Donnerstag ist dem Jupiter gewidmet, der den Menschen auch Freude bringt. Dieser Donnerstag ist kein solcher Freutag, denn der Blick in die Welt zeigt, dass in 1768 Kilometern Entfernung ein Angriff auf Kiew und andere Städte stattfindet. Wir sprechen hier nicht von anderen Kontinenten, von weit weg. Krieg bringt immer Leid, Not, Vertreibung, Zerstörung. Es geht um Macht und viele Interessen, die durchgesetzt werden sollen.
Im Großen zeigt sich, was auch im Kleinen existiert – sich durchsetzen, Recht haben wollen, andere dominieren löst unsagbares Leid aus. Wir neigen auch in unserem kleinen Alltagsleben dazu, andere überzeugen zu wollen, ihnen unsere Meinung aufzudrücken und sind nicht selten ebenfalls übergriffig.
Ich weiß nicht, wie sich Geschehnisse entwickeln. Ich weiß nicht, was als Nächstes kommt. Was ich weiß ist, dass ich auf mein eigenes Denken Einfluss habe und dass ich dafür Sorge trage, dass das friedfertig, freundlich und liebevoll ist, damit ich keine negative Kraft ins Universum sende. Gestern habe ich in der Praxis meine Friedenskerze aufgestellt und angezündet und sie wird dort solange brennen, wie es nötig ist. Sie stammt aus einem Projekt für die Flutopfer im Ahrtal, die nach wie vor massive Probleme vor Ort haben und wo ich auch Menschen begleiten darf, wieder in eine Normalität zurückzufinden.
Wir können immer nur dafür sorgen, dass wir in unserem Umfeld Frieden wahren und ausstrahlen. Dass wir uns nicht dazu verleiten lassen, in Hass und Abwertung zu fallen und dass wir versuchen, das zarte Licht des Vertrauens zu schützen. Und dass wir Freundlichkeit anderen Menschen und uns selbst gegenüber pflegen, denn Unfreundlichkeit, Neid, Missgunst und Vertrauensbeschädigung sind der Auslöser für Katastrophen im Kleinen wie im Großen.