Angst. Seit der Pandemie ist das das meistgenannte Wort im Praxisalltag. Angst vor Bedrohung im Außen, vor Krieg und Terror, Unwetter und Tod. Angst ist der Nasenring, an dem wir steuerbar sind. Oft haben wir das Setzen dieses Rings erlaubt, weil wir dafür Vorteile erkauft haben – vermeintliche Sicherheiten, Beziehungen, Geld, Status, was immer. Der Preis stand vielleicht sogar im Kleingedruckten, das wir regelhaft nie lesen.
Horror im Außen ist erschreckend, weil wir Sorge haben, nichts dagegen tun zu können. Gegen vieles können wir nicht wirklich sichtbar sofort etwas tun und doch können wir am Klimathema arbeiten, für besseren Halt von Böden sorgen und vieles mehr. Das ist oft nicht 1:1 sichtbar, sondern braucht Zeit. Kein Grund, die Dinge NICHT zu tun. Benennen wir konkret, was wir fühlen und brauchen. Gehen wir achtsam mit Freiheit auf allen Ebenen um, mit uns, anderen, der Natur. Nehmen wir Angst die Wucht. Verständnis, Sinn und Machbarkeit sind Schlüsselworte der Salutogenese. Zur Machbarkeit haben wir meist den schnellsten Zugang. Ausatmen ist das erste, was wir machen können. Innerlich einen Schritt zurücktreten und mehr sehen das zweite. Schritt für Schritt raus aus der Angst. Sie lähmt, macht uns klein, dumm und steuerbar.
Ich halte es für möglich, dass wir gemeinsam die Welt zusammenhalten, enorm viel bewegen und Menschlichkeit als wichtigsten kollektiven Wert tragen können. Bist du dabei?
Wolken, wie hingetupft am Himmel. Danke an Stephanie für dein Bild.