Jahres-Kehraus-Tage

Am Monatsende kommt immer viel zusammen, erst recht am Jahresende. Versuche, den Schreibtisch leer zu bekommen, scheitern wie immer. Ein Team-Coaching gleich zu Jahresanfang will vorbereitet, ein Artikel geschrieben, Texte Korrektur gelesen werden. Die Rechnungen müssen gemacht und verschickt sein. Dazwischen die Infobroschüre vom Friedwald, auch das will alles mal in die Wege geleitet sein, man weiß ja nie und dann – die falsche Musik bei der eigenen Bestattung muss nun wahrhaftig nicht sein. Die Patientenverfügung ist upgedatet, das macht Sinn aus meiner Sicht. Ich mag es, wenn Dinge geklärt sind. Ob man sie dann so braucht oder irgendwann wieder ändert, spielt keine Rolle, Hauptsache, die Grundlagen sind vorhanden, die Richtung ist klar.

Andere malen gerade ihre Vision fürs neue Jahr, das mache ich nicht, das habe ich in diesem Jahr oft genug gemacht, das Ziel ist klar und ob es sich noch ändert und wie der Weg wird – das weiß ich noch nicht, ich muss es auch gar nicht wissen, denn mit jedem Schritt ergeben sich stets neue Optionen und Möglichkeiten. Der Stern, dem ich folge, hängt seit Jahren an der gleichen Stelle am Himmel, da muss ich mich nicht drum sorgen, ihn finde ich blind. Er leuchtet still, leitet und wundert sich auch wenigstens nicht lautstark über meine Irrungen und Wirrungen auf dem Lebensweg. Wobei sie so nach hinten betrachtet durchaus eine gewisse Logik hatten (was manchen Weg NICHT schöner macht, bei aller Liebe – nein).

Heute ist wieder Opatag, sprich Putzen, Aufräumen, alles schön machen, damit das Jahr dort sauber endet. Dazwischen die Fahrt hin und zurück, Zeit zum Nachdenken und Genießen der Landschaft. Das ist ein Vorteil, diese Fahrtzeit hat was, in der kann ich nichts tun außer mich auf den Straßenverkehr zu konzentrieren und den Rest der Zeit die Gedanken kreisen zu lassen.

Wir werden heute vermutlich den letzten Schwesternpodcast des Jahres aufnehmen, denn auch Gabi hat Omatag und wir hoffen, dass wir noch einen gemeinsamen Termin im alten Jahr finden, an dem wir beide Zeit haben.

Was immer du in diesen letzten Tagen des alten Jahres tust – hab Freude. Ob du aufräumst, Visionboards klebst, ausschläfst oder was immer du tust, tu es mit Freude und Begeisterung.

Beenden wir gemütlich mit viel Tee ein anstrengendes Jahr und erwarten gespannt das neue Jahr. Ich vermute, es hat vergleichbare Herausforderungen, wir aber viel mehr Training, oder etwa nicht?

In diesem Sinne einen tollen letzten Tag im alten Jahr.

 

An dem Strand auf Rügen wäre ich jetzt gerade auch gern. Einfach nur auf Wellen gucken hätte was. So schau ich eben auf die Wellen, die meine Schreibtischunterlage unerklärlicherweise seit Wochen entwickelt. Manches im Leben erscheint mir seltsam, daran wird auch 2022 nicht viel ändern, fürchte ich.

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