehört Beten zum Alltag, wir glauben, darauf verzichten zu können und verirren uns deshalb nicht selten in esoterischen Kreisen, alles auf der Suche nach re-ligio, der Wiederanbindung an das Geistige. Wonach suchen wir wirklich?

Tina Turner hat gemeinsam mit Sawani Shende-Sathaye, Dechen Shak-Dagsay und Regula Curti auf der Beyond-CD Love within eine wunderbare Aufnahme des Vaterunsers in verschiedenen Sprachen, hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=IO9ghR3TodQ – vielleicht eine Einladung, sich wieder einmal mit dem Thema zu befassen.

Allen einen frohen Marstag!

Beten hilft

Gebete ändern die Welt nicht. Aber Gebete ändern die Menschen. Und die Menschen verändern die Welt.

Albert Schweitzer

Danke an Christoph für das Foto der Allgäuer Gebetsfähnchen im Garten, die sich bestens mit den anderen Fahnen vertragen.

Montags-Nachdenk-Input

Spannend, das Wochenende. Nach organischen Psychosen als Lehrstoff am Freitag und einem Theorieinput über Leben und Werk der Familientherapeutin Virginia Satir ging es heute bei drei Aufstellungen um intensive Themen. Es ist eine wunderbare Arbeit, die mit Aufstellungen möglich ist. Familiensysteme sind sehr komplex und Probleme kommen überall vor. Bei einer Aufstellung geht es aber meistens nicht um kleine Dinge, sondern um Themen, die über Generationen hinweg als Last weitergegeben werden. In der Aufstellung erkennt man solche Fragestellungen und kann sich um Antworten bemühen.

Hurra, GlücksWERKstatt! Am Montag um 19.30 Uhr treffen wir uns zu eurem Wunschthema Singen & Eurythmie. Wir werden uns einige Lieder vornehmen, um die Frage zu klären, ob zehn Minuten Singen eine Gefühl von Verbundenheit ergeben. Neulinge sind in der GlücksWERKstatt jederzeit willkommen, bitte anmelden. Unkostenbeitrag 10 Euro.

Am Donnerstag werde ich in der Alten Synagoge in Kitzingen um 19.30 Uhr über „Das innere Herzgold“ sprechen, auch hier kann man einfach kommen! Ich freue mich auf alle!

Jeder fragt mich, was der Garten macht – ich glaube, dem geht es gut. Es ist zu trocken, das fällt sehr auf. Ansonsten hatte ich noch keine Zeit, im Garten viel zu tun, die Rosen sind vom Schutz befreit, die Büsche zurückgeschnitten, die Bäume wurden im Januar gestutzt, als der Mond entsprechend seinen Stand hatte und alles andere muss zwischendurch laufen. Wir haben hier keinen Vorzeigegarten, der stets wie geleckt aussehen muss, was bei Freunden von Permakultur sowieso nicht wirklich jemals so sein würde. Insofern sage ich mir – wer meckert, nimmt gern eine Hacke, kümmert sich und gut. Direkt vor meiner Nase grüßen mindestens 40 lilafarbene Schlotfeger und die Schüler haben heute meine Schachbrettblume entdeckt!

Allen einen wunderbaren Wochenstart und auf Wiedersehen bei Kursen, Vorträgen oder in der Praxis, ich freue mich sehr auf euch!

Danke an Christoph für das Foto der letzten Putzarbeiten vor dem Seminartag.

Träume erfüllen

Es gibt Menschen, die den ganzen Tag arbeiten, andere, die den ganzen Tag träumen, und schließlich diejenigen, die eine Stunde träumen, die Ärmel hochkrempeln und sich ihre Träume erfüllen.

Stephen Ross

Danke an Christoph für das Foto des Seminarraus heute Morgen vor der ersten Aufstellung

Wochenend-Nachdenk-Input

Vertrauen – für Matthias Claudius ist es die größte Ehre, die man seinem Gegenüber entgegenbringen kann. Vertrauen ist rar in dieser Welt gesät, zu oft wurden wir getäuscht, enttäuscht, ausgenutzt, was immer geschehen ist, dass wir nicht mehr gern vertrauen. Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Da gab es offene Haustüren. Jeder ist überall reingegangen, hat „huhuuuu, wo seid ihr“ gerufen und wurde schwupps in der Regel in die Küche gebeten, wo eh alle waren. Keiner kam auf die Idee, die halbe Einrichtung mitzunehmen oder jemandem dort Gewalt anzutun. Dazu war das Dorf zu klein. Wir lernten schnell, dass Vertrauen wichtig ist, wenn man große Aufgaben erledigen will.

Ich muss darauf vertrauen können, dass die Beteiligten ihren Anteil dazu tun. Ich muss mich im Straßenverkehr darauf verlassen, dass die Mitfahrenden auf der Straße nüchtern sind, nicht im Drogenrausch, im Pillenwahn und ausgeschlafen, damit das funktioniert. Ich muss mich drauf verlassen können, dass auf einer Packung draufsteht, was drin ist. Ich muss mich drauf verlassen können, dass Vereinbarungen eingehalten werden. Und genau das alles geht nicht mehr.

In dem Maß, in dem wir Menschen angefangen haben, unverbindlich zu werden, haben wir mit Vertrauen bezahlt. Heute ist alles „schau mer mal“, vage, je nach Lust und Laune. So kann Vertrauen nicht entstehen. Sind wir uns dieses Zusammenhangs bewusst? Die meisten Klienten, die mit mir an ihren Themen arbeiten, geben Vertrauen als wichtigen Herzenswunsch an. Es ist eine tiefe innere Sehnsucht nach Vertrauen in uns.

Wie schaffen wir es, wieder in ein Vertrauen zu kommen? Ganz einfach. Fangen wir an, ehrlich zu uns selbst zu sein und schenken wir uns Selbstvertrauen. Dann fangen wir an, ein Ja auch als Ja zu meinen und entsprechend zu handeln und beim Nein ebenso. Wir brauchen Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und klare Ansagen. Verbindlichkeit schafft Vertrauen und Worthalten ebenfalls.

Es ist wie mit den kleinen Leuten von Swabedoo. Es braucht nur einen, der uns wieder ein Pelzchen (gemeint ist kein Tierpelz, sondern ein flauschiges Geschenk) schenkt, damit es wieder auf neue, bessere Wege kommt. Genau diese Pelzchen braucht es. Denn sie sind flauschig, zeigen dem anderen Wertschätzung, sind das Zahlungsmittel des Herzens, die Basis des Vertrauens und stärken ungeheuer den Selbstwert, weil sie das Misstrauen in Schach halten. Für alle: hier ist euer Pelzchen von Herzen. Weitergeben ist wichtig. Pelzchen brauchen viele Freunde. Und für alle, die im übertragenen Sinn an Pelzchen arbeiten möchten – Infoabend zum WeltenWandlerProjekt ist am 6. Mai.

Allen ein vertrautes, vertrauenswürdiges, trautes Wochenende.

Vertrauen!

Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.

Matthias Claudius

Danke an Manuela für das tolle Bild!

Freitags-Nachdenk-Input

Zufriedenheit – in diesem wunderschönen Wort steckt Frieden drin. Wenn wir zufrieden sind, sind wir nicht zum Streit aufgelegt. Zufriedenheit ist eine Qualität, die vielen Menschen mangelt. Zufriedenheit setzt voraus, einen Punkt machen zu können und zu sagen: So ist es gut, so ist es genug! Wer zufrieden ist, kann Dinge auch mal stehen lassen, Menschen sein lassen, wie sie sind, ohne dauernd etwas kritisieren zu müssen, ohne dauernd irgendwas zu optimieren. Klar geht vieles immer noch besser, aber bitte bedenken wir doch – was ist denn der eigentliche Zweck unseres Daseins? Ist es nicht ein Gefühl des Angekommenseins auf diesem Planeten, des Ergreifens unserer Herzensaufgabe, des Zusammenlebens mit Menschen in Respekt vor ihrem Anderssein, des Teilens, des Erde Pflegens, des Träumens und Lachens, des Singens und des Tanzens? Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel mit dir nichts anzufangen – das ist ein guter Gedanke, finde ich.

Zufriedene Menschen sind selten reich. Sie sind selten auf der Sonnenseite des Lebens. Meine Schwiegermutter ist ein total zufriedener Mensch. Sie ist über 90 Jahre alt und kann sich noch bestens selbst versorgen. Sie geht zur Kirche, sie arbeitet in diesen Tagen jeden Tag wieder im Garten. Sie macht langsam, aber sie schafft ihren Haushalt noch. Wenn wir sprechen, höre ich so gut wie nie ein Wort der Klage, es sei denn, es gibt wirklich guten Grund. Sie schimpft nie, sie meckert nie, sie macht niemals jemanden schlecht. Wenn sie gekränkt wurde, fragt sie sich, was denn dem armen Gegenüber widerfahren ist, dass es so schlecht drauf ist und kümmert sich dann liebevoll um diese Person. Ich finde, sie ist ein tolles Vorbild in Zufriedenheit. Zufriedenheit entsteht auf dem Boden von Dankbarkeit. Beides bedeutet sicher nicht, von allem genug zu haben, sondern für  das, was da ist, dankbar zu sein.  Dann schwinden Hass, Neid und Gier, dann entsteht der Friede im Herzen. So, wie das Wort schon suggeriert – es führt zum Frieden, die Zu-Frieden-heit.

Allen einen friedvollen Freitag voller Dankbarkeit über das, was wir alles haben. Es ist genug.

Donnerstags-Nachdenk-Input

Wir sind so beschäftigt mit unseren Problemen und Sorgen. Kaum ist eine Sache „abgehakt“, ploppt schon das nächste Drama auf. Wir tauschen Problem durch Problem. Gestern sagte jemand: „Wenn meine Probleme gelöst sind, bin ich frei, um dies und jenes zu tun.“ Ich würde ausnahmsweise eine Prognose abgeben – das wird nie so sein. Obendrauf kam noch: „Ich hoffe, dass dann mein Leben beginnt.“

Sorry, aber das Leben ist das, was GERADE JETZT passiert, nicht irgendwann, wenn kein Problem mehr da ist, das wir lösen können. Es gibt eine Garantie – es wird immer ein neues zu lösendes Problem geben, denn das IST das Leben. Kein Problem, so würde ich das Leben nicht nennen, Problem ist immer so negativ. Wie wäre es mit „Abenteuer“? Ich finde es prima, wenn wir statt Problem, Angst, Sorge, Kummer das Wort Abenteuer verwenden.

Bei einem Abenteuer können wir was erleben! Tolle Dinge! Krasse Kisten! Wir können Heldinnen und Helden werden oder übelst aufs Maul fallen. Auf jeden Fall war es nicht langweilig. Wir haben uns gemessen mit Unbill, mit schlechtem Wetter, mit unbefestigten Wegen, haben uns gegen den Wind gestemmt, mit Göttern gerungen und sind über kleine Steine gestolpert. Wir haben Helferkräfte kennengelernt, Wunder erlebt und grandiose Sonnenauf- und untergänge. DAS ist das Leben. Keine Ansammlung von Problemen, die uns vom Eigentlichen abhalten. Sondern wir tun das Eigentliche, indem wir unsere Abenteuer versuchen zu bestehen. Mal wird es klappen, mal nicht.

Auf alle Fälle war es spannend, abwechslungsreich und eine massive Herausforderung. Da dürfen wir uns dann abends hinlegen, alles abgeben und sagen – morgen ist auch noch ein Tag. Oder?

Allen einen freudigen Jupitertag.