Dienstags-Nachdenk-Input

Der Geist ist beschäftigt mit dem morgigen Vortrag über Einsamkeit 19.30 Uhr, Alte Synagoge Kitzingen. Noch nie war ich so knapp mit Vorbereitungen wie dieses Mal. Ich bin nicht dazu gekommen und der heutige Tag ist nicht dazu angetan, da viel zu bewegen. Ich bin gespannt. Im Kopf bin ich seit Wochen mit diesem Thema befasst, aber ich muss es noch in eine vortragsfähige Form bringen. Welche der vielen Fakten werde ich nehmen? Was hat Aussagekraft, was ist hilfreich? Welche Menschen kommen, aus welchen Gründen tun sie das und was erwarten und wünschen sie sich von so einem Abend? Solche Fragen wollen bedacht werden.

Themen entstehen entweder aus dem, was mir die Klienten oder Schüler rückmelden, oder dem, was ich so allgemein höre. Was wird Menschen in einem halben Jahr bewegen? Der Planungsrahmen für Veranstaltungen dieser Art liegt zwischen einem Vierteljahr und 15 Monaten. Der Planungsrahmen für Kurse im Haus bei drei Jahren, denn Termine anderer Institutionen müssen abgeglichen und eingetaktet werden, damit die Abstände zwischen den Kursen einigermaßen passen. Ferien werfen Planungen durcheinander und vor allem Veränderungen. Wenn irgendwo sich etwas verschiebt, geht die krasse Umterminiererei los. Ein Horror. Das Jahr hat nun mal nur 52 Wochenenden, viele sind Feiertage oder Ferienzeit, also auch nicht belegbar, dann wird es je nach Anzahl der Veranstaltungen eng. Solche Fragen bedenkt kaum jemand, der damit nichts zu tun hat. Deshalb höre ich oft: Verleg das doch einfach. – Genau das geht nicht bei drei Jahren Vorlaufzeit, an einer Institution sind es sogar vier, deren Termine ich berücksichtigen muss. Schulen mit 60 Dozenten können nicht aus der Hüfte heraus Termine legen, wie es irgendjemandem in den Kram passt oder Rücksichten nehmen. Es braucht mehr Verbindlichkeit in Zusagen, mehr Ja zu dem, was man tut, weniger Halbheiten und „mach ich, wenn ich Lust hab, sonst nicht“. Verlässlichkeit ist ein gesunderhaltender Faktor im menschlichen Dazwischen wie vieles andere auch, was wir mal als Kultur gepflegt haben, heute aber nicht mehr. So verlieren wir Stück für Stück viele unserer Hilfssicherheiten im Leben (Sicherheiten gibt es kaum), wird das Leben unberechenbarer und damit auch schwieriger. Vorbeugen ist einfach: Tu, was du tust. Und wenn du Ja sagst, meine Ja.

Allen einen spannenden Marstag.

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