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Mondnacht

Mondnacht

Es war, als hätt’ der Himmel

Die Erde still geküsst,

Dass sie im Blütenschimmer

Von ihm nun träumen müsst’.

Die Luft ging durch die Felder,

Die Ähren wogten sacht,

Es rauschten leis’ die Wälder,

So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte

Weit ihre Flügel aus,

Flog durch die stillen Lande,

Als flöge sie nach Haus.

Joseph von Eichendorff, 1837 erstmals veröffentlicht

Stephanie hat den Vollmond im Bild festgehalten. Danke dir!

Von Herzen DANKESCHÖN

Von ganzem Herzen DANKE an alle, die an mich so liebevoll gedacht haben, mir geschrieben, gemailt und aufs Band gesprochen, mir über die sozialen Medien Grüße geschickt, für mich gemalt, gebastelt, gebacken und Blumen organisiert haben. Ich freue mich über jeden Gruß und jede liebe Nachricht. So viel Wertschätzung!

Der Rest des Tages aufgrund der innerfamiliären Herausforderungen ohne Worte. Freude und Chaos liegen oft eng beisammen.

DANKE an euch alle. You made my day.

 

Blumenfreude pur!

Worst case

Manche Worst-Case-Szenarien stellt man sich vor, bis der Fall eintritt. Das war am Sonntag so. Wir sind mitten im Kurs und bekommen nicht mit, dass das Telefon klingelt. In der Pause sehe ich viele Anrufe, blinkendes Display auf dem AB. Der Vater ist gestürzt, hat den Notfall ausgelöst, Abtransport ins Krankenhaus und der behinderte Bruder sitzt verwirrt allein daheim im Pflegebett ohne Frühstück und frische Windel.

Es läuft die Maschinerie an. Der andere Bruder wurde vom Notdienst erreicht und hat sich in München ins Auto gesetzt. Das ist dann erstmal abgeraucht, worauf die Partnerin eingesprungen ist und fährt (rund vier Stunden). Die Sozialstation stellt netterweise zwei Stunden eine Kollegin beim Bruder ab. Nach dem Kurs rase ich hin. Wir bringen erstmal Wäsche in die Klinik und versuchen, herauszufinden, was los ist: es ist nix gebrochen, kein Herzinfarkt, kein Schlaganfall.

Der Bruder kann ein paar Tage Homeoffice machen. Der Fall, an dem wir seit dem Tod der Mutter mit unserem uneinsichtigen Vater arbeiten, ist da. Zwei Jahre Weigerung, eine Heimunterbringung anzustreben, nun müssten wir in einer Woche einen Platz für zwei Menschen finden gegen den Willen des Vaters, der das ablehnt. Fix endet die Homeofficezeit beim Bruder und mein Vater kann den behinderten Bruder nicht mehr versorgen, er hat es sich mit allen Sozialstationen und Helfern vergrätzt. Lösung – Pflegebett in unserem Wohnzimmer, das Homeoffice für Christoph ist und Esszimmer, wenn wir Wochenendkurse haben? Wie packe ich den Pflegeaufwand in den Alltag?  Was wird mit dem Vater? Pflegedienste nutzen nix bei schwerst geistig behinderten, autistischen und hospitalisierten Menschen, die dreimal am Tag Einmalkatheter brauchen, Dauerkatheter sofort rausreißen und wechselnde Betreuung nicht vertragen. Wir räumen seit Monaten in Gedanken unser Wohnzimmer um und das Leben zur Seite. Mal schauen, welche Lösungen sich finden.

 

Wenn Sand wie Wellen aussieht – Beate schickt das Wüstenfoto. Krass, oder? Danke für das Bild!

Herz haben

Habe ein Herz, das nie hart wird; ein Temperament, das nie müde wird; und eine Berührung, die niemals weh tut.

Charles Dickens, 1812–1870

Stärkung, von Gabriele fotografiert! Danke für dein Bild!

Nach-denklich

Manche Wochenenden sind vielfältig. Den Samstag nutzten wir zum Filmen und mal. Mutig haben wir uns dann ins Kino verfrachtet – Tár.

Mahlers 5. Sinfonie als Musikthema, von der Mahler 1905 schrieb: „Die Fünfte ist ein verfluchtes Werk. Niemand capiert sie.“ Todd Fields Film mit Cate Blanchett in der Hauptrolle fühlt sich manchmal bedrückend an. Eine Meisterleistung von Blanchett und ein Film, der uns lange wachgehalten hat. Wer hat was wahrgenommen, interpretiert? Selten haben wir über einen Film so intensiv gesprochen wie über diesen und Mahlers Zitat über seine Sinfonie könnte stellenweise auch über dem andeutungsreichen Film stehen, der voll ist mit Querverweisen, Geheimnissen und langen Einstellungen von Fahrten in menschenleeren Tunneln.

Der Sonntag war dann der Einführung in den Buddhismus im Seminar gewidmet – einer meiner Lieblingskurstage.

Die Woche wird spannend, viele Menschen werden mir begegnen und ich weiß, wie schwer die Themen sind, die Menschen gerade umtreiben am Ende der Winterzeit, wenn die Hoffnung auf warme Sonnenstrahlen größer wird.

 

Stephanie nimmt uns in einen wunderbaren Frühlingsmorgen mit. Danke für dein Foto!

Vom Leben lernen

Filmtag heute und morgen Kurstag – ich freue mich. Weniger der Bagger, der ausgerechnet heute vor dem Fenster lärmt (nachdem die gesamte Woche auf der nachbarlichen Baustelle Ruhe war). Manchmal ereilt mich die Sehnsucht nach Ruhe im Außen, was freilich ein frommer Wunsch ist.

Das Thema morgen ist die Einführung in den Buddhismus, damit die Seminarteilnehmenden verstehen, was die Grundlagen von Achtsamkeit sind und worauf die Übungen fußen. Zudem finde ich es immer wieder spannend, auch Biographien im Kurs mit drinzuhaben, so werden die angehenden Cardea-Therapeut:innen und Cardea-Coach:innen nicht nur mit dem Leben und Werk von Carl Rogers vertraut gemacht, sondern die Therapeut:innen lernen auch intensiv Virginia Satir und Milton  Erickson kennen, das Leben von Albert Ellis und anderen. Wenn wir in die Lebensgeschichten von Menschen schauen, verstehen wir leichter, wieso sie einen bestimmten Lebensweg eingeschlagen, Techniken in der Arbeit mit Menschen entwickelt und sich einen speziellen Blick auf die Welt erarbeitet haben. Wir erkennen dann auch leichter den Wert unserer eigenen Biographie, das, was wir ins Leben „hineinschreiben“, was uns formt und zum Wachstum herausfordert.

 

Anna hat diesen wunderbaren See mit dieser erstaunlichen einzelnen Wolke entdeckt. Danke für das Bild. Ruhe zum Anschauen, tut gut.

Schief gegangen

Manchmal geht viel schief. Eigentlich hätten wir jetzt die Photovoltaikanlage auf dem Dach, doch die Monteure konnten nicht kommen. Verschoben um Wochen. Das ist deshalb so ärgerlich, weil wir zwei Tage freigeschaufelt haben, damit die Handwerker aufs Dach können und die gesamte Terminplanung im Eimer war. Dass sich was verschiebt und umgeändert werden muss, liegt oft auch am Wetter und anderem, was man nicht ändern kann, ist auch nicht das Thema. Das Problem ist nicht vorhandene Kommunikation.

So ist es auch in unseren Beziehungen oft – wir kommunizieren zu wenig vom Wesentlichen und zu viel von dem, was nicht weiterbringt. Das, was wir wirklich meinen, wagen wir oft nicht zu sagen und unterstellen damit unseren Gesprächspartnern, dass sie die Wahrheit offenbar nicht ertragen können. Damit tun wir manchem Unrecht. Ins Gespräch gehen, sich austauschen ist wichtig! Es gibt wenig, worüber man nicht sprechen kann. Auch wenn wirklicher Mist passiert: Mund auf, offen darüber reden. Scheitern gehört zum Lernen, Misserfolge sind normal, nur legt unsere Showwelt nahe, dass bei anderen alles glatt geht, funktioniert, die Beziehungen megaschön sind, die Locations zum Urlauben erste Sahne und der Rest nur super ist. Nix ist nur super und das reale Leben ist keine im Studio abgemischte Soundversion, sondern unplugged mal voll daneben. Kein Grund zur Panik. Neu sortieren, aufstehen, weitergehen.

 

Allen einen hoffentlich freundlichen Freitag.

 

Die Geduld, die der Buddha hier ausstrahlt, ist manchmal von mir sehr weit entfernt.

Unnennbare Zärtlichkeit

Er sah nichts als die blaue Blume, und er betrachtete sie lange mit unnennbarer Zärtlichkeit.

Novalis (1772–1801), in: Heinrich von Ofterdingen.

Anna hat bei einer Wanderung in dieser Woche diese zauberhaften Schönheiten entdeckt. Danke für dein Foto!

Vorfreude

Ich freue mich so! Ich bin von einem lieben Herzensmenschen eingeladen ins Ballett. Das erste Mal in der Blauen Halle für mich, der Außenspielstätte des Theaters. Alice im Wunderland. Das wird großartig. Viele Jahre meiner Kindheit waren vom Ballett geprägt, denn ich habe eine hervorragende ganz klassische Ballettausbildung genossen, 13 Jahre lang, von einer sehr strengen Ballettmeisterin alter Schule, die uns die großen Choreographien nahegebracht hat. Ich muss nur die ersten Töne hören, schon weiß der Körper, was drankommt, das finde ich nach Jahrzehnten, die dazwischenliegen, sehr spannend.

Ich hatte mit drei den ersten Unterricht, bald kamen Spitzenschuhe, am Ende stand American Tap Dance. Da wir ein musischer Haushalt sind (außer mir spielen alle mehrere Instrumente), ist die Umsetzung von Klang in Körpersprache etwas Vertrautes. Musik erlebe ich als Bewegung, es fasziniert mich, wenn ein Choreograph Werke von Bach in Tanz umsetzt.

Ein Instrument und eine Sportart lernen waren in der Erziehung unserer Kinder wesentlich. Der Grund: So werden Fähigkeiten geschult, die das Leben leichter machen wie Ausdauer, Geduld, Üben, auch wenn sich nicht schnell Erfolge zeigen, aufeinander lauschen, als es in die Orchester- und Ensemblearbeit ging, den Körper gut ergreifen, Stress durch Bewegung abbauen und Ausdrucksmöglichkeiten finden, die jenseits der Sprache liegen.

Allen einen Tag voller Musik und AkzepTANZ.

 

Aus Einzelkindzeiten mit den Eltern und meinem blauen Vichykarokleid, von Oma genäht. Im gleichen Jahr hatte ich meine erste Ballettaufführung als (was sonst) Schneeflocke.

Tanze!

Du musst tanzen, als gäbe es niemanden, der zuschaut. Liebe, als würdest du niemals verletzt werden. Singe, als würde niemand zuhören. Und lebe, als wäre es der Himmel auf Erden.

William W. Purkey

Diese Wendeltreppe, die Silke fotografiert hat, stammt aus dem Schloss in Bad Mergentheim – dort war meine Ballettschule untergebracht. Als Kind habe ich stundenlang nach oben geschaut, weil ich dachte, dass man wirklich die Sonne sieht.

Was brauchen Familien?

Ein wunderbarer Vortragsabend im Kindergarten mit einer interessierte Gruppe über die Herausforderungen des Elternseins. Wir haben den Bogen gespannt vom Säugling bis zum Schulkind, vom Liebespaar zur Familie und den Problemen, die den Alltag zum Abenteuer machen können.

Was brauchen Kinder? Was brauchen Eltern? Was brauchen Familien, damit sie ihre Aufgaben gut bewältigen und in ihrer Kraft bleiben? Thema waren auch Infekte im Kindesalter. 12-14 pro Jahr gelten als normal, das stellt berufstätige Eltern und Einrichtungen vor Probleme. Wir haben angeschaut, warum das Training des Immunsystems für eine lebenslange Gesundheit wichtig ist und welche Hacks helfen wie Wadenwickel und andere einfache Möglichkeiten.

Elternsein ist mit Unsicherheit verbunden. Die Sorge, alles richtig zu machen, dem Kind den besten Start ins Leben zu ermöglichen, konfrontiert werden mit Fähigkeiten/Grenzen des Kindes, der Partnerschaft, der eigenen Geduld ist nicht leicht. Eltern brauchen Ermutigung und Unterstützung, Kinder großziehen und gut in die Welt schicken ist DIE Masteraufgabe. Das gilt für Eltern, die ihr Bestes geben, ebenso für alle, die Kinder begleiten als Erziehende, Lehrende, als Menschen. Heranwachsende zu ermutigen, die Zukunft als großartige Chance zu begreifen und nicht als Horrorszenario zur Rettung der Menschheit ist die Kunst, der sich jeden Tag viele verschreiben. Respekt und Wertschätzung!

 

Kinder brauchen Gelegenheit zu Bewegung, Spiel, dazu gehört, sich richtig dreckig machen zu dürfen. Sinnesschulung ist die zentrale Aufgabe der Kinder im ersten Jahrsiebt, damit sie Kräfte ausbilden, die ihnen als Schulkinder erst Denken möglich machen. Danke für dein Bild, Ursula!

Kinder sind Zukunft

Kinder sind immer Zukunft. Unsere Aufgabe als Elterngeneration – ihnen helfen, die Welt weiter als Wunder zu erhalten und die Herausforderungen kreativ bewältigen zu können, indem wir sie zum Entdecken  einladen.

 

Ursula hat das Kinderfoto geschickt. Danke!