Uncategorized

Montags-Nachdenk-Input

Mit dem Besuch der Sternsinger ist der Startschuss gegeben, die Weihnachtsdekoration abzubauen. Für mich ist das, als wäre ich wie befreit von Engelchen, Glitzer und Gedöns, das die Fenster dichtmacht, während das Winterlicht versucht, durch die Ritzen zu dringen. Überall steht was herum, overload total. Jeden 6. Januar habe ich das dringende Bedürfnis, die Hälfte des Haushalts gleich mit wegzupacken. Je älter ich werde, desto größer ist der Wunsch nach wenig bis nichts.

Mein Traum – ein leerer Raum im Haus, weiße Wand, Fußboden, ein Licht. Ein Raum, in dem man in Ruhe denken kann, weil das Auge nicht irritiert wird. Ein Raum ohne jede Technik, von der wir den ganzen Tag umgeben sind. Ein Raum der Stille. Wobei – ich brauche diesen Raum nicht in der Realität, ich trage diesen Raum in mir und suche ihn auch jeden Tag auf. In diesem Raum folgt ein Atemzug dem nächsten, mehr nicht. Ohne diesen Raum könne ich nicht mehr gut leben. Vermutlich wird auch in diesem Jahr wieder einiges sang- und klanglos aus den Räumen verschwinden. Wenn es nach mir ginge, wäre das eine Menge, aber hier lebe nicht nur ich, sonst wäre vermutlich das Haus leer bis auf einen kargen Esstisch mit Holzstühlen, Bücherwänden und einem Bett unter dem Dachfenster zum Sternegucken. Mein Sammelmann weiß das wohl, verteidigt aber standhaft alles, weil man es irgendwann brauchen kann. Stimmt leider auch immer wieder. Doch wenn wenn ich nicht viel habe, kann auch nicht viel kaputtgehen.

Tendenz des Jahres – less is more. Weniger Besitz, weniger Verantwortung, weniger Aufwand. Dinge machen nicht glücklich, nur Arbeit. Dann lieber eine Blüte in einer Vase. Sie beim Blühen beobachten, beim Verblühen, beim Welken. So hat die Blüte die Wertschätzung, die ihr gebührt, das Auge Freude. Raum entsteht, Dankbarkeit.

Allen einen wunderbaren Start in die für viele erste Arbeitswoche dieses Jahres.

 

Wochenend-Nachdenk-Input

Schweigen ist mehr als nicht sprechen, hat schon Marcel Proust festgestellt. Es kann lebensrettend sein, einfach mal die Klappe zu halten. Am meisten auch die innerliche Klappe, denn das Gedankenmundwerk klappert, solange wir wach sind, was zu Buchtiteln wie „Ruhe da oben“ und vergleichbarem geführt hat. Doch wie kommt man zur Ruhe da oben?

Viele Wege führen nach Rom. Die einen konzentrieren sich auf etwas Hochkompliziertes und können so bei einer Sache bleiben. Die anderen versuchen es mit positiven Affirmationen, die sie sich innerlich vorsagen und dann irgendwann für Ruhe sorgen sollen. Die dritten beschimpfen sich rasch, weil die Gedankenstimmen leider jeden Wunsch nach Ruhe in kürzester Zeit zunichtemachen. Die Geduldigen verstehen: Es geht nicht darum, die Gedanken restlos abzustellen. So, wie wir irgendwann innerlich nicht mehr gegen den Rasenmäher des Nachbarn rebellieren oder die brummende Heizung, sondern das wie ein Hintergrundgeräusch wahrnehmen, kann man lernen, seine Gedanken weit in den Hintergrund zu schieben. Die dürfen ja allesamt da sein, nur ob ich sie höre oder gar von ihrem Inhalt mitgerissen werde, entscheide immer noch ich. Dann trifft auch Prousts zweite Beobachtung zu – man gewinnt Kraft und kommt wirklich zu sich selbst. So wird man wieder „sein eigener Bestimmer“. In der restlosen und liebevollen Akzeptanz dessen, was ist, erteile ich mir die Erlaubnis, dass die Gedanken in ihrer Ecke rumlärmen dürfen und drehe einfach nur den Ton ab. Wir werden nicht den Zustand erreichen, „dass nix ist“. Es ist IMMER irgendwas. Aber ich habe die Wahl, ob ich mich darum kümmern möchte oder muss oder eben nicht.

Wofür entscheidest du dich an diesem Wochenende?

Kraft durch Stille

Schweigen ist nicht nur nicht sprechen, sondern bewusstes Erleben der Stille, Ausschwingung der Erregungen und Bewegungen, körperlich und innerlich. Man sammelt sich, gewinnt Kraft und kommt wirklich zu sich selbst.

Marcel Proust

Danke an Theresa für das Foto von der Wanderung auf dem Jakobsweg in Portugal letzten Sommer

Freitags-Nachdenk-Input

Was vermittelt uns ein Raum? Mit dieser Frage haben wir uns – neben vielen anderen – in unserer Klausurtagung befasst. Wir haben versucht herauszufinden, was die einzelnen Schulungsräume für eine Atmosphäre, aber auch, was die Pausenräume für eine Aussage haben. Am Ende kam für jeden Raum ein Wort heraus, von dem wir denken, dass es ein gutes Sinnbild dafür ist, was in diesem Raum lebt, wächst und sein möchte.

Dabei ist uns das erste Mal bewusst geworden, wie wichtig es ist, sich mit einem Raum intensiv auseinanderzusetzen. Ein Schulungsraum ist nicht einfach ein Zimmer mit Tischen, Stühlen, Technik und Klo in der Nähe. Es ist ein Ort, an dem sich Menschen begegnen. Ein Raum, in dem sie sich Rüstzeug für ihre eigene Entwicklung holen. Eine Begegnungsstätte, ein fließender Austausch ist gegeben in einem Kursraum. Menschen nehmen sich gegenseitig wahr, aber auch den Raum. Alles wirkt auf alles.

Wir alle haben ein gutes Gespür für Räume. Wir kommen irgendwo hin und sagen „das ist gemütlich hier“ oder stellen fest: „oh, hier ist aber dicke Luft drin, macht erstmal ein Fenster auf“. Wir können diese Schwingungen wahrnehmen, auch wenn wir das oft im Alltag nicht so wirklich auf dem Schirm haben. Es wird Zeit, dass wir solche Dinge bewusster wahrnehmen. Dass uns klar wird, dass ein Raum, in dem gegessen wird, mehr ist als „Kaloriennachschub“, sondern dass gerade der Raum, in dem man miteinander speist, Begegnung auf einer ganz anderen Ebene ermöglicht als im Garten, wo man sich auch treffen kann, als im Flur oder im Kurszimmer.

Wir haben hier im Haus von Anfang an mit der Atmosphäre sehr viel Glück gehabt. Es ist ein wunderbares Haus, die Räume sind allesamt lebendig. Hier wird gearbeitet, gelacht, geweint, geschimpft, gesungen, geschwiegen, es werden auch liebevoll schwere Pakete von den Schultern abgelegt. All das merkt man den Räumen an, dass in ihnen gelebt wird und zwar in einer großen Reichweite, denn viele Menschen bringen ihre Welt mit zu uns. Das ist ein sehr breites Feld. All das schreibt Spuren in die Räume, nicht nur optisch sichtbare. Wie wunderbar und bereichernd, dass wir uns das nun bewusst machen konnten.

Deshalb – macht es euch schön. Legt Segen auf eure Räume, damit sich dort die Menschen in Frieden und Freude und gegenseitigem Wachstum begegnen können. Räumt finstere Ecken auf, in denen Ungutes liegt, schaut Schubladen durch, ob dort negative Altlasten liegen. Macht es euch so licht und hell und freundlich wie möglich. Schaut, was geschieht, wenn ihr gut für eure Umgebung sorgt.

Allen einen feinen Freitag, für viele noch ein freier Tag, bevor am Montag dann wirklich alles wieder ins neue Jahr hineinstartet.

Sinnvoll helfen

Man kann den Menschen nicht auf Dauer helfen, wenn man für sie tut, was sie selbst tun können und sollten.

Abraham Lincoln

Danke an Sandra für dieses zauberhafte Vogelfoto!

Donnerstags-Nachdenk-Input

Unendlich weite Wege – ein neues Jahr kann einem mit seinen vielen unbeschriebenen Blättern auch so vorkommen. Und doch gilt: Nur dieser Atemzug. Manche Lebenslagen sind so schwer, dass wir nur in Atemzügen denken können, um zu überleben. Ein Atemzug. Dann der nächste. Es gibt Zeiten, da denken wir in Epochen, Projektwochen oder mehr. Das ändert nichts an der Tatsache, dass wir immer noch pro Tag rund 25920 Atemzüge vornehmen, ein Erdentag. Das platonische Weltenjahr sind rund 25920 Jahre, dann ist die Sonne einmal durch den Tierkreis gewandert. Oben wie unten, das alte kosmische Gesetz.

Dag Hammarskjöld, dessen Buch „Zeichen am Weg“ meinen Nachttisch nie verlässt, ist in Lappland viele einsame Wege gegangen, um nachzudenken. In der Natur, die dort eine andere Sprache spricht als anderswo, hat er den Kopf zum Denken freibekommen. Dort ist er gewandert, gelaufen, hat sich auf dem Campingkocher etwas zu essen gemacht und ist weitergelaufen. Das fehlt uns heute oft – das Durchatmen in der Natur, die uns wieder zu uns selbst bringt.

Was ist allem Leben gemeinsam? Der eine Atemzug, den wir tun, um JETZT zu leben.

Allen heute 25920 Atemzüge in Ruhe, beschützt und ohne Zaudern.

Wege

Wenn der Weg unendlich scheint und plötzlich nichts mehr gehen will, wie du es wünschst – gerade dann darfst du nicht zaudern.

Dag Hammarskjöld

Danke an Theresa für das Foto vom Jakobsweg

Mittwochs-Nachdenk-Input

„Vertrauen“ könnte das Wort für das Jahr 2019 werden. Das können wir auch bestens brauchen, Vertrauen. Oft denke ich „trotzdem“ dazu. Obwohl Dinge geschehen, die man nicht wirklich nachvollziehen kann, weil sie so offensichtlich schädigend sind, brauchen wir Vertrauen. Obwohl sich Katastrophen ereignen, brauchen wir Vertrauen. Weil sich vieles ändert, weil wir uns verändern jede Sekunde, da braucht es das Vertrauen, dass alles in gute Richtungen geht.

Mehr Freundlichkeit, mehr Freundschaft, mehr Wahrheit, mehr Verlässlich- und Verbindlichkeit, mehr Gemeinschaft, mehr Teilen, mehr Bescheidenheit und Demut, mehr Denken vor Sprechen, mehr Herzkraft statt roher Gewalt.

Es braucht zudem Vertrauen in uns selbst. Dass wir unserem Leitstern, unserer tiefsten inneren Vision von einem gelungenen Leben, folgen können. Dass wir uns immer wieder Ziele setzen, die wir erreichen und dass dies Ziele sind, die gut für den Planeten, für andere und für uns sind. Dass wir Vertrauen dahinein haben, dass unser Körper gut versorgt werden mag und enorme Selbstheilungskräfte hat. Dass wir anderen vertrauen können, dass sie mit aufpassen, dass nichts Schlimmes geschieht, ein Auge dafür entwickeln, ob jemand etwas getragen oder mitgebracht haben muss, Ohren öffnen, wenn jemand einen leisen Hilferuf absetzt. Vertrauen, dass unser Herz lauschen lernt. Vertrauen, dass jeden Morgen eine Sonne für einen neuen Tag aufgeht, der alles Potential hat, ein wunderbarer Tag zu werden.

Allen einen guten Start in einen vielleicht ersten Arbeitstag des neuen Jahres. Möge das, was wir tun, dazu beitragen, dass diese Welt jeden Moment ein Stück heiler und besser werden darf. Und falls nicht – finden wir den Mut und die Kraft, das zu verändern. Wir können viel, viel, mächtig viel mehr, als wir meinen. Vertrauen wir und handeln entsprechend.

Vertrauen

Nichts kann den Menschen mehr stärken als das Vertrauen, das man ihm entgegenbringt.

Paul Claudel

Danke an Gabi für das Strandfoto von La Palma

Neujahrs-Nachdenk-Input

In wenigen Stunden wird 2018 Vergangenheit sein. So vieles war in diesem Jahr, Gutes, weniger Gutes. Krankheiten, aber auch Wendungen, die großartig waren. Wir merken: es ist ein gemischter Topf an Erinnerungen. Wir merken auch – die Welt verändert sich. Es zeigt sich immer mehr, dass wir Richtung Wir unterwegs sind. Es hat sich ausge-ego-t. Es wird Zeit für ein kreatives Miteinander. Für offene Hände und Herzen anstatt Mauern und Aufrüstung.

Es wird auch Zeit für Aufmerksamkeit Mutter Erde gegenüber, denn sie schickt sich gerade mächtig an, einen Entwicklungsschritt zu machen. Wenn wir ihn mitgehen möchten, haben wir nur eine Chance, wenn wir aufhören, Schaden anzurichten. An uns selbst, unseren Seelen, unserem Denken, indem wir unser Herz mit Hass und Wut, mit Ablehnung und Bewertung vergiften. An anderen, die Opfer unserer Urteile, Verurteilungen werden. An der Erde, die wir zumüllen, ausbeuten und von der wir auch noch erwarten, dass sie gut zu uns ist.

Es wird Zeit für Liebe, Güte, Sorgfalt, Achtsamkeit, einander in die Augen schauen, Herzlauschen, Wachsein in bestem Sinne. Es wird Zeit, die wundersame Musik zu hören, die wir wahrnehmen können, wenn in einem lebendigen Wald die Blätter im Wind rauschen, die Bienen summen, die Düfte riechen im Sommer, im Herbst, im Frühjahr.

Es wird Zeit, wegzulassen, was irgendjemandem oder irgendetwas schadet und unser Augenmerk auf das zu richten, was uns, anderen, der Welt hilft, in die Kraft zu kommen, in Schönheit, die Würde und die Sicherheit eines World Wide Web der Liebe und Aufmerksamkeit. Schaffen wir Netzwerke, die tragen und nähren, stärken und schützen. Verlassen wir Netzwerke, die trennen, die Hass verbreiten, die Angst schüren. Angst ist nicht der Weg, den wir 2019 gehen wollen.

Gehen wir gemeinsam neue Wege. Betreten wir neues Land. Wandern wir durch die Welt Hand in Hand voller Dankbarkeit, dass es sie gibt. Werden wir zu Gestaltern der Zukunft. Nehmen wir unser Schicksal in die Hand und ermöglichen wir anderen, dies ebenfalls zu tun.

Von Herzen Danke allen für 2018. Von Herzen allen, die mit uns 2019 Wege gehen, gestalten, leben wollen einen Willkommensgruß. Lassen wir 2019 zu einem gesunden, gesundenden und guten Jahr für alle werden. Keiner ist allein, alle sind verbunden. Geht es einem schlecht, geht es allen schlecht. Worauf warten wir? Starten wir. Fangen wir jede Sekunde neu an, wenn wir merken, dass etwas nicht gut ist. Wagen wir Mut!

Der Zukunft Lose

Es ruhen in der Zukunft Schoß für meine Seele

die guten und die schlimmen Lose.

Was mir Gutes täglich erfließt,

will ich bemerken;

an ihm zeigt sich mir,

was Götter aus mir gemacht.

Was mir Schlimmes zuweilen erfließt,

will ich ertragen;

an ihm zeigt sich mir,

was ich selber aus mir noch machen kann.

Ich danke meinem guten Schicksal,

wie ich jetzt lebe.

Ich danke meiner Stärke im schlimmen Geschick

die Kraft, die im Leben mich aufwärts führen kann.

Wer glaubt, dass gutes Geschick allein fördere,

Schlimmes allein niederbeuge,

der sieht nicht das Jahr,

sondern nur den Tag.

            Rudolf Steiner

Vielen Dank, Manuela, für dieses Wunderfoto.

Montags-Nachdenk-Input

Letzter Tag des Jahres. Für die einen war es ein gutes Jahr, für andere weniger. Ich denke, bei 365 Tagen haben wir alle gewaltig viele Möglichkeiten. Kein Jahr ist gut oder schlecht, es hat von allem ausreichend. Unter jedem Dach ein Ach, sagt der Volksmund und das dürfte hinkommen.

Lassen wir das Jahr in Stille ausgleiten. Bedenken wir geschockte Tiere, Verletzungen und Feinstaubhorror – wer braucht bitte Böller? Ein stilles „Danke“ für alles, was wir an Erfahrungen in 2018 machen durften/sollten/mussten und ein ebenso stilles „Willkommen“ an 2019, das mit Sicherheit auch wieder jede Menge Überraschungen aller Couleur in petto hat, sind vollkommen ausreichend.

Schon Goethe hatte das Kreuz mit den guten Vorsätzen erkannt. Ich denke, das können wir uns auch schenken, wenn wir uns unrealistische Ziele setzen. Wenn wir etwas verändern wollen, haben wir jede Sekunde die Möglichkeit, uns für „das Richtige“ zu entscheiden und „das Falsche“ zu lassen, dazu braucht es weder Silvester noch Glücksschweinchen oder Kleeblätter. Wenn wir Neuland in 2019 betreten wollen, braucht es nur eine einzige Sache: eine bewusste Entscheidung, Dinge zu verändern. Weil es höchste Zeit dafür ist. Weil wir nicht mehr wegschauen können. Weil es keine Alternativen für ein gutes Leben gibt, das in Verantwortung für sich, die Natur und die Art, wie wir mit uns, mit anderen, mit der Welt umgehen, gelebt werden möchte. Wachen wir auf zum Guten. Gehen wir los zum Wahren. Und vergessen wir nicht das Schöne. Dann gelingt ein Neuanfang.

Allen einen schönen letzten Tag in 2018. Verhalten wir uns in dieser wilden Nacht so, dass wir und andere Menschen, Tiere und die Natur nicht mit Schmerz und Panik ins neue Jahr starten müssen. Sonst misslingen schon die ersten Minuten des neuen Jahres. Ich finde, man kann Besseres tun, oder?

 

Wochenend-Nachdenk-Input

Puuuuhh, hier haben heute mehr als nur die Köpfe geraucht. Wir haben uns für diese drei bedeutenden Tage in der Mitte der Rauhnächte vorgenommen, unser Arbeitsfeld SeelenGarten & LebensRaum gründlich unter die Lupe zu nehmen, zu entscheiden, was sich ändern soll, was neu werden wird, was bleibt, was wie aufgeteilt wird. Das kann auch ab und an in massive tiefgreifende und lebendige Diskussionen ausarten. Manchmal erfolgen  Grundsatzentscheidungen und das haben wir auch nicht ausgelassen.

So wurde die Entscheidung gefällt, die Profile der einzelnen Teammitglieder genauer zu schärfen, das, was uns auszeichnet, stärker zu fokussieren und die Ausrichtung der künftigen Entwicklung auf gute Beine zu stellen. Der Prozess hat megaspannend angefangen und für einen Tag haben wir viel geschafft.

Dafür haben wir uns eingesperrt, das Telefon nicht abgehört und uns Tagesziele gesetzt, wir gehen erst aus dem Raum (von diversen Grundbedürfnissen abgesehen), wenn das Tagesprogramm abgearbeitet  ist. Haben wir! Für morgen hat jeder genug Denkaufgaben fürs „mit in die Nacht nehmen“ mitgenommen. Nachts im Schlaf gehen wir in die geistige Welt, unsere Heimat, unser kreativer Urquell und dort bekommen wir Impulse, Inspiration und Ermutigung, was für solche Prozesse sehr wichtig ist aus unserer Sicht. Die drei Tage haben wir geplant, damit alles genug Zeit hat, sich zu setzen, um am Sonntagnachmittag final neu festgeschrieben zu werden. Das Aufschreiben ist wichtig.

Unser Seminarraum hat sich verwandelt. In der Mitte stehen vier große Tische, auf denen unsere Unterlagen liegen. Alle Wände sind bis morgen zugeklebt mit Visionsbildern, Zielvorgaben, mit jedem einzelnen Kurs und Seminar, das auf Herz und Nieren geprüft wird. Auf dem Boden liegen ebenfalls alle Kurse auf Zetteln, auf die wir uns ab und an wie bei Aufstellungen stellen, um abzuspüren, ob das, was wir zu diesem Kurs intensiv arbeiten, auch passt. Wir sehen – vieles ist gut. Manches wird gestrichen. Einiges wird sich automatisch ändern wie der Heilpraktikerkurs, wenn die ICD-11 gilt, dann muss der gesamte Kurs neu aufgestellt werden, bis dahin darf er bleiben.

So eine Arbeit ist wichtig und notwendig. Das Aufschreiben ebenfalls, so bekommen die Dinge eine andere Qualität, werden ernster, vertragartiger, sind festgehalten, keine Ausflüchte später möglich, keine Fehlinterpretation denkbar, denn alles wird von uns hier gemeinsam aufgeschrieben und  unterschrieben. So bekommen Absprachen, Entwicklungslinien einen anderen Charakter, finden wir.

Da unsere drei Tage unter dem Motto „Herr der Ringe“ stehen, werden wir uns zur Belohnung die Filme zu Gemüte führen. Dazu trinken wir literweise griechischen Bergtee aus dem Garten aus unseren zwei niegelnagelneuen Teetassen. Arbeit kann echt Spaß machen. Vor allem, wenn dabei Zukunftsweisendes wachsen darf.

Allen ein gutes, friedvolles, freudiges letztes Wochenende in 2018.