Der innere Arzt – für viele Menschen ein reines Fremdwort. Wir haben gelernt, die Verantwortung für unsere Gesundheit am Empfangstresen einer Praxis abzugeben. Es ist einfacher, wenn uns jemand sagt „dreimal täglich eine davon“, als wenn der Weg ein harter ist: Veränderung der Lebensgewohnheiten, Umstellung der Ernährung, Plagerei durch Sport und anderes. Die Folge dieser Haltung ist leider nicht die gravierende Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung.
Es geht nicht um die müßige Diskussion der „besseren Medizin“, da mögen sich Ärzte und Heilpraktiker oder Naturheiler weiterhin die Köpfe blutig schlagen. Lassen wir diesen Unsinn. Arbeiten wir lieber Hand in Hand. Die Schulmedizin ist hervorragend bei akuten Fragen und im OP-Bereich. Wenn ich mir das Bein breche, möchte ich einen Arzt, der den Bruch fachgerecht einrichtet und so gipst, dass alles gut heilen kann. Und beim Schlaganfall ist die Stroke unit der richtige Weg. Bei chronischen Krankheiten hingegen zeigt sich eben oft der Erfolg anderer Mittel und Wege. Es gibt kein „besser“ oder „schlechter“ für mich, sondern die Frage: Was braucht dieser Patient hier direkt vor mir am ehesten, damit es ihm langfristig besser geht?
In aller Regel führt kein Weg an der Feststellung vorbei, dass viele unserer Krankheiten durch unsere Lebensweise erzeugt sind. Hausgemacht. Weils gut schmeckt und bequem ist, direkt von Haustür zu Haustür mit dem Auto zu fahren, Fertiggerichte in den Ofen zu schieben und was dergleichen „Fortschritt“ mehr sein mögen. Bequemlichkeit ist einfacher als Anstrengungen.
Ich kenne nur einen Weg aus dem Dilemma, und der bedeutet Einsicht in das, was für mich persönlich nicht gut läuft, in falsche Richtungen führt, mich in Gefahr bringt und aus dieser Erkenntnis heraus die Handlungskonsequenz. Sie bedeutet oft: anders essen und trinken, mehr bewegen, mehr schlafen, mehr Sinn im Leben finden, viel weniger Konsum, mehr das Hirn benutzen als es ablenken, sich selbst auf den Weg machen anstelle des Konsums vorgefertigter Meinungsschablonen. Auf Deutsch gesagt – es ist super unbequem auf diesem Weg. Aber genauso wenig, wie ein Kind was davon hat, wenn man ihm alles fertig in die Hand drückt, anstatt dass es sich anstrengen und plagen muss, haben wir was von dem, was wir „modernes Leben“ nennen. Hand und Hirn sind längst verkümmert in dieser Welt und das Herz geht auch bei vielen schon eher im Stolpergang.
„Erkenntnis –> Handlung –> einen Schritt nach dem anderen“ wäre ein brauchbares Rezept für Krankheiten aller Art, seien sie körperlich-seelischer Natur oder gesellschaftlicher Genese. Und das bedeutet für uns: machen wir uns auf den Weg. Den Fußweg zu unserem eigenen Leben. Werden wir Gestalter anstatt Befehlsempfänger, denken wir selbst, anstatt fertige Klischees zu übernehmen. Das ist anstrengend. Aber es macht riesig Spaß. Wie damals, als wir es das erste Mal geschafft haben, auf eigenen Beinen von A nach B zu kommen, das erste Mal auf dem Baum saßen und Kirschen pflückten, das erste Mal die 25 Meter geschwommen sind.
Nur was wir uns selbst erarbeiten, erfüllt uns mit Freude und Stolz. Alles andere sind Almosen und sie dienen nicht immer zu unserem Besten.
Wie solche Wege gangbar werden können in gegenseitiger Unterstützung, werden wir beim WeltenWandlerProjekt-Infoabend am Montag um 19.30 Uhr hören (heute). Wie es war, werde ich euch hoffentlich morgen berichten können.
Allen einen erkenntnisreichen und handlungsfreudigen Dienstag, der mit der Marsenergie so manche lahme Ente wieder flugfrisch machen kann.