Vielerorts sind bereits Ferien, das merkt man. Hier ist die letzte Schulwoche und das klingt irgendwie seltsam. Gestern sagte mir ein Senior erbost, als es um die Schule in der Pandemiezeit ging, dass im Krieg für Monate gar keine Schule war und die Generation auch nicht verblödet worden sei. Das war einer der ganz vielen Momente, in denen ich innerlich merkte, dass Vergleiche immer hinken müssen und nicht möglich sind.
Wir oft vergleichen wir uns, meistens aus der Opferhaltung heraus. Natürlich ist das Gras des Nachbarn grüner, seine Kinder wohlgeratener, seine Partnerschaft traumhafter und sonst etwas. Aus Erfahrung weiß ich, dass unter jedem Dach ein Ach lebt und was vermeintlich toll aussieht, hinter den Kulissen leider oft sehr anders ist.
Nachdem der Senior seinen Weg fortgesetzt hatte, fiel mir auf, dass Verbitterung und Klagen nicht nur den Klagenden runterziehen, sondern auch den, der zuhört und niemals zur Lösung von Herausforderungen beiträgt. Ich habe kein Problem damit, wenn sich jemand mal so richtig ausheult und auskotzt, das gehört dazu, wenn die Person grundsätzlich Verantwortung für ihr Denken, Fühlen und Wollen übernimmt und nicht im Klagen steckenbleibt, sondern damit nur Platz schafft für die Überlegungen Richtung Lösung oder den nächsten möglichen Schritt.
Wir verderben uns viel Lebenszeit mit Gejammer und Klagen. Machen wir das, doch stellen wir einen Wecker. Maximal 10 Minuten Klagen müssten reichen, sonst ist zu viel Lebenszeit mit Negativem vergeudet. Richten wir die Energie lieber darauf, wie hilfreiche Wege aussehen könnten. Wenn wir das nicht wissen oder erarbeiten können, sollten wir einfach jemanden fragen. Irgendwer hat das auch erlebt und kann weiterhelfen, ein Blickwinkel aus der Metaebene ist oft sehr erhellend. Wie überraschend ist es, wenn wir erkennen, dass wir in einer Ministreichholzschachtel, die sich von innen riesig angefühlt hat, permanent gegen die Wände gerannt sind in der Fixierung auf unser Megaproblem und dann erkannt haben – ich bin viel größer als diese Begrenzungen aus Glaubenssätzen und Mantren, mit denen ich mich in eine seltsame Realität hineingeredet habe. Ich kann die Streichholzschachtel verlassen und finde mich in einer Turnhalle wieder voller Möglichkeiten. Irgendwann wird die auch zur Falle und dann darf ich wiederum erkennen: Geist ist frei. Er kann jede Schachtel, jede Halle, jeden Raum verlassen und weit werden. So weit, dass wir gänzlich unerwartete Lösungen berühren und heimholen oder uns bewusst wird, dass wir aus einer Fliege einen Elefanten gemacht haben und die Maße wieder anpassen können.
Wo steckst du in einer Box fest, die du für die Realität hältst und holst dir im Versuch, mit den immer gleichen Ideen andere Resultate zu erzielen, eine blutige Nase? Wie oft am Tag setzt du dich hin, wirst still und erlaubst deinem Geist, weit zu werden und es nur mal für möglich zu halten, dass mit deiner Herausforderung zugleich viele Lösungsmöglichkeiten geboren wurden?
Komm aus dem Vergleichen heraus. Verlass auch immer wieder deine vertraute Denkbox. Stell dir vor, dass alles möglich wäre. Was würdest du dann tun in Bezug auf deine Themen? Wenn dein Leben morgen zu Ende wäre, wäre dein Tag heute so, dass er ein großartiger letzter wäre? Was kannst du tun, damit er ein absolut toller Tag wird? Viel Freude beim Entdecken.
Merkurpower kann helfen, wendig zu sein. Steffi hat Wolkenpower im Bild festgehalten. Danke von Herzen!