Die Antwort ist manchmal auf Fragen einfach nein. Nein, weil gerade vielleicht wirklich keine Luft nach oben mehr ist. Nein, weil gerade andere Dinge im Vordergrund stehen und Nein nicht bedeutet „du bist nicht wichtig“, sondern: „Ich habe mir das Nein überlegt und es ist ein Nein, sonst nichts.“
Jedes Nein nach Außen ist ein Ja zu anderen Dingen, die gerade Priorität haben und es muss auch nicht begründet werden, warum wir manche Sachen nicht für andere machen. Etwas, das jemand einfach googlen kann, muss ich nicht für jemanden nachschlagen. Wenn bei mir selbst die Hütte brennt, muss ich nicht ans Telefon gehen, nur weil es permanent klingelt. Es ist kein persönlicher Affront, wenn ich höflich nach 10 (!) Minuten, in denen jemand einfach nach dem Abnehmen des Hörers ohne Punkt und Komma ins Telefon redet, darauf hinweise, dass ich jetzt für Gespräche keine Zeit habe, aber gern einen Termin vereinbare. „Wie, Termin, ich will dir doch nur erzählen, dass …“. Ja. In Ordnung. Kann nur sein, dass ich gerade weder Zeit noch Nerven für ein Telefonat habe. Haben wir einen Termin vereinbart, bin ich 100% für die Person am Apparat.
Ein Nein ist weder unhöflich noch unangemessen noch unfreundlich. Es bedeutet nur: Im Moment kann ich leider nicht für dich so dasein, wie du das gern hättest, aber ich sage dir, wann das möglich ist. Eine Grenze ziehen bedeutet weder gemein sein noch jemanden nicht zu mögen, es bedeutet einfach nur: gerade geht es nicht, lass uns kurz die Möglichkeiten durchgehen.
Allen heute gute Jas und Neins.
Der Goetheanumsgarten ist immer schön. Egal, wann.