Ich habe nichts gegen Montage. Und doch ist mir ein Phänomen aufgefallen, das ich mit Montag oft in Verbindung bringe. An Montagen brauchen manche Dinge länger. Wenn am Wochenende andere Rhythmen das Leben bestimmen, muss sich das System erst wieder eingewöhnen. Zum Beispiel ist gefühlt am Montagmorgen mehr Saft auf den Leitungen, alles kocht schneller (über). Die Uhr geht rascher, meine These! Ich höre dann sofort logische Gegenargumente: Du hast auch heute viel mehr Wäsche gehabt wegen Wochenende (da fallen einige Tischdecken, Trocken- und Handtücher, Putzlappen an durch die Kurse am Wochenende). Da sind heute mehr Teekannen gewesen, weil du für den Tag Tee vorgekocht hast, damit wir kalten Tee haben (stimmt auch). Und weil Montag war, fallen mehr Mails an, obwohl ich sie Sonntagabend prüfe. Die Nacht auf Montag ist für viele der Punkt, mir zu schreiben, weil sie einen Termin möchten und es doch gar nicht mehr alleine geht bei dem, was derzeit alles los ist.
Dienstage haben Kracherqualitäten. Was das Gewitter für die Luft ist, ist der Dienstag für die zwischenmenschliche Stimmung. Da merkt man die Marsenergie. Da kann man auch mal was ganz fix klären, zackbumm und durch. Aus die Maus.
Der Mittwoch übt unsere Wendigkeit. Merkur, der Götterbote, hat es eilig, die viele Post mit seinen geflügelten Schuhen hin und her zu tragen und so sind auch wir aufgefordert, wie Quecksilberkügelchen zu springen.
Mein Entspanntag ist der Donnerstag. Jupiter ist weise und fröhlich, gern hätte ich drei Tage davon pro Woche. Da gehen die Dinge friedlich und fein voran. Wie Miniinseln im Fluss der Woche.
Freitag ist Venus gewidmet, im Grunde ein liebevoller Tag. Für mich der anstrengendste in der Woche, da sind die beiden Haushalte dran, weil sich das leider nicht entzerren lässt, plus Großeinkauf, da ich für zwei Haushalte und für die Schule einkaufe, damit alle am Wochenende etwas zu essen haben. Bis alles sauber ist, gewaschen, gebügelt und versorgt, für die Eltern mitgekocht und Berge Gemüse für Eltern und Schule geschnippelt sind, rauschen die Stunden so durch. Samstag und Sonntag sind Kurstage, also Begegnungen unterschiedlichster Art. Saturn, dem der Samstag gewidmet ist, beendet die Woche und der Sonntag mit der Sonnenkraft lässt uns frohgemut hineinstarten, damit wir den Mondentag erneut mit Schwung bewältigen.
So wirken die Planetenkräfte in unser Leben. Wenn wir eine Weile darauf achten, bemerken wir diese Qualitäten und können manches danach einrichten. Ein Surfer wartet suf die passende Welle, er stellt das Brett nicht aufs Wasser, wann es ihm einfällt, sondern wenn die Welle kommt. Dann wird er nicht vom Brett geworfen und hat Freude. Probiert es einfach aus, ob ihr die Qualitäten der einzelnen Tage bemerken könnt!
Für die Kneippfans unter euch (übrigens vielen Dank für eure Rückmeldungen zu diesem Thema, ich sehe – das macht euch Spaß. Frage: Sollen wir mal ein Kurswochenende zu Kneipps Säulen machen? Also Pflanzenheilkunde, Lebensordnung, Wasser, Ernährung und Bewegung? Dann gebt bitte Bescheid. Machen wir gern!): Wem es zu kalt ist zum Gießen: vergesst das morgendliche Tautreten als Immunstärkung nicht und den Gesichtsguss, wer kein Glaukom hat, denn beides ist gut als Vorbeugung für den Herbst. Wem das heute alles nicht passt und dennoch ein bisschen Frische hermuss: Ihr könnt eure Pulse am Handgelenk mit kühlem Wasser begießen, dann mit den nassen Händen in den Nacken fassen und nach oben am Hinterkopf hochfahren. Und wer dann noch mit Pfefferminzhydrolat einen Sprühstoß in den Nacken gibt, ist wach und kann – bei ausreichender Trinkmenge am Tag – Kopfweh vorbeugen.
Allen einen tatkräftigen Marstag.
Steffi war unterwegs und hat Sommerfarben eingefangen. Dankeschön!