Der erste Tag im neuen Jahr begann mit traditionellen Dingen. Die Fahrt zu den Eltern, Sauerkraut und Kartoffelbrei, Glücksbringer und das Neujahrskonzert aus Wien, ein gemeinsam verbrachter Nachmittag und dann mit 50 Stundenkilometern bei Sichtweite von 20 Metern nach Hause. Die erste Woche im neuen Jahr ist kurz, zwei Arbeitstage und wieder Wochenende, das ist gnädig für den Anfang.
Meine Gedanken heute gingen oft an den 1. 1. 1923 zurück. In dieser Nacht ist das erste Goetheanum in Dornach in Flammen aufgegangen. Es gibt ein Foto, das vielleicht Rudolf Steiner zeigt, der auf der Betondecke steht, dem Einzigen, was vom Bau stehen blieb. Überall Ascheberge und ein einzelner Mensch steht auf dem abgebrannten Bau. Ich dachte wie so oft darüber nach, wie schrecklich das ist, wenn ein Lebenswerk in Flammen aufgeht, vor allem, wenn es vorsätzlich geschieht, also nicht durch eine Naturkatastrophe oder durch technisches Versagen, sondern wenn einem so etwas angetan wird. So wanderten meine Gedanken an diesem ersten Januar auch an die Menschen, die Leid erleben, denen schlimme Dinge angetan werden, die hungern, in Kriegen leiden, auf der Flucht sind aus verschiedensten Gründen. Und als mein Blick dann heute Morgen auf die Böllerreste, leere Bierdosen (sic!) und Sektflaschen fiel, merkte ich, wie schwer mir solche Diskrepanzen fallen. Ich würde mir für den Jahreswechsel 2021 wünschen, dass wir ein generelles Böllerverbot haben, dass vieles von den Aufgaben, die wir klar sehen, gut gelöst worden sind und die Grundvoraussetzung für alles gegeben ist – eine Gesundheit, die uns vieles möglich macht. Sie wird nicht perfekt sein, aber dass jeder so viel umsetzen kann, wie ihm möglich ist, von seiner Wunschliste für sich und den Planeten.
Starten wir also fein in die zwei ersten Arbeitstage und Vorsicht auf den Straßen. Es ist glatt. Es ist neblig. Bleibt besonnen. Das neue Jahr muss nicht mit Unglücken starten. Allen einen frohen ersten Jupitertag 2020!
Danke an Ursula für das Himmelsfoto!