Feiertags-Nachdenk-Input

Am Mittwochabend gab es eine Liveschaltung zum grönländischen Schamanen Angaaangaq Angakkorsuaq. Es war bewegend, ihm zu lauschen. Er sprach über die Herausforderungen unserer Zeit, die Not-Wendigkeit, im eigenen Herzen das Eis zu schmelzen und das Herz zum Blühen zu bringen. Sinnbildhaft nahm er die Rose, sprach über die Knospe, die aufblüht und sich verströmt. Jeder solle in diesen Zeiten dafür sorgen, dass das Eis schmelze, die Blüte erblühe und Samen bringe, die in andere Herzen gelegt werden können. Er stellte fest, dass wir heute alles ritualisieren, aber wenn ein Ritual ohne Herzensbeteiligung vonstatten geht, ist es eine Handlung, „weil man es halt macht“, keine Zeremonie.

Die großen Dinge sind immer schlicht. Danke wäre aus meiner Sicht ein ausreichendes Gebet, wenn es denn auch so empfunden würde im tiefsten Herzensgrunde.

Zeiten der Verunsicherung machen Angst und Angst macht kränker als ein Virus oder ein Bakterium das vermag. Angst macht uns verzagt. Vermutlich haben in den ersten Coronawochen deshalb so viele Menschen Brot gebacken, denn das Brot hat eine viel tiefere Bedeutung als nur ein Nahrungsmittel zu sein. „Das Brot brechen“ und miteinander teilen ist Kommunion, und das bedeutet Verbundenheit, Gemeinschaft, das muss kein bisschen religiös gedacht sein (kann es aber auch).

Das Internet bietet keine Verbundenheit, nur Vernetzung. Das ist ein qualitativer Unterschied. Verbundenheit entsteht erst durch die Verknüpfung mit dem Herzen. Solange nur die „Geister“ plappern, bleibt es hohl und nährt nicht, egal, wie viel du davon isst. Wärme und Angenommensein entstehen im Herzen.

Es ist, egal, wo man hinschaut, immer das Gleiche: Beruhige deinen aufgeregten Affengeist, damit dich deine Gedanken nicht verrückt machen. Stärke dein Herz, indem du deine negativen Emotionen anschaust, dir überlegst, was dir das sagen will und notfalls veränderst. Schau dir deine positiven Emotionen an und mach dir immer wieder klar: du hast Gedanken, du hast Gefühle, aber du BIST sie nicht. Du nimmst sie wahr. Welche Bedeutung du ihnen gibst, entscheidest du jedes Mal.

Welche Rose möchtest du in deinem Herzen erblühen lassen und mit wem möchtest du das Brot der Verbundenheit brechen in diesem Wonnemonat?

Allen einen schönen Venustag, der uns in den Hochfrühling tragen wird.

Das Foto haben wir letztes Jahr im Hofgarten gemacht, als die Bäume traumhaft geblüht haben.

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