Es ist und bleibt ein sehr unruhiges Jahr. Terminplanung ist bei uns die halbe Miete, weil viele Kurse geplant und organisiert sein müssen, oft lange im Voraus. Das hat dieses Jahr in vielem nicht funktioniert. Die Folgen werden sich noch eine gute Zeit hinziehen, so dass sich Termine bis 2022 verschieben und noch nicht richtig festgemacht werden können. Eine gute Lektion in „Was ist sicher“ – nichts. Keiner konnte im Februar ahnen, was kommt und so wenig wissen wir jetzt im August, was im September sein wird. Insofern ist alle Planung ein Versuch mit der Herausforderung, flexibel zu bleiben. Es wird spannend, vor allem, wenn Menschen Hotelzimmer buchen möchten, aber es lässt sich einfach nichts „versprechen“.
Unruhe erlebe ich auch in den Herzen der Menschen. Wahrhaftig bis ins Körperliche hinein, sehr viele Menschen sind krank und nicht mit Kleinigkeiten. Das schwüle Wetterauf- und –ab erledigt seinen Teil dazu, dass vielen Leuten in diesen Tagen förmlich die Luft wegbleibt, körperlich und vermutlich nicht zu knapp auch im übertragenen Sinne.
Es wäre wichtig, wenn wir wieder durchatmen und uns darin üben, länger aus- als einzuatmen, um das Nervensystem auf gute Wege zu bringen. Vieles läuft 2020 nicht wie gehofft oder gewünscht. Verwirrung ist zu spüren. Wir bemerken in der Praxis eine Zunahme an stiller Verzweiflung, an depressiven Zuständen, an Angst vor dem Herbst, jedoch auch einen Zuwachs an Egozentrik und Ichbezogenheit. Eines wissen wir hingegen auch: Normalerweise ist alles, was lebt, an einem Gleichgewicht interessiert. Wenn wir also zu viel von etwas auf der einen Seite haben, wächst auf der anderen Seite das Gegengewicht. Vertrauen ist ein guter Anfang.
Allen einen Start in eine schöne Woche. Eine Woche, in der wir genug Momente zum Durchschnaufen finden und uns darauf besinnen, dass Menschlichkeit die größte Qualität des Menschen ist. Vergessen wir die Dankbarkeit und die Freude für das nicht, was gut um uns herum ist.
Die Disteln sind das perfekte Hummelfutter. Danke an Sigrid für das schöne Bild!