Es stürmt ums Haus herum und endlich regnet es. Das ist so gut für den Garten. Theoretisch müsste es nun mehrere Wochen durchregnen, damit wir den Sommer ein wenig aufholen können.
Mein Blick fällt auf das wunderzarte Sign von Jwala Gamper in meinem Kalender: „ausgesorgt“. Ausgesorgt haben, heißt, wie ein Eichhörnchen seine Nüsse rechtzeitig ins Trockene gebracht zu haben, damit der Winter kommen kann. Es heißt, dass es nicht not-wendig ist, sich weiter Sorgen zu machen, weil die Dinge sind, wie sie sind und wir uns einfügen dürfen in das, was nicht änderbar ist und uns ändernd engagieren dürfen, wo wir etwas bewirken können (und das ist wesentlich mehr als wir meinen). Ausgesorgt im Sinne von „mach dir keine Sorgen“ oder „du darfst die Sorgen loslassen“. Wie gut ist dieser Gedanke, denn wir alle tragen jeden Tag viele Sorgen durch die Welt, ich sehe es an den niedergebeugten Gestalten, den nach unten hängenden Mundwinkeln und der Schwere, die ich berichtet bekomme.
Legen wir also ruhig mal unsere Sorgen weg und beschließen, für den Tag ausgesorgt zu haben und uns dem Leben zu widmen. Dann können wir uns auch an den Gedanken von Goethe halten: „Habt die Courage, euch den Eindrücken hinzugeben, euch ergötzen zu lassen, euch rühren zu lassen, euch erheben zu lassen, ja euch belehren und zu etwas Großem entflammen und ermutigen zu lassen.“ Auf diesen Spruch fiel mein Auge ebenfalls heute, als ich, am Schreibtisch sitzend, über die Abschlusssprüche für die Cardea-2-Absolventen nachdachte, von denen jeder seinen eigenen Meditationsspruch bekommen wird am Samstag. So viel kann ich sagen: bezüglich der Suche nach dem geeigneten Spruch habe ich – ausgesorgt.
Allen einen ebenfalls ausgesorgten Marstag.