Eine OP ist keine leiche Sache und kann auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden, zumal wenn es genau die Schulter ist, die operiert wird. Aber wir können einen Teil dazu beitragen, dass so eine OP gelingt. Wir informieren uns, suchen einen guten Arzt, es werden alle notwendigen Voruntersuchungen gemacht und dann gehen wir ins Krankenhaus uns überlassen uns der Ophut des OP-Teams. Dass ist der Moment, den die Chinesen „Wu Wei“ nennen, was oft mit „Handeln durch Nichthandeln“ übersetzt wird, was aber eigentlich meint, dass wir immer wieder in unserem Leben an einen Punkt geraten, an dem wir alles uns Mögliche getan haben und dann dürfen wir getrost loslassen. Mache sagen dann, das Schicksal nimmt seinen Lauf, ich weiß, dass es außer unserem menschlichen Denken, Wollen und Handeln noch andere Mächte gibt, die unser Leben begleiten und denen wir uns anvertrauen dürfen „Von guten Mächten wunderbar geborgen …“ so hat es Dietrich Bonhoeffer genannt.
Schließlich ist dann die OP gut verlaufen und jetzt dürfen wir wieder „Wu Wei“ sagen, denn auf den nun folgenden Heilungsprozess haben wir auch nur sehr bedingt Einfluss, auch da können wir allenfalls die Rahmenbedingungen vorgeben, den Rest muss der Körper auf seine wunderbare Weise vollbringen.
Allen einen guten Dienstag, der vieleicht mit einem „Wu Wei“-Moment noch besser wird!