Besonnen zu Werke gehen – im Außen erleben wir gerade das Gegenteil. Umso wichtiger, dass wir nicht unbesonnen reagieren. Wenn Menschen Grenzen, die das Zusammenleben auf diesem Planeten vorgibt, massiv und vorsätzlich überschreiten, müssen diese Grenzen erneut in Klarheit aufgezeigt werden. Spekulationen über Gesundheits- oder Geisteszustände sind müßig, weil sie nicht auf für uns von hier aus belegbaren Fakten beruhen, Vermutungen reichen leider nicht. Taten zählen und die sprechen eine klare Sprache. „Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil“ sagt das Sprichwort. Der Punkt ist nur: Bei den entstehenden Spänen handelt es sich um das Leben Unschuldiger und ist damit extrem schwierig einzuschätzen.
Alles, was seit zwei Jahren auf diesem Planeten geschieht, erfordert ein klares und eindeutiges Vorgehen in Situationen, mit denen wir naturgemäß überfordert sind. Manches ist vorhersehbar wie der Angriff auf die Ukraine, manches nicht wie die Pandemie. Es zeigt uns: Wir müssen lernen, wesentlich schneller und klarer, eindeutiger und sicherer zu agieren. Es braucht integre Führungskräfte, die frei entscheiden, was das Beste in einer Situation ist und keine Menschen, die auf Vernetzungen Rücksicht nehmen müssen. Es wird noch viel stärker darauf ankommen, dass die breite Masse lernt, Verantwortung zu übernehmen für sich selbst, die eigene Gesundheit und die klare Ausrichtung, wen und was sie unterstützt.
Social Media können ein enormes Instrument sein, aber nicht, wenn der Nutzen in Angst und Panikmacherei oder der Verbreitung von falschen Informationen besteht. Es wäre sinniger, Hilfemöglichkeiten zu teilen und dafür zu sorgen, dass unser aller schlimmster Feind, die Angst, nicht dauernd getriggert wird.
Ich wurde am Wochenende gefragt, ob wir hier im Land noch sicher sind oder ob eine Flucht sinnig ist. Mal ganz ohne irgendwelche Dinge im Außen: Es gibt nur zwei Sicherheiten im menschlichen Leben. Die Erste: Nichts bleibt, wie es ist, weil alles immer im Wandel ist. Die Zweite: Alles, was lebt, stirbt eines Tages. Keiner weiß, wann, Fakt ist, dass. Mehr Sicherheiten haben wir nicht. Der Rest besteht aus Illusionen. Deshalb macht es sehr viel Sinn, jeden Tag so zu leben, dass er erfüllt ist und achtsam zu sein auf das, was geschieht. Wohin sollte man denn flüchten? Man entrinnt den Dingen selten durch Flucht und da wir meistens vor unserer eigenen Angst fliehen, werden wir merken, dass sie vor uns da ist, wo wir hingehen. (Wobei es durchaus gute Gründe für Flucht geben kann.)
So, wie beim Fußball nicht Millionen der Mann sind, der das Siegertor geschossen oder den Elfmeter verdaddelt hat, sind auch jetzt nicht Millionen diejenigen Politiker, die Entscheidungen zu treffen haben, die sehr weitreichend sein werden. Wir wissen wenig über die Verflechtungen und Einflüsse, über geheime Absprachen oder Bündniszusagen, was das Verständnis massiv erschwert. Wir können nur hoffen und ruhig bleiben.
Bewahren wir also Ruhe. Achten wir auf Menschen, die unsere Unterstützung brauchen, weil sie Familie im Kriegsgebiet haben. Unterstützen wir Hilfsorganisationen und hoffen wir darauf, dass die Menschen, die über die Waffen der Welt verfügen, die Nerven behalten. Bedenken wir, dass viele Menschen über keinerlei Informationen verfügen, weil sie mit Fakenews gefüttert werden aus Gründen der Propaganda. Bleiben wir wach und skeptisch. Achtsam und aufmerksam. Geben wir der Angst keinen Raum, sie vernebelt unseren Verstand und sorgt für Aktionen, die mehr schaden als nutzen.
Was ich wichtig finde: Es ist total nachvollziehbar, jetzt sehr stark in der Angst zu sein. Und es ist okay, sich in so einer Situation auch Hilfe zu holen, damit die Angst nicht überhand nimmt. Ich denke, das geht jedem Menschen immer wieder so, dass ihn die Angst packt und er Ruhe und Ausgeglichenheit massiv verliert. Jeder darf jetzt dafür Sorge tragen, dass er in einer guten inneren Mitte bleibt, damit wir nicht aus einer Emotion heraus reagieren, sondern bedacht.
Am Ende jeder dunklen Nacht erscheint die Sonne für einen neuen Tag. Eine der möglichen Botschaften dieses Fotos von Stephanie. Vielen Dank dafür.