Heute mal persönlich

Was ist wirklich wichtig? In der Arbeit mit Menschen geht es jeden Tag um diese Frage. Wie erkennen wir, was „Unseres“ ist? Oft kommt die Frage: „Wie finde ich den Sinn meines Lebens?“ Sinn ist mit unseren Werten eng verbunden. Manchmal ist die pragmatische Antwort auf die Sinnfrage die: Der Sinn findet dich.

Ich habe nach dem Abitur bei einer Tageszeitung eine Ausbildung zur Redakteurin gemacht. Politik und Feuilleton fand ich großartig, also habe ich Politische Wissenschaften, Geschichte und Kunstgeschichte studiert. Am Ende des Studiums war das zweite Kind unterwegs und wir starteten unsere Selbstständigkeit mit dem Erfassen von Dissertationen und anderen Texten, die meisten hatten damals noch keinen Computer. Dann ging es mit Verlagslektorat weiter und der Betreuung von Autoren, was ich Jahrzehnte gemacht habe, während die Kinder groß wurden.

Durch den Kinderarzt lernte ich die Anthroposophie kennen und machte eine intensive Ausbildung in Waldorfpädagogik. Zwischendurch war ich im Leitungsteam eines Naturkaufhauses, das alles bot von Naturkosmetik über Waschmittel bis Bekleidung und baute eine Filiale in einer anderen Stadt erfolgreich auf. Dann begegnete mir die Biographiearbeit, die Ausbildung zum anthroposophischen Familien- und Sozialberater und ich setzte den Heilpraktiker für Psychotherapie drauf. Ich erkannte – dann muss man auch Therapie gründlich lernen, was ich mit Ideodynamisch-Systemischer Psychotherapie tat, dem folgten zahllose Fort- und Weiterbildungen bis heute.

Seit Jahren arbeite ich nun in der Therapie und im Coaching von Menschen, Teams (vor allem in Kindergärten, an Schulen unf mittelständischen Betrieben). Eine intensive Coachingausbildung schloss sich an. Seit 2009 unterrichte ich leidenschaftlich gern, erst an diversen Instituten, dann in meiner eigenen Schule bis heute. Seit März 2023 lebt nach dem Tod der Eltern mein schwerstbehinderter Bruder als Pflegefall bei uns.

Ich habe nie aufgehört zu lernen und zu studieren. Ich hoffe sehr, dass diese Begeisterung noch lange anhält. Immer fand sich die nächste Tür von allein. Rückblickend war es ein unglaublich spannender und vielfältiger Weg, weil ich alles bis heute mache: Schreiben, Verbundenheit mit Biowelt, Anthroposophie, Buddhismus, den ich im Studium kennenlernen durfte, Arbeit mit Menschen in vielerlei Lebenslagen und Bereichen.

Alles macht Sinn. Und überall durfte ich Erfahrungen sammeln, die in mein tägliches Tun einfließen. Wenn wir offen sind, wach und bereit, kommen die Aufgaben. Manche waren anfangs viel zu viel und schwer, doch habe ich die Erfahrung gemacht – es braucht den Mut, daran zu wachsen und manchmal auch den Mut zu sagen: Das ist nicht meins. Weg damit.

Das Leben ist eine großartige Sache. Spannend, oft genug meganervig, stressig und weiß der Geier was alles. Egal – es ist jeden Tag total lebendig. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und wen ich in Zukunft begleiten darf.

 

Allen einen liebevollen Venustag.

 

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