Meine Friseurin Heidi sagt, dass man die Energie eines Menschen an seinen Haaren erkennen kann. Damit ist nicht wildes Stehhaar am Morgen gemeint, vermute ich. Sie wundert sich über den Berg Haare, den sie alle paar Wochen bei mir abschneidet und alles wieder in Form bringt. Das mit dem Wachstum ist auf normalen Alltag begrenzt, das eine Mal im Leben, als ich die Haare lang hatte, war das Wachstum eher überschaubar. Manchmal denke ich – oh, wenigstens die Haare haben genug Energie! Ich merke, wie mich das erheitert, freut und – mit guter Energie versorgt. Meine Frisur ist vor allem praktisch, super geschnitten (Danke Heidi) und restlos pflegeleicht. Das einzige Haar vielleicht, das niemals Kontakt mit Haarfarbe hatte, von einem Desaster vor 40 Jahren abgesehen, als ich stolz Schaumfestiger „Dunkle Kirsche“ beim Friseur bekam, das Haar grandios schimmerte und auf dem Heimweg ein Gewitterschauer ohne Schirm auf mich niederprasselte. Resultat: Die rote Kirsche lief in Streifen über meine weiße Bluse und als ich das Studentenwohnheim betrat, traten alle besorgt herbei, sie dachten, ich hätte eine schwere Schädelverletzung und das sei Blut. Soviel zum Thema Farbe, Haare und ich. Manche Experimente im Leben bleiben einmalig und ich habe herrlich weiß werdendes Haar!
Vor fünf Jahren war mein Haar noch nicht so weiß wie heute. Danke an Britta für das Foto.