Ein freies Herz und ein ruhiges Gewissen nennt Theresa von Avila „etwas sehr Großes“. Oft genug sind wir nicht freien Herzens, weil wir uns irgendwelchen Dingen beugen, uns verleugnen, gegen unsere innere Stimme handeln. Ein freies Herz haben bedeutet, authentisch sein zu können, was in einer Demokratie einfacher sein kann. Es bedeutet, jemanden zu lieben ohne Wenn und Aber. Für etwas einstehen, sich ein Herz fassen im Sinne von mutig auf seinem Weg vorangehen, auch wenn es ein einsamer sein mag, einfach, weil er der einzig möglich ist.
Wie wichtig unser Herz ist, merken wir erst, wenn es stolpert oder seinen Dienst nicht mehr tut. In der Medizin galt das Herz lange als Pumpe, doch es hat ein eigenes Gehirn, sein eigenes Gedächtnis, kann durch Emotionen gestärkt werden oder sogar physisch wie gebrochen sein. Es hat nicht nur Kammern für das Blut, sondern Räume der Erinnerung an geliebte Menschen, Räume für alle, mit denen wir verbunden sind und noch leere Räume für die Menschen, die wir noch im Leben lieben und mögen werden.
Das ruhige Gewissen, das ein sanftes Ruhekissen ist – ich glaube, wir alle haben kein ruhiges Gewissen, denn jeden Tag machen wir eine Menge Dinge, die nicht gut sind. Wir handeln gegen unsere Überzeugungen, können längst nicht mehr alle Konsequenzen unseres Handelns überblicken und richten ungewollt Schaden an durch Äußerungen oder etwas nicht wahrnehmen.
Nehmen wir den Druck raus – wir sind übend, lernend und dürfen immer wieder neu anfangen. Mit jedem besseren Wissen können wir anders handeln und auch das ist eine Kunst.
Heute einen herzlichen und mutigen Tag mit ausreichend reinem Gewissen allen.
Wie anders ist die Welt auf nicht farbigen Fotos. Das Auge geht dann viel tiefer in Details. Danke an Theresa für das spannende Venedigfoto.