Herbsttage

Nebel und Regen

Herbstende, Winter, Frühlingsschlamm und Regen,

Euch stillen Zeiten schlägt mein Herz entgegen,

Der kalte Dämmer eures Nebelgraus

Umhüllt wie Bahrtuch mich und Totenhaus.

Wenn eisige Winde durch die Ebnen fegen,

Die Wetterfahnen kreischend sich bewegen,

Dann breitet, wilder als im Lenzgebraus,

Die Seele ihren Rabenfittich aus.

Denn nichts ist süßer für ein Herz voll Trauer,

Auf das der frostige Reif sich niedersenkt,

Ihr bleichen Himmel, unsrem Land geschenkt,

Als eurer ewigen Dämmrung fahler Schauer.

Wenn nicht zu zwein in mondlos stiller Nacht

Wir Brust an Brust den Schmerz zur Ruh gebracht.

            Charles Baudelaire, 1821–1867

Danke an Ursula für das wunderschöne Herbstfoto

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