Uncategorized

Mittwochs-Nachdenk-Input

Wie schön war es am Montagabend. Es ist ja ein seltsames Gefühl, wenn man so in seine alte Grundschule geht, in der man exakt 50 Jahre zuvor das erste Mal gewesen ist. Dann kehrt man so in sein Heimatdorf zurück und keiner erkennt einen („früher bisch auch schlanker gwese!“). Mutig haben sich Menschen bei klirrendem Frost in halber Nacht aufgemacht zum Vortrag über „Froh zu sein“. Es hat total viel Spaß gemacht, denn alle saßen hellwach im Raum, haben ohne Murren und Knurren die Körperübungen mitgemacht und am Ende mussten wir – logisch bei dem Thema – miteinander singen. Igersheimer singen immer noch gern, das hat mich als Kind immer begeistert, denn der Gesangverein machte am 1. Mai stets im Morgengrauen startend einen Ausflug ins Grüne und da gings mit Sang und Klang durch den Wald. Ich fand das immer toll, denn es gibt ja kaum was, das mehr Spaß macht, als mit einem Rucksack mit Vesper singend durch einen Frühlingswald mit vielen Menschen zu gehen. Singen schenkt uns beste Stimmung (woher wohl der Begriff der Stimme stammt …), schafft Verbundenheit (durch Ausschüttung von Oxytocin, dem „Kuschelhormon“) und erleichtert auch lange, steinige Wege. Danke, Igersheim, für den Abend und auf Wiedersehen im Mai!

Am Sonntag wird es nach der Winterpause das erste Mal wieder Aufstellungen geben. Aufstellungen sind so eine wertschätzende, wunderbare Arbeit für Menschen und ihre Anliegen! Und doch gibt es viele Arten der Aufstellungsarbeit. Wir stellen stets in einem geschlossenen Kreis auf, keine Zuschauer. Eine feste Gruppe, die sich gut kennt. Auf das Thema, die Frage fokussiert im Sinne von „welche Ressourcen hat die Situation und was ist der nächste gute Schritt für das System?“. Dann kann Aufstellungsarbeit den Menschen stärken, bereichern, ihm Erkenntnisse vermitteln, aber auch aufzeigen, dass alles im System eine berechtigte Ansicht hat und wir unser eigenes Tortenstück sehen, aber im Überblick manches anders eingeschätzt werden kann – das entspannt, hilft und gibt Vertrauen, die Wege in Ruhe, Freundlichkeit und Wertschätzung weiterzugehen. Wer seine Frage, seine Familie, sein Arbeitsteam aufstellen mag – gern. Einfach bei mir melden, dann besprechen wir das.

Wer sich bei „Brautkleid bleibt Brautkleid“ schnell verhaspelt, nachts mit den Zähnen knirscht oder an Konzentrationsproblemen leidet, kanns ja mal mit Sprachspielen versuchen. Selbigen widmen wir nämlich unsere nächste GlücksWERKstatt und ich garantiere – wir werden ein bisschen lachen müssen. Griesgrame also bitte lieber daheim bleiben, es sei denn, es stünde ihnen der Sinn nach Blöd-Sinn. Dann jederzeit. Bitte anmelden, der Termin ist 19. Februar, 19.30 Uhr, 10 Euro.

Danke euch allen für euer Vertrauen, eure Teilnahme an Vorträgen, eure Anfragen für die Praxis und die Anmeldungen für Kurse und Seminare. Wir haben in diesem und nächsten Monat viele Neustarts und in manchen Kursen gibt es noch freie Plätze. Deiner?

Allen einen feinen Wochenteilungstag mit der Beweglichkeit des Merkurs.

Pötisch

Lebe lustig, lebe froh

wie der Mops im Haferstroh.

Aus dem Poesiealbum gemopst

Danke an Theresa für das Foto von Tobi, den wir alle immer noch vermissen mit seiner Feuerwehrmann- oder Froschwindel

Dienstags-Nachdenk-Input

Sonnenschein. Den bringe ich am Abend hoffentlich mit nach Igersheim, wenn das Thema „Froh zu sein bedarf es wenig“ heißt um 19.30 Uhr. Und am Dienstag mit nach Kitzingen in die alte Synagoge, dort heißt es um 19.30 Uhr „Selbst“ – was ist das unbekannte Selbst? Auch hier kann man sich einfach noch mit einklinken und bei der VHS Kitzingen anmelden.

Es ging am Sonntag auch wieder um die Frage nach der Vision. Ich habe daran gedacht, dass Menschen, die keine Vision haben, keinen Stern, unter den sie ihr Leben stellen, vermutlich oft wie hin- und hergeschleudert sind im Chaos des Lebens. Am Schleudergang ändert die Vision nichts, aber man hat wenigstens einen Leitstern, der einem auch in großer Dunkelheit den Weg weisen kann.

Ich glaube, wir haben nur einen einzigen Weg – den vom Ich zum Wir. Den vom Ego zum Miteinander. Den vom virtuellen Kontakt zur echten Menschenbegegnung. Mensch ist Mensch und nur im direkten Umgang miteinander wachsen, leben, lieben, gedeihen wir. Wir sind Menschen. Wir haben also Macken, Kanten, Fehler, sorgen uns, liegen voll daneben, sind manchmal echte Arschgeigen. Aber wir sind echt, authentisch, anfassbar. Wer sich also hinstellt in seinem nackten bloßen Menschsein, macht sich angreifbar, er zeigt, dass er verletzlich ist. Weiß, dass er alles ist außer perfekt. Dass er Fehler macht, weil wir daran lernen. Dass er sich irrt und sich total bescheuert verhält manchmal. Zurechtgestutzt werden muss und dann wieder gigantisch ins Kraut schießen darf. DAS ist doch das Leben, ihr lieben Leute da draußen. Es geht doch ums Menschsein, oder?

Bitte, bitte – lasst es uns miteinander wieder lernen, dieses Menschsein. Dieses Echtsein. Authentisch sein. 100 Prozent wir sein anstatt 20 Prozent Profilbild. Wie? Seid mit dabei, wenn wir uns im LebensKUNSTseminar um diese Fragen bemühen, um Körper, Seele, Geist, um das, was uns WIRKLICH bewegt, was uns in Bewegung bringt. Fragen wir uns gewagt „Was wärmt MEIN Herz?“ Weil es genau das ist, um das es auf diesem Planeten geht, dass wir Leidenschaft entwickeln für das, was wichtig ist. Was ist wichtig? Mensch. Natur. Gestalten dürfen. Sein. Keine ellenlangen sinnfreien to do Listen, sondern sein und daraus ergibt sich sehr wohl, was der nächste Schritt sein soll. Gehen wir miteinander. Gestalten wir die Welt. Schaffen wir wieder LebensRaum, in dem wir und alle anderen auch wachsen und gedeihen können. Erinnern wir uns an unseren Lebensauftrag. Erkennen wir unsere Vision. Wagen wir das Leben, bevor es vorbei ist. Es ist JETZT Zeit.

Allen einen tatkräftigen Marstag.

Tee oder Schokolade?

Tee erleuchtet den Verstand, schärft die Sinne, verleiht Leichtigkeit und Energie, vertreibt Langeweile und Verdruss.

Aus China

Zwar keinen Tee, aber dafür Schokolade hat Theresa fotografiert mit einer portugiesischen Leckerei auf ihrem Jakobsweg. Fein! Danke!

Montags-Nachdenk-Input

Spannend war es, der Rogerstag am Sonntag. Das ist ein herzwärmender Kurs, denn darin geht es um Respekt, Achtsamkeit, Wertschätzung, um Kommunikation und das Menschenbild des Therapeuten Carl Rogers. Es wird viel geübt in diesem Kurs, denn die Technik des Spiegels ist nicht so einfach – mit eigenen Worten ohne Wertung wiedergeben, was mein Gegenüber sagt, um sicherzustellen, dass ich richtig verstanden habe, was er meint und um dem Gegenüber auch die Möglichkeit zu geben, durch meine eigene Wortwahl seinen Inhalt neu zu erleben – oft tun sich hier schon neue Wege auf.

Wir haben über die Frage der Authentizität gesprochen und es war viel Raum für eigene Erfahrung, den Austausch. Auch das gemeinsame Essen macht die Kurstage schön, das miteinander Speisen und Plaudern führt vom „Lernstoff“ in den gelebten Alltag und wir merken – im Grunde ist da kein Unterschied, der Alltag IST der Lernstoff. Es gibt gute Tage, an denen es rund läuft, und es gibt jede Menge Tage, an denen wir uns an Jwala Gampers guten Satz erinnern: Ich bin ein Meister/eine Meisterin, die übt. Wir haben so viele Gelegenheiten zum Üben. Nicht alle haben wir uns freiwillig ausgesucht.

Am Montagabend geht es in Igersheim in der Grundschule um das Thema „Froh zu sein bedarf es wenig“, der Vortrag wurde um eine Woche verschoben, nachdem ich letzte Woche krank war. Ich freue mich auf alle, die noch mit dazukommen! Am Dienstagabend treffen wir uns dann in der Alten Synagoge zum „Selbst- …“-Abend. Wir werden ein bisschen Einführung zum Selbst, zum Ich, zum Ego haben, aber dann in einige Übungen einsteigen, die uns helfen sollen, uns auf liebevolle und achtsame Weise selbst in den Fokus zu nehmen und gut zu versorgen.

Dran denken: Der Frühbucherrabatt für angehende Heilpraktiker für Psychotherapie (Kursstart 15. März) endet bald!

Und die Anmeldeliste für die fünf Tage zur LebensKUNST ist offen. Bereit für ein spannendes Abenteuer und einen Reset für dein Leben? Fünf Tage lang kannst du prüfen, was noch trägt, dir taugt, was du ändern magst und wie das gelingen kann. Infos hier: www.seelengarten-krokauer.de/lebenskunst/

Im Hintergrund laufen derzeit die Arbeiten zu den neuen Ausgaben des Berliner Streem-Magazins und der neuen Holunderelfe. Streem wird kostenlos an Menschen ohne Wohnsitz gegeben und sie verkaufen das Heft zu dem Preis, den der Leser bereit ist zu zahlen und finanzieren mit dem Erlös im Winter oft eine Unterkunft im Warmen, Essen, Duschen, was gebraucht wird. Und die Holunderelfe ist das Heft für Waldelfen und alle Menschen, die sich für die Natur, für alte wunderbare Handarbeitstechniken, Naturfotografie und so vieles mehr interessieren. Ein Abo ist ein tolles Geschenk, denn jedes Heft ist eine Inspirationsquelle mit Anleitungen zum Ausprobieren. Macht euch also auf die Entdeckungreise!

Immer noch zum Wegschreien – der Clip zu Streem. Viel Spaß. Vergesst die Superbowlwerbung.

Seelische Richtübung für jeden Tag

Standhaft stelle ich mich ins Dasein

Sicher schreite ich die Lebensbahn

Kraft fließt mir ins Herz

Liebe hege ich im Wesenskern

Hoffnung präge ich in jedes Tun

Vertrauen lege ich in alles Denken

So will ich leben für und für.

Rudolf Steiner

Danke an Manuela für das tolle Bankfoto im Schnee.

Wochenend-Nachdenk-Input

Über Fontanes Einschätzung bezüglich unserer Erwartungen an Menschen bin ich gestolpert, als ich heute einen Anpfiff bekommen habe, weil ich nicht binnen kurzem auf eine Nachricht geantwortet habe in den Tagen, als ich krank war. Zum Glück kommt das extrem selten vor, dass ich etwas absagen muss wegen Krankheit, aber nachdem es seit einigen Jahren üblich ist, dass alle Menschen gern auch krank und Viren schleudernd irgendwo hingehen, anstatt daheim im Bett zu liegen, kommt es eben vor, denn ich kann mich irgendwann auch nicht mehr gegen die Massen wehren. Es hat mich erstaunt, dass von Patienten erwartet wird, dass sie Mails lesen und beantworten, wenn sie mit Fieber im Bett liegen. Ich werde es weiterhin so halten (sofern es notwendig ist, worauf ich nach dieser Woche keinen gesteigerten Wert lege), dass ich im Krankheitsfall eines mache – mich ins Bett lege und versuche, zu schlafen, bis alles wieder gut ist. Fertig. Ich lese weder Mails im Bett, weil ich noch immer kein Handy habe, ich latsche auch nicht ins Büro und rufe sie dann am PC ab und antworte, denn kranke Menschen brauchen weder Informationen über das Weltgeschehen noch müssen sie, während ihnen der Kopf platzt und sie hohes Fieber haben, irgendwelche klugen Antworten auf viele Fragen geben. Und ich glaube, es wäre sehr hilfreich, wenn kranke Menschen die wichtigste Medizin nähmen, die es dann gibt: Bettruhe. Viel Tee trinken und abwarten. Körper, Seele und Geist haben dann die Aufgabe, den Menschen wieder gesund zu machen und ihn wieder herzustellen. Da wäre alles, was ablenkt, für den Prozess massiv störend. Die Welt dreht sich übrigens unbeirrt weiter, auch wenn jemand krank im Bett liegt. Für das Weltgeschehen ist das gänzlich irrelevant. Wenn ich brav im Bett vor mich hinfiebere, geschieht auf dem Planeten das, was an dem Tag geschehen soll, ob ich jetzt irgendwo herumhopse oder eben nicht. Und alle wichtigen Informationen der versäumten drei Tage habe ich nachgelesen. Es war nicht viel.

Erwarten wir also bitte nicht von Menschen, dass sie nonstop erreichbar sind, nonstop antworten, auch krank großartige Leistungen abliefern, sondern machen wir das, was dann notwendig ist – schicken wir ihnen gute Gedanken und piepsen sie möglichst wenig an. Dann werden Kranke schneller genesen und dann ist für fast alle Fragen noch Zeit, sie zu klären. Und wenn ich als Therapeut meinen Klienten solche Dinge ans Herz lege, bedeutet es übrigens auch, dass ich mich selbst daran halte. Eins der Prinzipien, die ich hege und pflege.

Wer am LebensKUNSTseminar mitmachen mag, bitte anmelden. Wir haben nicht so viele Plätze und die ersten Anmeldungen sind eingetrudelt. Alle Tage sind einem Oberthema gewidmet und wir freuen uns so sehr darauf!

Wer sich für Kurse, Vorträge, Ausbildungen etc. interessiert, hat es übrigens seit gestern auf der Homepage jetzt noch einfacher. Bei allen Kursen findet ihr jetzt einen Button, über den ihr euch entweder direkt anmelden oder direkt Infomaterial anfordern könnt.

Wer die beiden nächsten Dienstage, 5. und 12. 2., in Kitzingen beim Seminar ab 19.30 Uhr in der Alten Synagoge mit dabei sein mag rund um „Selbst … respekt bis Liebe“ – gern, dann direkt bitte bei der VHS Kitzingen anmelden. Ich freu mich sehr, das werden zwei tolle Abende.

Beachtet auch bitte, dass der Frühbucherrabatt für den nächsten Heilpraktikerkurs (beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie) bald endet. Wer ab 15. März mit im Boot sein möchte und sich die Grundlagen für einen der wunderbarsten Berufe aneignen mag, ist herzlich willkommen.

Allen ein gesundes, möglichst entspanntes und erfreuliches Wochenende!

Von Beeren und Menschen

Wenn man älter wird, so lernt man eben einsehen, dass man von einem Menschen nicht alles verlangen kann und dass man zufrieden sein muss, wenn ein Weinstock Trauben trägt. In jüngeren Jahren verlangt man auch noch Erd- und Himbeeren dazu.

Theodor Fontane

Danke an Theresa für das Foto vom letzten Juni – zum Vorfreuen lecker.

Freitags-Nachdenk-Input

Im Grunde könnte man sein ganzes Leben der Betrachtung des Himmels widmen und es wäre einem genauso wenig langweilig wie bei der Betrachtung des Meeres. Nichts ist faszinierender als die Natur und der Wandel in ihr.

In viel kleineren Schritten wandelt sich der Mensch. Wächst, wird erwachsen, bekommt Falten und graue Haare, wird wieder klein und klapprig. In noch kleineren Schritten wandelt sich das Herz des Menschen, sein Fühlen, seine Seele. So oft nimmt die Seele die Farbe unseres Alltags an, diese Mischung aus Tristesse und Betroffenheit, nicht mehr genau hinschauen und „kenn ich alles schon, ist langweilig“ – dabei wäre jede Sekunde ein neuer Mensch zu entdecken, so, wie keine Welle einer anderen gleicht und alle das Meer sind und doch Millionen Tropfen.

Wir schauen hin, ohne wahrzunehmen, weil wir unser Bild vom anderen nicht updaten. Wir updaten dauernd alles, aus lauter Angst, sonst nicht mehr kompatibel zu sein mit der Mitwelt. Aber unsere Vorstellungen vom Gegenüber updaten wir nicht, sondern tragen das Stereotyp unserer einmal gefassten Meinung vor uns her. Schade und wie stark am Individuum vorbeigehend. Bleiben wir offen, neugierig, fern jeden Urteils, betrachten wir unsere Gegenüber stets so, als wären sie niegelnagelneu wie Venus dem Meerschaum entstiegen und wir sind gespannt, was sie mitgebracht hat von der Urheimat. Dann entdecken wir die neue Falte im Gesicht, aber auch die neue Tiefe einer Erkenntnis, eine Wandlung in vormals vielleicht fester Haltung, ein wenig mehr Schwung und Leichtigkeit im vorab Festgefahrenen. Und in der Rückmeldung unserer Wahrnehmung ermutigen wir das Gegenüber, weiter in die innere Bewegung zu kommen – Offenheit entsteht.

Ich würde mich sehr, sehr freuen, wenn wir uns in diesem Jahr gemeinsam mit mutigen, neugierigen, gespannten, am Menschen interessierten Wanderern auf den Weg machen und fünf Tage LebensKUNSTseminar ab 23. Februar miteinander gehen. Fünf Tage, die nur uns gehören. Fünf Tage Kraft schöpfen. Alte Muster überdenken und aussortieren. Lachen. Fragen. Uns bewegen, miteinander essen und trinken. Wahrnehmen, beobachten, still sein und singen. Uns wieder daran erinnern, wie das nochmal geht, das Menschsein. Wir haben nur dieses eine Leben – warum nutzen wir es dann nicht und geben der Welt die beste Version des Menschen, der wir sein können? Haben wir denn vergessen, wer wir alle mal sein wollten? Sind wir schon „so alt“, dass wir es nicht mehr wagen? Das glaube ich nicht. Also, machen wir uns „ab uff’d Sogge“, wie die Schweizer sagen. Entdecken wir uns neu. Das könnte die beste Entdeckung des Jahres werden. Mehr Infos hier: www.seelengarten-krokauer.de/lebenskunst/

Allen einen feinen Freitag und ein entdeckungsfreudiges Wochenende. Auf der Homepage hat sich wieder Einiges für euch getan. Willkommen bei Freunden!

Herzensgruß!

Ein gutes Herz

Ein unerschütterliches Herz den Dingen gegenüber, die von außen kommen; ein rechtschaffenes in den Dingen, die von dir abhängen.

Marc Aurel

Danke an Steffi für das Leuchten, das unseren ganzen Tag hell machen kann!

Dienstag-bis-Donnerstag-Nachdenk-Input

Ein bisschen Kranksein – hm. Ich kann gut darauf verzichten, vor allem, wenn ich dafür einen Vortrag und mehrere wichtige Kliententermine absagen muss. Aber es nutzt alles nix. Vergleiche ich meine Kalender, stelle ich fest, dass ich alle paar Jahre Ende Januar für drei, vier Tage einfach umkippe. Es kommt nix rum, kein Schnupfen, kein sonstwas. Das erste Mal hatte ich sowas mit 21 nach einer krassen Überarbeitungsphase, da schlief ich bei damals noch netten 40,5 Grad Fieber drei Tage durch, stand auf und war genesen. In Erinnerung an die Stadt, in der mich das befiel, nannte ich das ungewöhnliche Leiden „Wertheim-Fieber“. Seit da heißt es bei uns so, wenn ich aus gänzlich unbekannten Gründen drei Tage durchschlafe, wobei das mächtig übertrieben ist, ich lerne dann mal wieder jeden Knochen einzeln kennen und habe das Gefühl, ein Foltergerät um den Kopf gespannt zu haben, also wache ich dauernd auf zwischen Frieren und Schmerzen, aber es kommt eben kein Infekt dabei raus. Und jedes, wirklich jedes Mal weiß ich, dass es kommt, denn es kündigt sich Monate vorher an. Der Vortrag konnte auf nächsten Montag verschoben werden, die Praxistermine auch, es findet sich alles. Und ich gebe mir einen weiteren Tag im Bett mit Wärmflasche und weiß, dass Herr Virchow schon das Passende gemeint hat mit dem Kranksein, auch wenn ich das gar nicht gut finde. Und wundere mich, was die Natur alles draufhat.

Deshalb ein herzlicher Gruß an alle Patienten, gute Besserung euch und Herzensgrüße den Gesunden, dass sie es bleiben. Phönixe müssen ab und an mal alles abgeben, damit sie wieder auferstehen. Und nicht wundern – bis Donnerstag ist Ruhe um Karton, damit es Freitag wieder starten kann mit allen Kursen.

Dienstags-Nachdenk-Input

Wenn der Sturm ein Dach abdeckt, löst das Angst aus. Unser Haus betrachten wir als sicheren, geschützten und hilfreichen Ort. Dass wir daheim schlimme Dinge erleben können, ist eine sehr problematische Erfahrung, weil uns unser Rückzugsgebiet fehlt. Kommen aber solche Erlebnisse zeitgleich mit einer Trennung und Todesfällen lieber Menschen, ist das dann wie ein Tsunami, der die Grundfesten des Lebens mit sich reißt. Wie gelingt es dann, sich wieder aufzustellen, erneut Hoffnung zu schöpfen und neu anzufangen? Es sind manchmal keine einfachen Fragen, mit denen die Menschen in die Sprechstunde kommen. Das Leben kann Menschen gewaltig durcheinanderwirbeln und sie massiv beuteln. Respekt vor dem Wunder Mensch, der auch sehr negative Ereignisse im Leben überstehen kann, der sich wieder der Schönheit der Welt, der Liebe, dem Vertrauen öffnen kann, denn es gibt nicht nur posttraumatische Störungen, sondern auch posttraumatisches Wachstum. Wenn es gelingt, die ganz schweren Tage des Lebens in die Biografie einzugliedern und vielleicht mit weitem Abstand rückblickend sagen zu können – ohne dieses Ereignis oder diese Ereignisse wäre  ich vermutlich ein anderer Mensch, ist etwas geschehen, was wir mit Resilienz bezeichnen. Eigentlich meint Resilienz die Eigenschaft eines Stoffes, nach einer Einwirkung wieder in den Ausgangszustand zurückzugehen. Ein resilienter Mensch geht ins Leben zurück, aber sicher nicht in seinen Ausgangszustand, sondern in ein verwandeltes Sein. Wir alle haben Möglichkeiten zur Resilienz, Tendenzen, das Wachstum in uns zu fördern, Mut entsteht, wenn er gebraucht wird. Ich finde, das ist tröstlich und ermutigend. Menschen zu erleben, die aus Krisen stark hervorgehen, über sich hinauswachsen und zwar ganz normale Menschen, keine Überwesen. Großartig, was Menschen vermögen. Wir dürfen also alle ein bisschen mehr Vertrauen ins Leben entwickeln, oder?

Allen einen sturmfreien, ruhigen und geschützten Tag mit jeder Menge Ermutigung und Freude.

Kühn handeln

Fang heute an, kühn zu handeln! In dem Moment, wo du dich einer Sache wirklich verschreibst,
rückt der Himmel in deine Reichweite.

Johann Wolfgang von Goethe

Danke an Steffi für dieses unglaubliche Blau