Langsam kommen die Menschen wieder im Alltag an, Schule und Arbeit sorgen für neue Rhythmen nach den Ferien. Die warmen Tage täuschen uns geschickt, der Sommer ist bald vorbei und in den Nächten riecht man längst die Veränderungen, die sich anbahnen. Vielleicht wird es noch nicht stürmisch, kalt, regnerisch, neblig. Aber die Wendung des Jahreskreises ist in allem zu spüren. Die Nächte sind nicht mehr warm und samtig, Kühle durchzieht jetzt wieder Haus und Geist. Die Natur ist erschöpft und genauso geht es den meisten Menschen, auch wenn sie das noch nicht spüren können. Sie sind wie die Natur draußen auch von dieser Sommerhitze ausgedörrt. Dass der Sommer Kraft gekostet hat, auch die Sonnenliebhaber und –anbeter, werden viele erst spät merken, wenn das Immunsystem eben doch nicht so toll ist (viele sind bereits massiv erkältet in diesen Tagen!) wie erwartet, wenn die Nerven doch nicht so entspannt sind, weil in den heißen Sommernächten Schlaf kaum erholsam war. Jetzt braucht es die Ruhe, den Rückzug, das bewusste Atmen, Schlafen, Essen und Trinken, damit die Kräfte schonend wieder aufgebaut werden können. Das gilt für unseren Körper, aber genauso für unsere Seele, die sich nach diesen massiven Sommersinneseindrücken nach Be-Sinnung sehnt und den Geist, der sich jetzt wieder weit in den Kosmos hinausschwingen mag, seine Flügel ausbreiten und genährt sein möchte mit Input, der diese Flügel stärkt.
Wer bin ich? Wer will ich sein? Diese Fragen werden uns sehr bald intensiv beschäftigen, denn das sind die Fragen, die der Sommer aufgeworfen hat und für die der Herbst Antworten einfordert. Bald können wir uns nicht mehr mit „draußen sitzen“-Ausreden vor Antworten drücken, wenn uns der Herbst mit seinen Nebelschwaden den Spiegel vorhält. Bevor wir in die Kristallklarheit des Winters eintreten, braucht es KonZENtration.
Stärken wir uns also in jeder Hinsicht und das geht am besten mit viel Lebensfreude, Sinn im Tun, Freude an der Arbeit, die wir tun dürfen, stabilen Beziehungen zu Menschen, die uns gut tun, mit Kunst und Musik, mit Natur, die heilt und nicht nur Seele und Körper, sondern auch den Geist nähren kann. Alles Große ist einfach, hat Lao Tse festgestellt im Tao te King. Kehren wir zu den einfachen Dingen zurück. Das frisch gebackene Brot. Der Apfel. Das Gespräch, das uns Herzensfrieden bringt.
Allen einen erlebnisreichen Dienstag!