Wenn kein Wochenendkurs ist, ist Haushalt dran. Am Samstag hab ich gleich die ganz großen Töpfe vorgeholt und Berge Gemüse geschnippelt und gekocht. Da wandert dann alles in die Suppe – Sellerie, Petersilienwurzel, Pastinaken, Karotten, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Lauch, Zwiebeln, Kürbis und vieles mehr wie Kräuter und Gewürze. Das köchelt und wird dann eingefroren für die Abende, an denen man so von innen heraus friert und über eine gute Suppe froh ist oder wenn es mal schnell gehen muss, Suppennudeln sind fix gekocht und beigegeben oder mal ein paar Maultaschen.
Das sind dann auch die Tage, an denen die Saftpresse gequält wird und alles durchgejagt wird, was Vitamine ins System spült, weil frisch gepresst ist einfach super. Die Tage, an denen ein Riesenberg Haselnüsse geröstet wird fürs Müsli, alle Getreidespeicher geprüft und neu befüllt werden und ich dann den Flickwäschehaufen vorhole und neben dem Flicken Filme schaue, die mich interessieren oder versäumte Kongressteile nachhole, bei denen ich nicht schreiben muss, weil ich nicht ohne Schreiben lernen kann.
Ich bin dankbar, wenn ich auf gute selbstgemachte Vorräte zurückgreifen kann und es kam auch immer wieder vor, dass mir ein zutiefst erschöpfter kranker Mensch gegenübersitzt, dem ein Teller heiße Suppe Hoffnung gibt – da greif ich einfach in den Schrank und hab was, das nur gewärmt werden muss.
Ich wünsche mir dann in solchen Momenten, dass alle eine warme Suppe haben oder etwas, das sie wärmt an kalten Tagen im Inneren und im Äußeren. Dass sie einen Ansprechpartner haben, mit dem sie Gemüse schnippeln, sprechen, lachen und weinen können. Menschen, mit denen sie Zeit verbringen und wissen – das ist ein schönes Leben, auch wenn es nicht immer einfach ist. Manches lässt sich mit einem Teller Suppe, einem guten Schlaf, einer Tasse Tee und der Erlaubnis, einfach mal loszulassen, nicht verwandeln, aber erstmal zur Ruhe bringen und mit neuer Kraft kann man den Alltag dann wieder anders angehen.
Allen einen guten Wochenstart.
Salat, Suppe, Gemüse, selbstgemachtes Joghurt, frischer Saft – ich bin dankbar dafür, das zu haben.