Goethe beschreibt, dass der Gärtner zu jeder Stunde das „ganz Gehörige“ tun soll. Eine wunderbare Umschreibung für Präsenz, das berühmte „Hier und Jetzt“ und die Fähigkeit, in dem Moment, der gerade ist, genau das zu tun, was dieser Moment verlangt.
Manchmal verlangt der Moment Schweigen, manchmal das Tätigsein. Häufiger verlangte er Stille und Bedacht, viel häufiger, als wir das meinen. Wir sind so im doing-Modus, dass ich oft mit Klienten mit den Kupferkugeln „Denke erst und handle dann und handelnd denk daran“ als Geben-Nehmen-Übung mache. Wenn wir uns nur aufs Geben aus dem Herzen heraus konzentrieren, dürfen wir die nehmende Hand hinhalten im vollen Vertrauen darauf, dass jemand diese Schale füllen wird. Konzentrieren wir uns mit Herzkraft auf das eine, das andere folgt von alleine.
Die meisten rasen zwischen beiden Händen hin und her mit der Folge, dass die Kugel fällt. Ich kann nicht gleichzeitig geben und nehmen und bei beiden Aktionen mit ganzer Aufmerksamkeit und ganzem Herzen dabei sein. Also – wofür entscheidest du dich heute? Ein feiner Tag, das zu probieren, denn die Kupferkugel, die ich für die Übung verwende, ist vom Metall her Venus zugeordnet und der Tag in der Woche ist der Freitag. Kehren wir immer wieder in die stille und stärkende Wahrnehmung einer ruhigen inneren Mitte, die von Herzkraft wie durchstrahlt wird, zurück und agieren von dort aus. Beobachte, was geschieht.
Einen herzlichen Freitag wünsche ich dir.
Das Bild zeigt den Garten letztes Jahr Ende Mai.