Veränderungen – oft sind sie wie von außen aufgezwungen, ein unerwarteter Schicksalsschlag, eine Kündigung, Trennung. Manchmal führen wir sie bewusst herbei, weil Altes nicht mehr spannend ist, wir spüren, dass neue Wege nötig, die nächsten Schritte sinnvoll sind. Alle Veränderungen können Ängste auslösen, denn das Alte ist vielleicht ungemütlich, aber vertraut, das Neue unbekannt.
Da hilft nur Eines: Immer wieder loslassen und die Veränderungen selbst herbeiführen. Neues wagen. Andere Wege gehen. Sich fortbilden, den Garten verändern, mal ganz andere Literatur lesen oder eine für uns untypische Musik hören. Wenn wir darauf trainiert sind, dass Veränderungen auch Abenteuer sind, in denen wir als Helden enden oder eine weitere Scheitererfahrung machen, bekommen Veränderungen nicht mehr den Geschmack von „ausschließlich gefährlich“. Wir brauchen solche Erfahrungen, die positiven wie die negativen, um uns zu entwickeln.
Oft nehmen wir unseren Kindern solche Wachstumschancen. Wir geben die Wege vor und versuchen, ihnen so viel wie möglich abzunehmen, sie zu schützen. Na klar macht das in vielem Sinn, aber stetes Pampern reizt nicht dazu, Gefahren und Chancen realistisch abzuwägen und sich aus der Komfortzone herauszubewegen.
Laden wir immer wieder ZuMUTungen ins Leben ein, damit wir wachsen, vielleicht auch eines auf den Deckel bekommen, das gehört dazu, ohne DeMUT kein MUT. Und üben wir die Fähigkeit, Verletzungen aus der Vergangenheit auch irgendwann nicht mehr aufzureißen, sondern heilen zu lassen, damit wir frei und unbelastet in eine neue Zukunft schreiten können. Jahrzehntelanger Groll macht krank. Wir müssen gar nicht unbedingt anderen verzeihen, sondern oft genug nur uns selbst. Dafür, dass wir seit Jahren grollen, nachtragen und damit nur eine einzige Person wahrhaftig ausbremsen, hemmen und verbittern: uns selbst.
Drum frisch ans Werk. Wo steckst du fest, wo grollst du, wo klammerst du dich krampfhaft an ein Stück Treibholz, obwohl du längst auf neuem Strand stehst? Gib dich frei, nutze die Kraft des Frühlings, des Sonnenlichts und finde heraus, wo deine neuen Wege hingehen mögen. Und wenn du feststeckst und eine hilfreiche Hand brauchst – es gehört zu meinem täglichen Aufgabengebiet, Menschen die Abenteuerzone schmackhaft zu machen, Dinge abzuschließen mit Dank und Wertschätzung und das Neue einzuladen. Sonst stehen wir in einem Jahr nach wie vor an der gleichen Stelle, beklagen unser mieses Schicksal und sind keinen Millimeter aus unserem Loch gekrochen. Sei es dir wert, deine Wundertüte auszupacken.
Steffi ist im Wald neue Wege gegangen. Danke für dein Foto!