Wenn die Welt im Außen schwierig wird, ziehen sich Menschen gern zurück. Trautes Heim, Glück allein. Schön, wenn man da nicht allein drinsitzt, sonst heißt es „einsames Heim, kein Glück“. Wo Unzufriedenheit herrscht, fehlt uns Freude, Mut, etwas zu verändern, den Weg zum inneren Frieden unter die Füße zu nehmen, zum Frieden, also zur Zu-frieden-heit kommen. Das ist erstmal ein innerer Entscheid. Um nicht dem VUCA- und Bani-Gedanken (Vuca: Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambiguität. Bani: Brüchigkeit, Ängstlichkeit, Nichtlinearität, Nichtverstehbarkeit) mit Panik gegenüber zu treten, brauchen wir die Anerkennung: „ich weiß, dass ich nichts weiß“ im Sinne von „ich habe keine Ahnung, was gerade los ist“. Das entspannt schon mal. Dann können wir in diesen riesigen Raum des Nichtwissens eintreten, der Verwandlungspotential birgt. Fragen tauchen auf und finden Antworten, aus Planlosigkeit kann Potential werden, statt Narrativen setzen wir Erfahrung in der Stille, Präsenz und können unsere Emotionen gut regulieren. Die Erfahrung des stillen Raumes in uns ist der Ort, an dem wir uns zentrieren, suchen und finden können, aus dem heraus Ideen aufsteigen und in dem das Wissen geboren wird, dass Wandel machbar ist,
Wenn schon Rückzug, dann nicht in ein ablehnendes „Die Welt kann mich mal“ verfallen, sondern in ein „Wo Antworten im Außen fehlen, erlaube ich mir, im Inneren nichts zu wissen, Fragen entstehen zu lassen und in die Antworten hineinzuwachsen.“ Rilkes Brief an den jungen Dichter lässt von ferne grüßen. Kennst du diesen stillen Raum in dir? Erlebst du dieses „nichts müssen, nur sein“ dort für dich? Wie verändert das dein Leben?
Einen Tag mit ausreichend Stilleerfahrung, um den Affengeist zur Ruhe zu bringen, wünsche ich dir sehr.
Ein guter Ort für Stille sind Bänke in der Landschaft. Danke an Maike für das Foto!