Eine Studie zeigt, dass wir 2035 rund 11.000 fehlende Hausarztstellen haben. Wartezeiten beim Facharzt derzeit: lange. Ambulanzen sollen die Masse auffangen. Gleiches im Bereich psychische Erkrankungen.
Nachdenken über ärztliche/(psycho)therapeutische Versorgung ist eine Systemfrage. Wir dürfen uns erinnern, dass die Menschheit dadurch überlebt hat, dass Gesundheit eine persönliche Sache war. Wissen um Heilpflanzen, Ernährung, Wickel, Auflagen, Hausmittel war gängig, im Notfall wurde die Kräuterfrau im Dorf befragt, ehe die Inquisition auch das verhinderte und Medizin überwiegend im Kloster zu finden war.
Übernehmen wir Verantwortung für unsere Gesundheit und die Sorge darum. Befassen wir uns mit Heilkräutern, besuchen wir Kurse, ersetzen Handynutzung durch Beschäftigung mit körperlicher und seelischer Gesundheit. Dann sind wir autarker, wissen, was wir brauchen und können die Erkenntnisse und Leistungen der modernen Medizin dann nutzen, wenn sie angebracht sind – akut, Notfall, Operationen, Diagnostik. Chronische Erkrankungen oder vieles, was unsere mangelhafte Bewältigung des normalen Lebensalltags mitbringt, gehören in die Naturheilkunde/integrative Medizin. Jeder Einzelne kann viel zu seiner Gesundheit, körperlich und psychisch, beitragen und muss das auch zunehmend. Gesundheit ist ein täglich von mir selbst auszubalancierender Lebensauftrag. Keine Dienstleistung, die ich konsumiere, weil ich mich nicht mit Themen auseinandersetzen mag, zu wenig bewege, ungut esse und streame statt zu schlafen. Wir wissen so viel – wann nutzen wir das?