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Stapelkrise

Steine aufeinanderstapeln kann hochkompliziert sein. Kinder lernen dabei mehr über Statik als beim Aufeinandersetzen von Holzklötzchen.

Stapeln scheint uns Menschen zu liegen, wir stapeln gern. Ordentlich Kleidung im Schrank. Bücher. Rechnungen. Geschirr im Schrank. Vorräte.

Wir stapeln auch, wenn es uns nur begrenzt gut tut. So neigen wir dazu, wenn viel los ist, viel anderes anzufangen, drüberzuschichten und zu glauben, dann wäre das unten liegende Thema wie von allein gelöst. Wir stapeln negative Erinnerungen. Bei Problemen listen wir die komplette Reihe vor unseren Augen auf und blasen das Einzelthema zu einem gigantischen unlösbaren Knoten auf. Zudem stapeln wir im außen Krisen. Pandemie, Krieg, Klima, Erdbeben. Wir erkennen – die Welt ist gleichzeitiger mit ihren Herausforderungen und die platzen auf allen Ebenen über uns herein.

Wir erkennen auch: Perfekte Lösungen wird es bei (so/zu) vielen Bällen im Spiel nicht geben, da fällt immer mal einer runter und wir müssen einen neuen einbringen. Wir machen den ersten möglichen Schritt und schauen, was der nächste mögliche sein wird. Wir brauchen Gemeinschaft, denn Probleme lassen sich mit mehr beteiligten Köpfen und Herzen besser und auf mehr Ebenen lösen. Wir dürfen uns daran erinnern, „wie der Bauer die Klöß isst“ – einen nach dem anderen. Wichtiges zuerst und dann weiter. Nicht in die Höhe stapeln, sondern übersichtlich auslegen und mit möglichst unterschiedlich besetzten Teams die Herausforderungen angehen, denn die besten Ideen kommen oft von jemandem, der „keinen Plan hat“ und deshalb ganz unverfälscht auf alles schaut.

In diesem Sinne ein Wochenende, an dem nur Pancakes gestapelt werden.

 

Danke an Annemaries Foto aus dem Theilheimer Steingarten.

Waldwege

Im Walde zwei Wege boten sich mir dar und ich ging den, der weniger betreten war – und das veränderte mein Leben.

Walt Whitman, 1819 – 1892

Stephanie geht im Wald auch gern die weniger betretenen Wege, doch auch da finden sich die Spuren der Zivilisation.

Gartenvorfreude

Zack, Woche fast um. Eine von rund 4000, die wir leben. Krass, oder? Die Tage werden spürbar länger, das Wetter verändert sich, so fühlt es sich zumindest an. Nun sieht man, was der Winter für Spuren im Garten und auf den Fenstern hinterlassen hat. Das hat er auch in den Seelen der Menschen und die letzten drei Jahre in allen Menschen. Jetzt ist es Zeit, auf das Immunsystem gut acht zu geben, denn die Kräfte werden weniger nach den dunklen Monaten, ein Infekt macht sich schneller breit.

Die Natur kennt viele Pflanzen, die uns gut unterstützen. Und wer jetzt über die Aussaaten im Garten nachdenkt, die in wenigen Wochen beginnen, kann sich Kapuzinerkressesamen besorgen, denn das ist ein altes Mittel, das gut für das Immunsystem ist, ebenso wie Echinacea und Meerettich. Sie wurden in alten Zeiten eingesetzt, wo wir heute über Antibiose nachdenken. Sprossen lassen sich auch im Winter leicht auf der Fensterbank ziehen, ebenso wie Kräuter, die sich auch trocknen oder einfrieren lassen. Ein bisschen frisches Grün sieht nicht nur schön aus, sondern bringt auch wichtige Vitalstoffe in den Körper.

Nicht mal die Hälfte der Haushalte in Deutschland kocht Mittagessen. Die meisten essen in Kantinen, Schulküchen und unterwegs. Erstaunlich. Das selbstgekochte Essen ist uns wichtig, wir wollen wissen, was wir auf dem Teller haben. Das beginnt mit der Frage, wie es angebaut ist und endet mit dem Genießen bei einer Mahl-Zeit. Das ist für uns ein Geschenk an Lebensqualität.

Allen einen schönen Venustag und ein vielleicht kochfreudiges Wochenende.

 

Erste frische Blumen zeigen sich im Wald an geschützten Stellen. Ursula hat sie entdeckt. Danke!

Nicht viel

Ohne Fastnachtstanz und Mummenspiel ist im Februar auch nicht viel.

Johann Wolfgang von Goethe

Wer genau schaut, entdeckt durchaus schon den ersten blühenden Huflattich! Danke an Ursula für dein Foto.

Du bist eine Wundertüte!

Ein wunderschöner Abend am Dienstag mit rund 50 Menschen in der Alten Synagoge in Kitzingen beim Vortrag über Glaubenssätze. Das Thema bewegt uns Menschen, denn Glaubenssätze sind wie der Keller unseres Lebenshauses. Ist das ein stabiles, positives Fundament, trägt es uns das Leben lang wunderbar, doch besteht es aus toxischen Bestandteilen, kann es das Leben nach und nach zerstören.

Schön, dass Menschen aus allen Generationen da waren, die nach dem Vortrag ins Gespräch gekommen sind. Solche Angebote dienen nicht nur der Vermittlung von Wissen, sondern sind Kontaktmöglichkeiten, zum Entdecken von Menschen, die sich ähnliche Fragen stellen und Begegnungen, die ermutigen. Ich mag es gern, wenn wir tiefgehende Themen haben, dass wir zwischendurch viel Freude und genug zum Lachen haben. Ich wünsche mir, dass uns allen immer wieder bewusst wird, dass wir sehr wohl in der Lage sind, vieles in unserem Leben auf andere Wege zu bringen, wenn wir wissen, wie das geht, denn wir sind Wundertüten,  Schatzkisten, die wir manchmal tragischerweise weder öffnen noch auspacken.

Was möchtest du heute in deiner Wundertüte aus den Tiefen deiner Seele zeigen? Wo entdeckst du heute in deinem Alltag, wie immer er auch geartetet sein mag, etwas, das dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert? Wem magst du es schenken?

Einen fröhlichen Jupitertag heute für dich und alle Menschen, mit denen du heute in Kontakt kommen wirst.

 

Sonja hat Karl Valentins Spruch auf einem Tor entdeckt und fotografiert. Danke für dieses Bild!

Psychologische Sicherheit

Spannend, welche Themen derzeit von Teams gewünscht werden – Grenzen als Thema in Kinderkrippe und Kindergarten, Kommunikation mit Eltern im Kindergarten, Zukunft der Pflege in Anbetracht der Babyboomer in einem Pflegedienstteam. Zentrales Thema ist und bleibt in Teams die Kommunikation, der Umgang mit Konflikten, Abgrenzung und Zukunft der Arbeit.

Psychologische Sicherheit gilt es zu erinnern: Fehler dürfen gemacht und als Grundlage für Lernprozesse gesehen werden, nicht warten auf die perfekte Lösung, sondern agil anfangen und unterwegs dazuholen, was nötig ist, Prototypen entwickeln und testen, weil es eben nicht die ultimativ richtige Lösung aus dem Stand heraus gibt. Im Team sagen können, was man denkt, ohne Gefahr von Angriff, Niedermachen und Mobbing. Austausch und Selbstreflektion. Damit ist nicht gemeint, dass alle in Form von Gruppenkuscheln jeden Konflikt niederlächeln, sondern sich Themen auf gute, klare und strukturierte Weise stellen und jeder gehört wird.

Ich glaube, es geht überall um das Gefühl der psychologischen Sicherheit, wir könnten das auch beschreiben als: Ich bin wertgeschätzt, gesehen, angenommen. Ich darf Fehler machen, muss dann jedoch dafür sorgen, dass daraus gelernt wird und ich kann Ideen einbringen, auch bei Themen, bei denen ich vielleicht nicht direkt betroffen bin, denn von außen sieht man manches klarer.

Man könnte es so runterbrechen: Kopf einschalten, Herz öffnen, Hände zum Tun bereithalten. Ohren auf, um zu lauschen, Mund zu, um nicht zu verurteilen, werten und platt zu walzen. Mund auf, wenn Wichtiges gesagt werden will. Lächeln nicht vergessen und lauschen, lauschen, lauschen, präsent sein und sich klarmachen: Der Mensch, der gerade vor mir steht, ist die wichtigste Person in diesem Moment. Mehr Mut. Mehr Freude. Mehr Klarheit. Mehr Ruhe.

Allen einen bewegenden Merkurtag.

 

Diesen Anblick würde ich mir an vielen Orten wünschen. Bienenstöcke in der Natur, herrlich. Danke an Sigrid für dein Foto!

Was sind deine Glaubenssätze?

Manche Wochenenden rasen schnell vorbei wie dieses. Nachdem die angehenden Heilpraktiker am Freitag Entwicklungspsychologie hatten, gab es am Sonntag im Seminar viel Input über Labyrinthe und die menschlichen Temperamente. Choleriker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Melancholiker. Warum ist das „alte Wissen“ aus Zeiten der Säftelehre (Galens Humoralpathologie) heute wichtig? Weil es hilft, seinen Gesprächspartner besser einzuschätzen. Piekst man einen Choleriker an, geht er hoch wie eine Rakete. Will man etwas sehr sorgfältig und gründlich gemacht haben, ist ein Phlegmatiker im Team Gold wert. Für unseren Alltag ist das Wissen um Temperamente alles außer veraltet.

Um Glaubenssätze wird es heute Abend in der Alten Synagoge in Kitzingen ab 19.30 Uhr beim Vortrag der VHS gehen. Woran erkennt man Glaubenssätze und welche Wirkung entfalten sie in unserem Leben? Was stärkt sie, was kann negative Glaubenssätze schwächen? Wenn man bedenkt, dass Glaubenssätze das Fundament unserer selbstgeschaffenen Realität sind, wird einem bewusst, wie wichtig es ist, gut zu schauen, dass wir unser Leben nicht auf negativen Vorstellungen aufbauen. Gern einfach zum Vortrag kommen, keine Anmeldung notwendig. An der Abendkasse wird ein kleiner Unkostenbeitrag erhoben.

 

Allen einen tatkräftigen Diensttag.

 

Stephanie hat die winterliche Morgensonne entdeckt. Danke für dein Foto!

Halo-Mond

Das Staunen ist eine Sehnsucht nach Wissen.

Thomas von Aquin, 1224–1274

Staunen über den Mond am Samstagabend. Für die, die wissen wollen: Halos entstehen durch Eiskristalle in der Luft. Für die anderen: Wir müssen nicht wissen, was der Grund ist, wir dürfen stehen, staunen und uns wundern, was das wohl sein mag.

Was wärmt dich?

Wärme in den Knochen – Wärme im Herz. An beidem fehlt es derzeit, wenn ich so höre, was mir die Menschen berichten. Wärme ist etwas, was ich im Inneren erzeugen kann, durch Bewegung in Form von Muskelarbeit, im Seelischen durch Begeisterung und Freude.

Das kommt nicht von außen, sondern kann durch uns selbst erzeugt werden. Was begeistert uns, wo vergessen wir Zeit und Raum, wofür brennen wir (im wahrsten Sinne des Wortes, denn das ist die fühlbare Wärme, sind die roten Backen)? Und wo bringen wir uns in Bewegung, weil wir etwas bewegen, verändern, auf den Weg bringen wollen? Motivation kommt von movere, bewegen. Ohne Bewegung im Innen und Außen keine Veränderung. Es liegt in meiner Hand, wofür ich mich begeistere, wofür ich mich in Bewegung setze.

Was möchtest du in dieser Woche für dich und die Welt bewegen? Was bringt dich wieder mit frischem Schwung auf deinen Weg?

 

Einen wunderbaren Wochenstart!

 

Nicht mehr ganz so frostig wie auf dem Foto ist es heute (gestern schon!), doch noch ist Winter und die Natur braucht den Schlaf, um kraftvoll ins Jahr zu kommen.

Ein trauriger Tag

Was für ein Donnerstag. Über 10 Stunden Autofahrt durch Sturm, Eis, schlechteste Sicht, krassen Seitenwind und Stau ohne Ende nach Dortmund. Alleine gute zwei Stunden verlieren wir in Lüdenscheid durch die Vollsperrung der A 45. Die Umgehung des gesperrten Stücks sind keine 15 km und nichts geht. Frühs nicht, abends nicht.

Ein schöner Gedenkgottesdienst, eine feierliche Aussegnung. „Dem Glücklichen regnet es ins Grab“ heißt es, dann war meine Schwiegermama ein glücklicher Mensch, denn es schüttete aus Eimern bei Eiswind. Familientreffen, bei denen die Familie auf der einen Seite kleiner wird und auf der anderen Seite wachsen die nächsten Generationen heran. Die Anlässe zu Treffen sind nicht immer freudig.

Noch immer weht ein eisiger Wind, er bringt Erkältungsrisiko und viel Müdigkeit mit sich, anstrengend sind für die meisten diese grauen Tage ohne Anzeichen von Frühling, da nutzen auch die Primelchen nicht viel, die derzeit überall angeboten werden.

Allen ein gutes, warmes und gemütliches Wochenende! Wir werden uns mit dem wunderbaren Thema des Labyrinths und mit den vier Temperamenten befassen, das ist ein absolut erfreuliches Thema.

 

Eines von vielen Bildern, auf denen van Gogh Sonnenblumen verewigt hat. Danke an Theresa für das Foto! An solchen Tagen bringen Kunstwerke ein wenig Licht ins Dunkel.

Quellen des Seins

Manche Quellen werden von Menschen wunderschön gefasst. Wir haben in uns ein tiefes Wissen um das Geschenk des Wassers. In der Nähe einer Quelle erleben wir oft eine feierliche Stimmung, wissend, dass hier gute Wesenheiten leben. Es gibt nicht wenige Quellen, die heilkräftig sind und so lassen Menschen oft aus Dankbarkeit für Linderung oder gar Heilung etwas an der Quelle zurück. Da ist noch das tiefe Wissen in uns vorhanden, dass alles aus Geben und Nehmen besteht.

Das Geistige ist eine wichtige Quelle für uns Menschen, die stärkt, so, wie auch der Glaube für viele den Fels darstellt, auf dem sie ihr Leben vertrauensvoll aufbauen. Das Wissen, in etwas aufgehoben zu sein, das größer ist als wir Menschen, ist hilfreich und schützt auch vor der Vorstellung, wir seien als Menschen allwissend oder könnten über andere bestimmen.

Was sind deine Quellen, aus denen du dich körperlich, seelisch und geistig immer wieder nähren lässt?

Allen einen gelingenden Frei/utag.

 

Sigrid hat im Wald die kleine Quelle entdeckt, so schön! Lieben Dank fürs Bild!