Krieg in der Ukraine. Leid für jene, die am wenigsten dafür können. Alte, kranke Menschen, Kinder in Not. Menschen, die auf Menschen schießen müssen. Menschen, die verschwinden. Binnen weniger Momente verändert sich die Welt.
Ich weiß nicht, wie die Zukunft wird. Ich kann nur jeden Tag versuchen, mein Bestes zu geben und mein eigenes Herz friedlich zu halten, frei von Hass, von Verurteilungen, von Wertungen. Ich kann versuchen, Ruhe zu bewahren und zu hoffen, dass die Entwicklungen auf politischer Ebene gelöst werden können, denn militärische Lösungen sind nie wirklich dauerhaft. Ich kann nur wünschen, dass das menschliche Leid nicht weiter vergrößert wird und die Menschen so leben können in der Zukunft, dass es für sie gut ist.
Während ich für meinen schwerstbehindeten Bruder das Essen kleinschneide und mit seinem Katheterschlauch hadere, weiß er nicht, was da draußen in der Welt geschieht. Er verlässt sich darauf, dass jemand seine Windel wechselt, ihn anzieht, wäscht, mit ihm spricht, seine Umgebung sauberhält und dafür sorgt, dass er keinen neuen Harnwegsinfekt bekommt, der tödlich sein kann. Mein Vater mit 86 Jahren sitzt fassungslos über der Zeitung mit den Fotos aus der Ukraine und versteht nicht, warum Panzer fahren und berichtet mir von seinem täglichen Kleinkrieg mit dem Leben, das für ihn immer unverständlicher wird.
Kriegsangst treibt die Menschen um. Dazwischen normale Fragen, das Leben ist eben einfach auch das Leben. Im Außen war es viel die letzten zwei Jahre – Krieg herrscht an vielen Stellen auf der Welt. Die gesamte Menschheit ist aufgefordert, jeden Krieg zu beenden. In sich selbst. Den Krieg gegen die Natur, den wir täglich führen. Den Krieg, der entsteht, weil Menschen einander bekämpfen, wie wir das sehr oft in den letzten Monaten im Kleinen gesehen haben. Vieles beginnt klein. Kein Krieg beginnt über Nacht, er hat seine Geschichte, seine Entwicklung, seine Auslöser und Nährer. Das Meiste wissen wir nicht, was jede Form der Meinungsbildung schwer macht.
Was ich sicher weiß, ist: Frieden beginnt in jedem einzelnen Herzen. Das ist der Ort, an dem wir sofort sehr tiefgreifend etwas tun können. Der einzige Ort, an dem wir immer handlungsfähig sind. Öffnen wir die Augen und die Herzen, wo wir um Hilfe gebeten werden und halten wir den Frieden in uns selbst aufrecht. Jeder an seinem Platz und alle für den Planeten. Krieg ist Leid. Frieden ist Arbeit. Bist du bereit?
Stephanie hat dieses krasse Foto gemacht. Danke dir!