Shakespeare hat klar erkannt, dass dauerhafte Urlaubszeit irgendwann vermutlich langweilig wird. Diese Erfahrung machen die Menschen auch, wenn sie sich gewünscht haben, weniger zu arbeiten und dann feststellen, dass sie zwar frei haben, aber alle, mit denen sie was machen wollten, arbeiten sind. So geht es oft Menschen beim Wechsel in den Ruhestand – sie müssen erst lernen, ihre freie Zeit zu gestalten. Das ist nicht so einfach! Egal, in welchem Alter wir sind, unser Leben braucht stets einen Sinn, etwas, wofür wir am Morgen aufstehen möchten. Da ist es hilfreich, wenn wir rechtzeitig anfangen, Hobbys zu pflegen, uns einen stabilen Freundeskreis aufbauen oder unsere Reisepläne rechtzeitig abarbeiten.
Nach den Osterferien geht es für die Schulkinder mit Hochdruck an die Klausuren und die Jagd auf gute Noten – bedenken wir immer, dass die einzig wirklich wichtige Bildung im Leben die Herzensbildung ist. Gute Noten und ein Abitur sind kein Garant für ein glückliches Leben, für eine gute Sinnfindung. Nicht jeder Schüler muss ein Abitur haben, um ein wunderbares Leben zu führen, wir brauchen jede Menge guter Handwerker, wunderbare Menschen, die Freude an der Landwirtschaft haben, die mit Hingabe Menschen pflegen oder in Kliniken arbeiten – es ist wesentlich wichtiger, die Neigungen eines Kindes anzuschauen und es entsprechend zu fördern, als jedes Kind zum Abitur zu quälen in der Hoffnung, dass es dann eines Tages ein erfolgreicher Akademiker wird mit dickem Geldbeutel. Die Kinder werden dauerfrustriert, weil man ihnen etwas abverlangt, was sie nicht leisten können. Das Thema „Erziehung ist höchste Kunst“ ist am Donnerstag, 2. Mai, 19.30 Uhr in der Praxis an der Reihe, da werden wir uns anschauen, was Erziehung in den ersten Lebensjahren leisten sollte und/oder kann. Bitte anmelden!
Allen ein schönes Ferienschluss-Wochenende!