Ein Coachingtermin in einem Team stand an. Beim Losfahren war es knapp, also den Weg statt Landstraße über die Autobahn gewählt. Prima. Stopp and go wegen Unfall. Beim Wechsel auf die zweite Autobahn dann die Erkenntnis: meine Abfahrt ist gesperrt. Umleitung. Blöderweise das entscheidende Schild übersehen und dann erstmal 20 Kilometer weiter in die falsche Richtung quer durch die Pampa und alles auf der Gegenautobahn wieder zurück. Drei Baustellen mit Stopp and Go. Der Ankunftstermin war erreicht, da hatte ich gerade mal die Hälfte der Strecke geschafft. Der Rest lief flott und der Ort ließ sich leicht finden, eine riesige Tiefgarage daneben, weil da eine Mall ist. Durchschnaufen.
Fix im Kopf umschalten, weil erst eine Einzelgesprächsrunde mit den Teammitgliedern anstand. Das macht mir richtig viel Freude, einfach jeden Menschen zu erleben, seine Sicht der Dinge zu erfahren, bevor es dann im großen Team um Kommunikation und Wertschätzung ging.
Beim Heimfahren entschied ich mich für halb Landstraße, halb Autobahn, auf meiner Haus- und Hofstrecke rund um Würzburg kann ich super nachdenken, weil ich nicht auf Schilder im Dunkeln achten muss. Da kann dann der Tag mit allem Erlebten gut bedacht werden, ehe es am Schreibtisch daran geht, die Notizen ins Reine zu schreiben, solange die Erlebnisse frisch zurückliegen.
In vielen Teams ist die Kommunikation schwer. Noch krasser, wenn durch die Pandemie lange kein Teamfeeling mehr möglich war und sich alle erst wieder an Menschen und das Miteinander gewöhnen müssen. Das überfordert viele. Wir haben regelrecht verlernt, freundlich, respektvoll und wertschätzend miteinander umzugehen.
Das ist der Hauptpunkt, wenn es um ein besseres Miteinander geht – lausche ich, was der andere sagt? Nehme ich ihn mit seinem Anliegen wahr? Kann ich Beruf und Privatleben trennen oder trage ich alles überall mit hin? Bin ich authentisch? Betrachte ich Aussagen als Anweisung oder Information? Was ist unser gemeinsames Anliegen im Team? Welche Ziele haben wir uns gesteckt und welche Werte sind die Basis unseres Tuns?
So ein Teamtag kann Impulse setzen, die langfristig durchaus Zusammenarbeit tiefgreifend verändern können. Es braucht Offenheit, Mut und Entwicklungswünsche. Dann kann vieles entstehen.
Was möchtest du in deinem Team auf den Weg bringen? Auch wenn du ein Einzelkämpfer bist, bist du ein Team aus Millionen von Zellen, vielen Organen und Kontakten im Außen – wie möchtest du das gestalten? Agieren oder Reagieren? Offen oder geschlossen?
Allen ein erholsames Wochenende und den Ferienmenschen frohe Tage voller Inspiration und genug Schlaf.
Sigrids Sonnenblume hat einen spannenden Schatten. Danke für dein Foto!