Indra, ein König im alten Indien wünschte sich, ein Mahnmal für sein Volk zu schaffen, das ihn allzeit an seinen Ruhm erinnern sollte. Der Architekt des Königs konstruierte ein Netz, das Raum und Zeit umspannte und des Königs Schatzmeister setzte auf jeden Kreuzungspunkt des Netzes eine Perle, in der sich alle anderen widerspiegelten. Indras Netz kann ein Gleichnis für unsere Zeit sein. Alle sind mit allem verbunden. Wird im Netz an einer Stelle gezupft, kann das gesamte Netz wie bei einem Spinnennetz die Schwingung wahrnehmen. Wenn jeder von uns eine Perle auf einem Knotenpunkt des Netzes ist, spiegeln sich alle anderen in uns – keiner ist getrennt.
Ich finde das Bild von Indras Netz sehr faszinierend, denn es zeigt die tiefe Wahrheit, dass nichts geschieht, ohne dass es nicht alle betrifft. Jede einzelne Entscheidung von jedem Wesen auf dem Planeten hat Einfluss auf alle. Es ist nicht egal, wenn in China ein Sack Reis umfällt. Die Welt ist keine Spielwiese Einzelner, sondern Raubbau auf einer Seite bedeutet Mangel auf der anderen und letztlich kommt jede Aktion, sei sie hilfreich oder nicht, wie ein Bumerang zu uns selbst zurück, gleichgültig, welcher Art sie ist.
Sende ich Güte aus, kehrt Güte zurück. Vielleicht über 35 Ecken, aber es ist so. Deshalb eine herzliche Einladung, an diesem Freitag, der der Göttin Venus, der Liebe, gewidmet ist, einmal auszuprobieren, wie es ist, jede Menge Liebe und Güte auszusenden. Die Antwort kommt manchmal sofort, manchmal treffen erst andere Dinge bei uns ein. Aber – das Netz vergisst keine Schwingung, keinen Input und keinen Absender. Es kann nicht genug liebende Güte für uns selbst, unsere Mitmenschen und den Planeten geben. „Vergeuden“ wir also an diesem Freitag einfach mal alles an liebender Güte, was wir aufbringen können. Und lassen wir uns überraschen, wo sie ankommt und was zurückkehrt.
Allen einen schwingenden Freitag mit ganz viel Liebe und Güte.