Neulich beim Biographieabend entspann sich eine angeregte Diskussionsrunde um die Frage, ob Erinnerungen „wahr“ sind. Nein. Sind sie nicht. Sie sind das Resultat permanenter unbemerkter Updates, die wir bei neuen Erkenntnissen machen, die das Alte, Zurückliegende entsprechend einfärben. Wir definieren uns über die Geschichten, die wir uns den ganzen Tag über uns selbst erzählen, denn diese Gedanken formen unser neuronales Netz, spuren also die Autobahn, über die auch neue Erlebnisse sich einfädeln. Ist das Gehirn darauf trainiert, Negatives wahrzunehmen, wird es Positives ausblenden, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Und so vermehrt sich die Wahrnehmung in die falsche Richtung.
Abhilfe schafft, wenn man diesen Teufelskreis erkennt und der negativen Gedankenspur einen Strich durch die Rechnung macht. Und zwar ganz bewusst – NEIN. Stoppschild aufstellen. Straße sofort sperren und den Hirnverkehr umleiten auf die andere Spur. Gelingt durch die bewusste Unterbrechung mit STOPP und Körper durch Atmen wahrnehmen und neu anfangen, aber auch durch ein Training positiver Dinge – Dankbarkeit. Wofür bin ich dankbar? Welche Erlebnisse am Tag bringen mein Herz zum Strahlen? Welche Menschen tun mir gut? Welche Musik? Genieße ich die grandiose Üppigkeit der Natur in diesen Tagen? Bringen wir das Gehirn auf Erfolgskurs und füttern es gut mit Freude, Humor, Leichtigkeit und Leben. Und ja – es ist eine bewusste Entscheidung und ein stetes Üben. Was wir Jahrzehnte fehlgeleitet haben, gewöhnt sich nicht über Nacht an die neue Strecke. Also mutig weiterüben.
Allen einen freudigen Jupitertag.