Expertisen. Qualifikationen. Zertifikate. Rankings. Berühmtheitscheck in den Medien. Hier noch was und da noch was.
Ja, ich habe eine Schule besucht, Abi, studiert, Ausbildungen gemacht, mich lebenslang fortgebildet. Alles okay, es gibt jede Menge Bescheinigungen dafür.
Was jedoch qualifiziert mich zur Arbeit mit Menschen darüber hinaus? Etwas, was wir gern vermeiden, weil es unprofessionell wirkt, nicht messbar ist oder verglichen werden kann: Ich bin ein Mensch. Ich weiß, was Freude, was Leid ist, habe Kinder geboren und großgezogen, Eltern gehabt, gepflegt und begraben. Ich pflege meinen schwerbehinderten Bruder. Ich habe einen Mann an meiner Seite, mit dem ich seit fast vier Jahrzehnten übe, was Partnerschaft bedeutet.
Ich bin kein Influencer, kein Tschakkatyp. Ich lerne, lebe und arbeite aus dem Herzen heraus und nutze durchaus auch mein Gehirn dabei. Ich kann einen Raum halten, in dem ein Mensch sein kann, wie er ist, mit all seinen Stärken, Schwächen, seinem Humor und seinen Schrullen, seiner Angst und seiner Begeisterung, das Gesamtpaket. Ich öffne diesen Raum, halte ihn, solange es nötig ist und schließe ihn dann achtsam und liebevoll. Welche Wege der Mensch in diesem Raum nehmen will, , entscheidet dieser Mensch selbst, kann probieren, üben, lernen und Erfahrungen sammeln, weil der Raum da ist, den Martin Buber als heiligen Zwischenraum beschrieb, in dem das geschieht: „Der Mensch wird am Du zum Ich“.
Habe es fein an diesem siebletzten Wochenteilungstag des Jahres!
Engel auf Bornholm, Theresa hat dieses schöne Bild gemacht. Danke.
2 Kommentare
Liebe Christine,
Und für dein Mensch sein bin ich dir unendlich dankbar. Kein Mensch in meinem Leben hat mich so sehr positiv beeinflusst wie du. Ich durfte bei dir meinem ICH ein großes Stück näher kommen. Ich hab mich das erste mal in meinem Leben wirklich gesehen gefühlt bei dir. Und das ist ein tolles Geschenk.
Danke
Liebe Olivia, ich bin im tiefsten Herzen berührt von deinen Worten. Ich danke DIR!