„Du bist der Schöpfer deiner Realität“. Ein schwieriger Spruch. Schöpfer meiner Realität – in manchen Aspekten d’accord. Die Art, wie ich denke, hat großen Einfluss auf mein Leben. Doch ich kreiere sicher nicht alles, was mir widerfährt, das wäre eine fatale Weltsicht. Ich kann mein Denken ausrichten und entscheiden, wie ich mit Ereignissen oder Schicksalsschlägen umgehe, dass dennoch Grauenvolles geschieht, liegt nicht an meiner fehlerhaften Kreation, denn auch andere Menschen handeln und darauf habe ich wenig Einfluss.
Häufig sagen Klienten diesen Satz, weil sie ihn in Kursen eingehämmert bekommen. Teilweise ist er hilfreich, wo er sich auf die Brille bezieht, mit der wir auf die Welt schauen. Ein Opfer von Gewalt und Missbrauch, Mobbing, Attentaten aller Art hat diese Realität jedoch nicht kreiert (auch wenn dem Opfer oft eingeredet wird, dass sein Verhalten die Tat provoziert habe). Hier wird Schuldgefühl erzeugt, das restlos unangebracht ist. Traumata aller Art werden dadurch für Betroffene wie verleugnet – ein Alptraum zum bereits überlebten.
Wir haben unseren Kopf, um damit selbst zu denken und solche Aussagen differenziert zu betrachten – bitte tun wir das auch und be-denken bei plakativen Aussagen aller Art, dass Schwarz-Weiß der Welt nicht gerecht werden kann.
Schwarz-weiß wirkt auch eine Sommerblume anders, oder? Diese Ein-Sicht schenkt uns Andrea. Danke fürs Bild!